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Wattenscheids Felix Casalino: „Haben die Kurve bekommen“

24-jähriger Offensivspieler glaubt an den Klassenverbleib.
Aufsteiger SG Wattenscheid 09 setzte im Kampf um den Klassenverbleib in der Regionalliga West zum Jahresabschluss ein Ausrufezeichen und stellte erneut unter Beweis, dass mit dem Tabellenvorletzten auch im neuen Jahr zu rechnen sein wird. Beim spektakulären 4:3-Heimsieg gegen den Mitkonkurrenten Rot Weiss Ahlen, der den Lohrheide-Klub beim 0:8 im Hinspiel noch gedemütigt hatte, lag der Ex-Bundesligist zur Halbzeit 0:2 zurück, drehte aber nach der Pause in nur zehn Minuten die Partie. Zwar konnten die Gäste noch ausgleichen, aber ein Eigentor von Ahlens Jan Holldack (79.) besiegelte den Erfolg der Hausherren.

„Irgendwie ist es ein kranker Scheiß, den wir hier immer und immer wieder auf die Beine bringen“, spielte Trainer Christian Britscho (52) nach dem Duell mit seinem Ex-Klub auch auf die Erfolge beim 1. FC Düren (2:1) und gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf (3:2) an, bei denen sich die SGW ebenfalls nach Rückständen jeweils durchsetzen konnte.

Obwohl er mit der Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang überhaupt nicht zufrieden sein konnte, entschied sich Britscho gegen personelle Wechsel zur Pause. „Die Leute im Stadion haben sich bestimmt gefragt, ob ich bekloppt oder blind bin“, so der Trainer. „Ich habe den Startelf-Jungs aber gesagt, dass das nichts mit Regionalliga-Fußball zu tun hatte und sie die Möglichkeit haben, in der zweiten Halbzeit besser aufzutreten.“

Die Ansprache verfehlte ihre Wirkung nicht, am Ende sprang tatsächlich noch der fünfte Saisonsieg heraus. Besonders eindrucksvoll: Elf seiner insgesamt 18 Zähler sammelte der Aufsteiger nach Rückständen. Nur drei Teams (1. FC Kaan-Marienborn, FC Schalke 04 U 23 und Rot Weiss Ahlen) kommen auf höhere Werte.

„Es ist ganz schwer zu sagen, warum wir unsere Leistung oft erst in der zweiten Hälfte auf den Platz bringen“, so Offensivspieler Felix Casalino (24/Foto). „Wenn wir wüssten, woran es liegt, dann würden wir es abstellen. Wichtiger ist aber, dass wir viel stärker zurückkommen. Wir können ja dann nicht nur ein Unentschieden holen, sondern ziehen die Partien komplett auf unsere Seite. Wir fighten bis zum Schluss. Das ist eine brutale Qualität.“

Aktuell liegt die SGW nur noch zwei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz. „Wir haben ganz gut die Kurve bekommen, zum Schluss ordentlich gepunktet und uns damit in eine gute Ausgangslage für das neue Jahr gebracht“, meint Casalino. Trainer Britscho weiß auch schon, wo er ansetzen will. „Unsere Aufgabe als Trainerteam wird es sein, dass wir nicht immer nur eine Halbzeit lang guten Fußball spielen.“ Zum Auftakt nach der Winterpause (Samstag, 4. Februar, bei Fortuna Köln) wird Mittelfeldspieler Julian Meier (22) wegen der fünften Gelben Karte fehlen.

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