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MSV-Angreifer Aziz Bouhaddouz: „Ich traue Marokko jetzt alles zu“

WM-Teilnehmer von 2018 drückt ehemaligen Teamkollegen die Daumen.


Beim MSV Duisburg bereitet sich Aziz Bouhaddouz (Foto) mit seinen Mitspielern gerade auf die zweite Halbserie in der 3. Liga vor. Gleichzeitig verfolgt der 35 Jahre alte Stürmer, wie seine Ex-Kollegen der marokkanischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft für Furore sorgen. Im DFB.de-Interview spricht der WM-Teilnehmer von 2018 über Marokkos Halbfinale heute (ab 20 Uhr, live im ZDF und bei MagentaTV) gegen Frankreich und die Vorbereitung mit dem MSV.

DFB.de: Marokko steht als erstes afrikanisches Team im WM-Halbfinale. Haben Sie Worte für das Abschneiden Ihrer ehemaligen Kollegen, Herr Bouhaddouz?

Aziz Bouhaddouz: Die Leistungen sind wirklich bewundernswert. Trainer Walid Regragui, der die Mannschaft erst Ende August übernommen hatte, ist es innerhalb kurzer Zeit gelungen, dem Team einen klaren Plan mit auf den Weg zu geben. Marokko ist das vielleicht am besten funktionierende Team bei der WM. Jeder einzelne Spieler stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft. Auch Offensivspieler wie Hakim Ziyech arbeiten diszipliniert für die Defensive. In bislang fünf Partien gab es nur einen Gegentreffer durch ein Eigentor.

DFB.de: Ist also auch gegen Titelverteidiger Frankreich eine weitere Sensation drin?

Bouhaddouz: Warum nicht? Die marokkanische Mannschaft hat längst bewiesen, dass der Halbfinaleinzug kein Zufall mehr ist. Der Trainer hat es innerhalb von zwei, drei Monaten geschafft, einen richtig guten Teamspirit zu entwickeln. Die gesamte Mannschaft ackert für ihr Ziel, die Defensive steht gut. Ich traue dem Team jetzt alles zu und drücke fest die Daumen. Ich wäre nicht überrascht, wenn Marokko in diesem Jahr Weltmeister wird.

DFB.de: Sind die Erinnerungen an Ihre eigene WM-Teilnahme 2018 durch das aktuelle Turnier noch ein wenig präsenter?

Bouhaddouz: Klar. Mit Torhüter Bono, Achraf Hakimi, Kapitän Romain Saiss, Sofyan Amrabat, Hakim Ziyech und Youssef En-Nesyri standen allein sechs Spieler im Viertelfinale gegen Portugal in der Startelf, mit denen ich beim Turnier in Russland noch zusammengespielt hatte. Es war eine große Ehre, bei einer WM dabei sein zu können. Das ist der größte Traum jedes Fußballers. Da ich als damaliger Zweitligaprofi des FC St. Pauli nominiert wurde, war es erst recht alles andere als selbstverständlich.

DFB.de: Wie hat sich der marokkanische Fußball in der Zwischenzeit entwickelt?

Bouhaddouz: Die Entwicklung wurde schon 2016, 2017 angestoßen. Der damalige Trainer Hervé Renard hatte es geschafft, junge und talentierte Spieler wie Achraf Hakimi oder Noussair Mazraoui, die in Europa aufgewachsen sind, davon zu überzeugen, für das Heimatland ihrer Eltern aufzulaufen. Auch der marokkanische Verband bemüht sich sehr. So ist zum Beispiel in der Zwischenzeit ein neues Trainingsgelände entstanden.

DFB.de: Was war bislang in diesem Turnier Ihr persönlicher Höhepunkt?

Bouhaddouz: Für mich war es das erste Gruppenspiel gegen Kroatien, weil ich bei der Partie selbst in Katar im Stadion war. Es sind zwar keine Tore gefallen. Die Stimmung, die die rund 60.000 Fans im Al Bayt Stadium gemacht haben, war aber unglaublich. Nachdem ich in Russland bei einer WM auf dem Platz stand, wollte ich auch das Feeling auf der Tribüne erleben. Ich hatte Gänsehaut. Die Leute haben gemerkt, dass die Mannschaft ihr ​Herz auf dem Platz lässt und haben das gewürdigt. Daraus ist – auch außerhalb von Marokko – eine Euphorie entstanden. Jetzt könnte es das Duell mit Kroatien sogar noch einmal im Endspiel geben. Das ist unglaublich.

Das komplette Interview lesen Sie auf DFB.de.

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