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FC Schalke 04: „Urgestein“ Bodo Menze jetzt runde 70 Jahre

Langjähriger Leiter der „Knappenschmiede“ und „Außenminister“.


Bodo Menze (Foto), gebürtiger Gelsenkirchener und langjähriger Leiter der Nachwuchsabteilung beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 („Knappenschmiede“), feierte an diesem Donnerstag (20. April) seinen 70. Geburtstag. Bis zum 1. Januar 2014 war Menze für den Nachwuchs der „Königsblauen“, danach für „Internationale Beziehungen und Verbände“ zuständig.

Mehr als 23 Jahre lang drückte der ausgebildete Fußball-Lehrer Bodo Menze, der einst in Bochum Französisch und Sport studierte und später unter anderem auch als Verbandstrainer für den Fußballverband Niederrhein (FVN) in Duisburg tätig war, dem von ihm aufgebauten und unter seiner Leitung höchst erfolgreich agierenden Nachwuchsleistungszentrum „Knappenschmiede“ seinen Stempel auf. Viele erstklassige Talente schafften von dort den Sprung in den Profi-Kader des FC Schalke 04 oder sogar in die Nationalmannschaft.

In einem Haus an der König-Wilhelm-Straße, der heutigen Kurt-Schumacher-Straße, nur einen Steinwurf von der legendären Glückauf-Kampfbahn entfernt geboren, konnte Menze schon als kleiner Junge vom Fenster im Dachboden aus Schalker Legenden wie Berni Klodt, Manfred Orzessek und Willi Koslowski beobachten. Daher war die Vereinszugehörigkeit quasi vorbestimmt. So verschlug es Menze schon als Knabenspieler zum S04. Eintrittsdatum: 23. September 1964, also vor fast 59 Jahren. Dass er Jahre später die Karrieren von späteren Weltmeistern wie Manuel Neuer, Benedikt Höwedes oder Julian Draxler in verantwortlicher Position mitgestalten würde, hätte er sich damals nicht träumen lassen.

In einer Abteilung, in der es in der Vereinshistorie schon so manchen größeren Umbruch gegeben hat, war Menze neben U 19-Trainerlegende Norbert Elgert eine absolute Konstante. Er hat viel erlebt rund um die Schalker Jugendteams. So konnte er mit den A-Junioren zwei Deutsche Meisterschaften und zwei DFB-Pokalsiege feiern, mit der B-Jugend immerhin eine Deutsche Meisterschaft und vier Westfalenpokal-Erfolge.

Ebenso wenig wie diese Karriere hätte er sich sicherlich seine Funktion auf internationaler Ebene im Vorhinein ausmalen können. Als frankophilem Menschen war es Menze eine Freude und ein Anliegen, den Verein bei der Generalversammlung der European Club Association (ECA) zu vertreten. In der Interessenvertretung der europäischen Fußballvereine war er als Vize-Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Nachwuchsleistungsförderung unter anderem am konstruktiven Austausch der Klubs untereinander beteiligt, von dem auch die „Knappen“ profitierten. Reisen zu Spitzenklubs in ganz Europa zur Besichtigung der Nachwuchsleistungszentren waren nur eine von vielen Facetten seiner Arbeit.

Oft konnte man ihn auch im Fernsehen sehen. Immer dann, wenn die UEFA bei Wettbewerben mit „königsblauer“ Beteiligung die Lostrommel rührte, war Menze vor Ort. Sobald feststand, gegen wen Schalke auf internationalem Parkett antreten musste, war er der erste Kontaktmann vor Ort. Denn es gilt im Vorfeld eines jeden Europapokal-Spiels, einen enormen Berg organisatorischer Dinge zu bewältigen. Einige wenige Beispiele hierfür sind die Trikotfarben beider Klubs, Kartenkontingente, Hotels für die Mannschaft und Offizielle, Flughäfen vor Ort oder die zu vereinbarenden Spiele der Jugendmannschaften beider Vereine.

Bei all diesen organisatorischen Herausforderungen behielt Menze stets den Durchblick und lenkte mit seiner jovialen Art den S04 souverän durch die internationalen Gewässer. Umso schmerzlicher für das Schalker „Urgestein“, dass „sein“ Klub aktuell sehr weit von einer erneuten Europapokal-Teilnahme entfernt zu sein scheint. Eine besondere Ehre wurde Bodo Menze erst vor wenigen Wochen zuteil. Auf der Gelsenkirchener Zeche Nordstern wurde er zum Ehrenbergmann „geschlagen“.

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