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ETB: Oberliga-Fußball auch in der kommenden Saison

Ehrenvorsitzender Heinz Hofer ist optimistisch.

Beim Oberligisten ETB Schwarz-Weiß Essen sind die Verantwortlichen nach dem Rücktritt der sportlichen Leitung dabei, die Wogen zu glätten. Am Freitag war verkündet worden, dass Matthias Herget (Sportlicher Leiter), Stefan Janßen (Cheftrainer), Ingo Christ (Co-Trainer), Peter Cernuta (Torwarttrainer), Thomas Kox (Mannschaftsbetreuer) und Thorsten Sterna (Pressesprecher) dem Verein nicht mehr zur Verfügung stehen. Als Grund wurden interne Differenzen mit der Führungsebene angegeben. „Es gab Unstimmigkeiten und dann geht so etwas auch schon einmal auseinander“, so Heinz Hofer, ETB-Ehrenvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied, gegenüber MSPW.

Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Aufsichtsrates will Hofer nun die Planungen für die Zukunft aufnehmen. „Wir benötigen allerdings noch einige Tage, ehe wir uns einen genauen Überblick verschafft haben. Dann soll es so schnell wie möglich eine Aufsichtsratssitzung geben.“

Berichte, nach denen der finanziell nicht auf Rosen gebettete Essener Traditionsverein vor dem Aus stehen soll, wies Hofer zurück. „Das Ist Untergangsmusik, die es nicht gibt. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch in der kommenden Saison eine Oberliga-Mannschaft stellen werden.“

Dazu die ETB-Pressemitteilung im Wortlaut:

Reichlich überrascht zeigt sich der Geschäftsführer der ETB-Fußballer, Gerrit Kremer, der derzeit nur kommissarisch fungiert und sich aktuell an der Nordsee im Urlaub befindet, über die aktuelle Berichterstattung in den Medien.

„Derzeit befindet sich überhaupt kein Vorstand im Amt, der irgendwelche Entscheidungen treffen könnte“, stellt Kremer zunächst einmal klar. „Ich habe bereits in der 1. Aufsichtsratssitzung am 30.06.2014 unmissverständlich klar gemacht, dass durch die Formfehler im letzten Jahr kein rechtmäßiger Vorstand im Amt ist und das der jetzt neu und formgerecht gewählte Aufsichtsrat die volle Verantwortung trägt und sämtliche Handlungsgewalt inne hat, bis ein neuer Vorstand bestellt wurde. Derzeit werden auch alle Maßnahmen, insbesondere im finanziellen Bereich und hier besonders bei Auszahlungen, vom Aufsichtsrat genehmigt. Ich selbst habe angeboten, bis zur Bestellung eines neuen Vorstandes die Finanzgeschäfte kommissarisch weiter zu betreuen, damit keine finanziellen Nachteile durch versäumte Fristen etc. entstehen, die volle Verantwortung trägt jedoch der rechtmäßig gewählte Aufsichtsrat. Darüber hinaus bin ich von Seiten der sportlich Verantwortlichen in den letzten Tagen entgegen der Berichterstattung in den Medien auch nicht kontaktiert worden, obwohl grundsätzlich klar ist, dass alle Finanzangelegenheiten über meinen Tisch laufen. Vom Rücktritt der sportlichen Führung habe ich durch eine Nachricht auf meiner Mailbox erfahren.“

Richtig ist allerdings, dass es in der vorletzten Woche ein erstes ausführliches Gespräch zwischen den potenziellen Vorstandsmitgliedern Mandy Hindenburg, Steffen Daun, Geschäftsführer Gerrit Kremer, Nachwuchsleiter Peter Schäfer und der sportlichen Leiterin für den Mädchenbereich, Eileen Esser sowie dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Jochen Schramm gegeben hat. „In diesem Gespräch haben wir Herrn Schramm über die aktuelle Situation vor Ort in allen Bereichen sowie über die Gesamtkonzeption „ETB 2020“ umfangreich informiert. Etwaige Entscheidungen über Streichung von Prämien o.a. hätten hier ohnehin nicht getroffen werden können, da dies derzeit im Aufsichtsrat geschehen müsste“, erläutert Hindenburg.

Wie sich die aktuelle Situation im Verein derzeit darstellt, beschreibt Kremer wie folgt: „Für die kommende Saison ist genau wie im Vorjahr ein Etat von 350 TEUR geplant. Davon entfallen etwa 50 TEUR auf das Clubhaus, weitere 100 TEUR auf den Nachwuchs sowie etwa 200 TEUR auf die 1. Mannschaft inklusive Spieler, Trainer- und Betreuerstab sowie sonstiger Kosten für den Spielbetrieb. Im Gegensatz zum Clubhaus, das sich in Einnahmen und Ausgaben in etwa selbst trägt, sowie dem Nachwuchs, der seine benötigten Mittel komplett selbst generiert, fehlten bei der 1. Mannschaft bisher etwa 100 TEUR der insgesamt benötigten 200 TEUR, also rund die Hälfte. Hinzu kommen noch etwa 50 TEUR offene Rechnungen und Löhne aus der alten Saison. Hier sind wir aber auch sicherlich nicht der einzige Verein, der offene Rechnungen der vorherigen Saison mit frischen Geldern der neuen Saison begleicht. Insgesamt empfinde ich die Etatsituation aber auch als besonders bitter, da wir in den letzten Jahren u.a. 2/3 beim Spielerkader der 1. Mannschaft und ca. 50 TEUR im Bereich der sonstigen Kosten und Verwaltung dauerhaft pro Jahr für den Verein eingespart haben. Dadurch wurde der Gesamtetat von ehemals rund 650-700 TEUR in 2010 bis heute nahezu halbiert. Dass der Verein es derzeit nicht einmal schafft, diesen absoluten Minimaletat auf die Beine zu stellen, ist wirklich bitter.

In den letzten Wochen gab es jedoch äußerst positive Anzeichen, einige ETB-Freunde und Gönner haben dem Verein Gelder in nennenswerter Höhe zugesagt, von denen auch schon Teile auf den ETB Konten eingegangen sind. Nichtsdestotrotz ist für alle Beteiligten völlig klar, dass die vorhandene Lücke komplett geschlossen werden muss, damit die 1. Mannschaft wie geplant an den Start gehen kann. Es wird keiner wie 2012 sehenden Auges in die Saison starten, in dem festen Wissen, dass schon im Herbst das erste Rettungspaket benötigt wird oder der Verein zahlungsunfähig ist. Für den Fall eines solchen eher unwahrscheinlichen Szenarios, dass keinerlei Gelder mehr kommen und bei der 1. Mannschaft dramatisch eingespart werden muss, sind auch in dem besagten Treffen von einzelnen Teilnehmern zunächst verschiedene Maßnahmen lose in den Raum gestellt worden.“

Steffen Daun ergänzt: „Die jetzt in den Medien kursierende Streichung der Prämien war dabei nur eine von vielen und eher auch eine der harmloseren Maßnahmen, die in den Raum geworfen wurden. Dies aber immer nur für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass keinerlei Gelder mehr kommen und bei der 1. Mannschaft rund 100 TEUR eingespart werden müssen.“

„Es sind ja aber bereits Gelder in nennenswerter Höhe zur Reduzierung der Etatlücke zugesagt worden und teilweise auch schon geflossen. Insofern sind wir hier bereits auf einem guten Weg, der aber natürlich auch konsequent zu ende gegangen werden muss, damit der Etat wie geplant aufgestellt werden kann“, hält Kremer noch einmal fest.

„In diesem Zusammenhang weise ich auch noch einmal ganz ausdrücklich darauf hin, dass die in den letzten Wochen in den Medien geführte Diskussion Nachwuchs+Damen gegen 1. Mannschaft eine reine Phantomdiskussion ist, die mit der Realität vor Ort nichts zu tun hat. Fakt ist, dass Nachwuchs und Damen sich komplett selbst finanzieren.
Zuletzt ist auch eine strikte Trennung der Nachwuchs- und Seniorenkassen vereinbart worden, dadurch ist diese Situation für alle noch einmal besonders transparent geworden. Anwandlungen verschiedener Funktionsträger aus den vergangenen Monaten, Gelder aus dem Nachwuchs in die 1. Mannschaft umzuschichten, wären nicht nur inhaltlich eine katastrophale Fehlentscheidung, sie sind auch in der Sache völlig daneben. Die Einnahmen im Nachwuchs sind überwiegend zweckgebunden und zudem zwingend mit dem Engagement des Nachwuchses selbst verbunden. Heißt im Klartext: Wenn diese Einnahmen nicht dem Nachwuchs zufließen, dann gibt es diese Einnahmen auch gar nicht mehr. Die Diskutanten der letzten Wochen und Monate, die sich hierzu zu Wort gemeldet haben, hatten offensichtlich keine Ahnung in der Sache. Fakt ist und bleibt, der Mädchen- und Damenbereich ist in jeder Hinsicht ein Gewinn für den ETB und insbesondere die neue Damenmannschaft ist sehr herzlich willkommen. Durch die Etablierung unserer Damenmannschaft wird der Etat der 1. Herrenmannschaft nicht belastet, ganz im Gegenteil, von vielen positiven Effekten in diesen Bereichen, auch im Nachwuchs, wird am Ende der gesamte Verein profitieren. Im gesamten Nachwuchs- und Mädchen/Damenbereich wird hervorragende Arbeit geleistet, über die in der Zukunft auch noch ausführlich zu reden sein wird. Niemand im Verein wird zudem leichtfertig die Oberliga preisgeben. Es ist ein Gesamtkonzept, denn der Seniorenbereich kann nicht ohne den Nachwuchs und umgekehrt. Wir brauchen eine gute Perspektive für unsere Nachwuchsspieler und gleichzeitig muss die 1. Mannschaft sich vorwiegend aus eigenen Talenten zusammensetzen. Es geht nur gemeinsam!“, so Kremer und hält abschließend noch einmal fest: „Auch in der kommenden Saison wird es Oberliga-Fußball am Uhlenkrug geben!“

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