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Fast-Essener Sergej Evljuskin: Bin doch nicht Zlatan Ibrahimovic

Ex-Kapitän von Mesut Özil und Jerome Boateng kickt heute in der 4. Liga.evljuskin-sergej

Dass das Buch „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“ nicht in einem klassischen Happy End mündet, lässt sich schon am Titel ablesen. Sergej Evljuskin, Defensivspieler des Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel in der 4. Liga und Protagonist des Buches, ist trotzdem nicht unzufrieden. Dabei war dem 28-Jährigen einst eine große Fußballerkarriere vorhergesagt worden. Als einziger Spieler neben Mario Götze erhielt er gleich zweimal vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Spieler seines Jahrgangs. Er war Kapitän der späteren Weltmeister Mesut Özil, Benedikt Höwedes und Jerome Boateng in diversen Junioren-Nationalmannschaften, spielte für den Bundesligisten VfL Wolfsburg.

Der große Durchbruch gelang ihm dennoch nicht. 2010 wäre er fast beim West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen gelandet, doch wegen der Insolvenz von RWE kam der eigentlich schon fixierte Wechsel nicht zustande. Gemeinsam mit Autor Christof Dörr erzählt Evljuskin seine Geschichte in einem 237-seitigen Buch, das nun offiziell vorgestellt wurde.

Im aktuellen FUSSBALL.DE-Interview der Woche spricht Sergej Evljuskin mit MSPW-Redakteur Thomas Ziehn über die Entstehungsphase, seinen persönlichen Eindruck vom fertigen Buch und die ersten Reaktionen aus seinem Umfeld.

FUSSBALL.DE: Ihr Buch „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“ wurde jetzt offiziell vorgestellt. Waren Sie aufgeregt, Herr Evljuskin?

Sergej Evljuskin: Eine gewisse Aufregung war schon da. Schließlich ist es etwas Anderes, als auf dem Fußballplatz zu stehen. Auf der anderen Seite hatte das Interesse an mir und meinem Buch schon in den vergangenen Wochen zugenommen. Von daher war ich es bereits gewohnt, über das Buch zu sprechen.

FUSSBALL.DE: Warum sollten Leser die rund 15 Euro in die Hand nehmen, um das Buch zu kaufen?

Evljuskin: Weil es sich um eine interessante und vor allem authentische Geschichte handelt. Es geht um einen jungen Fußballspieler, dem eine große Karriere vorausgesagt wird. Der Weg bis zum Profi ist dann aber doch nicht so einfach. Selbst wenn man – wie ich – schon mit eineinhalb Beinen durch die Tür gegangen ist. Es ist aber auch die Geschichte eines Menschen, der mit seiner Karriere trotzdem zufrieden ist, auch wenn es nicht für die 1. Liga gereicht hat. Ich blicke auf jeden Fall nicht im Zorn zurück, zumal ich nach wie vor mit meiner Leidenschaft Geld verdienen kann.

FUSSBALL.DE: Was fanden Sie selbst beim Durchlesen am interessantesten?

Evljuskin: Der Moment, in dem ich das fertige Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war extrem spannend. Obwohl ich die Geschichte selbstverständlich in und auswendig kenne, habe ich das Buch innerhalb von nur zwei Tagen geradezu verschlungen. Interessant waren dann für mich die Reaktionen meiner Familie und Freunde. Die waren durchweg positiv. Alle haben gesagt, dass ich absolut authentisch rüberkomme.

FUSSBALL.DE: Wer hatte die Idee zu „Eigentlich wäre ich jetzt Weltmeister“?

Evljuskin: Das war der Journalist Christof Dörr. Um ganz ehrlich zu sein: Ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, ein Buch über mich zu verfassen. Als die Anfrage kam, musste ich auch mehrfach nachfragen, ob er sich denn ganz sicher sei, über mich schreiben zu wollen. Ich bin schließlich nicht Zlatan Ibrahimovic. Aber Christof Dörr hat mich überzeugt, weil er die Story für interessant hielt. Daher geht ein dickes Dankeschön an ihn. Denn ohne ihn wäre das Buch vermutlich nie entstanden.

FUSSBALL.DE: Wie lange hat es gedauert, bis das Werk fertig war?

Evljuskin: Vom ersten Kontakt im Frühjahr 2015 bis zur Vorstellung am Freitag rund eineinhalb Jahre. Wir hatten uns regelmäßig bei mir zu Hause getroffen, meistens vormittags. Ich habe Brötchen geholt und Kaffee gemacht, dann kam das Diktiergerät auf den Tisch. Wenn wir dann irgendwann auf die Uhr geschaut haben, konnten wir kaum glauben, wie spät es schon wieder geworden war. Die Zeit verging wie im Flug.

Das gesamte MSPW-Interview lesen Sie auf FUSSBALL.DE.

Foto-Quelle: KSV Hessen Kassel

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