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BVB kündigt harte Konsequenzen für Chaoten an

Ausschreitungen vor 1:0 gegen RB Leipzig – Stellungnahmen beider Klubs.
Am Rande des Bundesliga-Spitzenspiels zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (1:0) kam es am Samstagabend zu erheblichen Ausschreitungen. Rund 400 bis 500 „Fans“ des BVB griffen laut Polizeimitteilung auf dem Stadionvorplatz offenbar grundlos Anhänger des Tabellenzweiten aus Leipzig an, machten selbst vor Frauen und Kindern nicht Halt. Die erschreckende Bilanz: Mehr als zehn RB-Fans sowie vier Polizeibeamte und ein Diensthund wurden verletzt.

Die Polizei Dortmund sowie beide Klubs äußerten sich inzwischen offiziell zum Geschehen. Der BVB verurteilte die Gewalt und kündigte Konsequenzen an. RB Leipzig forderte die Dortmunder Verantwortlichen auf, tätig zu werden.

Die offizielle Pressemitteilung der Polizei im Wortlaut:

„Im Rahmen der Bundesligapartie zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig (1:0) wurden insgesamt 28 Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung, Landfriedensbruch, Sachbeschädigung, Beleidigung, Widerstand sowie räuberischen Diebstahls gefertigt.

Im Rahmen der Anmarschphase kam es im Bereich der Strobelallee, in Höhe des Stadions Rote Erde, zu massivem Bewurf mit Steinen und Dosen auf vorbeigehende Anhänger von RB Leipzig durch Anhänger von Borussia Dortmund. In diesem Zusammenhang wurden zwei Polizeibeamte, zwei Polizeibeamtinnen sowie ein Diensthund verletzt.

Insgesamt konnte eine extreme Aggressivität und Gewaltbereitschaft der Dortmunder Anhängerschaft gegenüber den Gästen festgestellt werden. Diese richtete sich gegen jede als Leipzig-Fan erkennbare Person, egal, ob es sich um kleine Kinder, Frauen oder Familien handelte. Nur durch das sehr konsequente Einschreiten der Polizeibeamtinnen und -beamten unter Einsatz von Schlagstock und Pfefferspray konnten weitere Straftaten verhindert werden.“

Die Stellungnahme von RB Leipzig:

„Die Übergriffe von Dortmunder Fans gegen gegnerische Zuschauer, gegen die Polizei, aber auch Beleidigungen und Straftaten gegen Kinder und Frauen sind nicht tragbar und beschämend für ganz Fußball-Deutschland.

Dass Menschen beim Fußball mit Gewalt konfrontiert werden, ist inakzeptabel. Wir erwarten von Herrn Watzke und Herrn Rauball, dass diese von mehreren Tätern verübten Vorfälle – die in dieser Saison erstmals unsere Fans betrafen – lückenlos im Interesse der gesamten Bundesliga aufgeklärt werden.

Wir sind froh, dass nach unseren derzeitigen Informationen auch die verletzten Fans von RB Leipzig die Heimreise antreten konnten.“

Borussia Dortmund teilte zu den Vorfällen mit:

„Liebe Fans von Rasenballsport Leipzig, liebe Polizisten, liebe Anhänger des BVB,

wir würden uns wünschen, an dieser Stelle über unseren gestrigen Sieg berichten zu können, aber dieser sportliche Erfolg rückt angesichts der Vorkommnisse rund um die Begegnung leider in den Hintergrund.

Gemeinsam mit der Polizei und weiteren für die Sicherheit und Gesundheit der Stadionbesucher zuständigen Institutionen analysieren wir in diesen Stunden intensiv jene gewalttätigen Übergriffe und verbalen Entgleisungen, die es vor und während der Partie gegeben hat.

Die Auswertung von Filmaufnahmen und Zeugenberichten wird sowohl die Polizei als auch uns fraglos noch einige Wochen beschäftigen. Gerne geben wir die Bitte der Polizei an Sie alle weiter, sich auf der Kriminalwache der Dortmunder Polizei zu melden, falls Sie wichtige Beobachtungen gemacht haben, die zur Ergreifung der Täter führen können.

Erste Erkenntnisse besagen leider, dass es mehrere verletzte Fans und Ordnungshüter gegeben hat. Bei diesen möchten wir uns – auch im Namen der großen Mehrheit friedlicher BVB-Anhänger – ausdrücklich entschuldigen und ihnen eine rasche Genesung wünschen. Borussia Dortmund distanziert sich aufs Schärfste von jeder Form von Gewalt und obendrein auch von allen ausgesprochenen persönlichen Beleidigungen!

Wir versichern: Der BVB wird alles daran setzen, das Fehlverhalten der eigenen Anhänger aufzuklären und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten hart zu sanktionieren!

Um es ganz deutlich zu sagen: Wer seine Meinung nicht durch Argumente, sondern durch rohe Gewalt und plumpe Beleidigungen ausdrückt, kann, darf und wird nicht Teil der BVB-Familie sein.

Mit schwarzgelbem Gruß

Dr. Reinhard Rauball
Präsident, Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund

Hans-Joachim Watzke
Vorsitzender Geschäftsführung, Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA“

UPDATE: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) kündigte inzwischen an, wegen zahlreicher Schmähplakate gegen RB Leipzig, die auf der Dortmunder Südtribüne gezeigt wurden, Ermittlungen aufzunehmen. Auf Vorkommnisse außerhalb des Stadions kann der Verband nicht juristisch reagieren.

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