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Rot-Weiss Essen: Böllerwurf-Verhandlung findet Freitag statt

Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) verhandelt.
Der 2:1-Derbysieg bei der U 23 des FC Schalke 04 war für Spitzenreiter Rot-Weiss Essen nicht nur der Auftakt zu einer englischen Woche mit drei Ligaspielen in der Regionalliga West. Zwischen der Nachholpartie bei Rot Weiss Ahlen (Mittwoch), in der RWE noch nachträglich inoffizieller „Herbstmeister“ werden kann, und dem Heimspiel gegen den SV Lippstadt 08 (Samstag) tagt am Freitag auch noch das Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV), um über die Wertung des beim Stand von 1:1 in der 75. Minute abgebrochenen Top-Spiels gegen den SC Preußen Münster zu entscheiden. Bei einem Böllerwurf waren zumindest zwei Reservespieler der Gäste (Marvin Thiel und Jannik Borgmann) verletzt worden.

Die entscheidende Frage vor dem Sportgericht dürfte sein, ob und – wenn ja – welche Schuld Rot-Weiss Essen wegen der verhängnisvollen Tat eines Kriminellen trifft. Nicht zuletzt dank zahlreicher Hinweise aus der RWE-Fanszene konnte die Polizei Essen inzwischen einen 29-jährigen Familienvater aus Marl wegen des dringenden Tatverdachts festnehmen. Ihm werden gefährliche Körperverletzung und Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion (Mindeststrafe ein Jahr Haft) vorgeworfen. Unter mehreren Auflagen (unter anderem bundesweites Stadionverbot und engmaschige Meldepflicht bei der Polizei) wurde der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt.

Rot-Weiss Essen kündigte für den Mann, der vor allem an einer Tätowierung im Gesicht erkannt worden war und der keiner Fangruppierung angehören soll, schon ein lebenslanges Stadionverbot an der Hafenstraße an und behält sich für den (sehr wahrscheinlichen) Fall einer Bestrafung durch das WDFV-Sportgericht materielle Regressansprüche vor. „Das fanszene-übergreifende öffentliche Verurteilen dieser Tat sowie das einhellige Bekenntnis gegen das Zünden von Böllern im Stadion werten wir als positives Statement und klares solidarisches Signal“, sagte RWE-Vorstand Marcus Uhlig (auf dem Foto 2.v.l.), der allerdings auch weiß, dass es erneut kein gutes Licht auf den Verein wirft, wenn sich – wie vor dem Schalke-Spiel passiert – mehrere hundert Chaoten aus dem Umfeld beider Klubs zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung verabreden und von der Polizei auseinandergehalten werden müssen.

Sportlich ließen sich die Essener von den Vorfällen scheinbar kaum beeindrucken, übersprangen trotz eines 0:1-Rückstands auch die nicht eben kleine Hürde in der großen Gelsenkirchener Arena. Entscheidenden Anteil daran hatten vor allem Last-Minute-Neuzugang Thomas Eisfeld (29) mit einem Treffer und einer Torvorlage sowie die stabile Defensive um den überragenden Daniel Heber (27).

Foto-Quelle: Marcel Rotzoll

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