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Am Sonntag geht es im Klassiker um Preisgelder in Höhe von 400.000 Euro.
Der Saison-Höhepunkt auf Deutschlands bedeutendster Galopprennbahn steht bevor: Am Sonntag, 3. September, gegen 15.20 Uhr wird in Iffezheim bei Baden-Baden im Rahmen des Renn-Meetings „Große Woche“ der 153. Große Preis von Baden ausgetragen. Der Veranstalter „Baden Galopp“ hat das Preisgeld der Prüfung von 200.000 auf 400.000 Euro verdoppelt. Damit ist der Badener Grand Prix nach dem Derby und dem Henkel-Preis der Diana das dritt-wertvollste Rennen Deutschlands.
Über die klassische Derby-Distanz von 2.400 Meter kommt es am Sonntag zu einem großen Derby-Treffen auf mehreren Ebenen: Da gibt es zum einen die echte Derby-Revanche, zum anderen der direkte Vergleich zweier deutscher Derbysieger.
Für 40.000 Euro wurde der aktuelle Derbysieger Fantastic Moon (Foto) nachgenannt, der diese Leistung Ende Juli im Großen Dallmayr-Preis in München mit einem starken zweiten Rang untermauerte. Trainiert wird der Hengst von Sarah Steinberg in München, geritten von Rene Piechulek. Das berufliche und private Team hatte schon im Vorjahr mit Mendocino den Großen Preis von Baden gewonnen.
Mr Hollywood nach Pause wieder auf die große Bühne
Seit seinem zweiten Platz im Derby hat der Kölner Trainer Henk Grewe seinem Schützling Mr Hollywood eine Pause gegönnt, um gezielt den Großen Preis in Iffezheim in Angriff zu nehmen. Beim ersten Aufeinandertreffen mit Fantastic Moon Anfang Mai in München bei den Bavarian Classic behielt der von Lukas Delozier gerittene Mr Hollywood noch klar die Oberhand über den späteren Derbysieger.
Der dritte Derby-Teilnehmer ist der von Andreas Wöhler in Gütersloh vorbereitete Straight mit Jozef Bojko im Sattel. Der Hengst gewann eindrucksvoll die „Union“ in Köln vor Mr Hollywood und ging als Favorit ins Derby. In Hamburg enttäuschte er aber wie auch zuletzt im französischen Deauville.
Mit Kassada und Quantanamera treten zwei der besten deutschen Stuten des Jahrgangs 2020 an. Beide liefen zuletzt im Stuten-Derby, dem Henkel-Preis der Diana in Düsseldorf. Die von Markus Klug in Köln-Heumar vorbereitete Kassada wurde bei schwierigsten äußeren Bedingungen nur knapp besiegt. Ihr Reiter ist Deutschlands erfolgreichster Jockey aller Zeiten, Andrasch Starke (Köln). Quantanamera (Trainer Andreas Suborics/Jockey Martin Seidl, beide Köln) wurde Fünfte in der „Diana“, stand als Siegerin im „Preis der Winterkönigin“ im Vorjahr in Iffezheim aber an der Spitze des Stuten-Jahrgangs.
Starker Gast aus Frankreich mit von der Partie
Bestes älteres deutsches Pferd ist aktuell der Derbysieger von 2021, Sisfahan, der ebenfalls von Henk Grewe trainiert wird. Reiter ist Jack Mitchell. Der fünfjährige Hengst belegte vor drei Wochen einen starken zweiten Platz im 133. Großen Preis von Berlin.
Für die internationale Klasse, sorgt der von Yann Barberot in Frankreich trainierte vierjährige Hengst Zagrey, dem erste Chancen eingeräumt werden. Er hat in dieser Saison zwar noch nicht gewonnen, wurde im prestigereichen Grand Prix de Saint-Cloud Anfang Juli aber Zweiter und zuvor in Dubai auf höchster Ebene in einem Millionen-Rennen platziert. Er wird von einem der erfolgreichsten und bekanntesten Jockeys in Europa gesteuert: Der 42-jährigen Belgier Christophe Soumillon hat beispielsweise 2014 mit Sea The Moon, dem Vater von Fantastic Moon, das Deutsche Derby gewonnen.
Großer Preis von Baden als beste Vorbereitung
Der Große Preis von Baden steht seit dem Gründungsjahr 1858 im Mittelpunkt der Galopprennen von Baden-Baden. Nur zwei Pferde haben das Rennen je dreimal gewonnen, die in 54 Rennen ungeschlagene Wunderstute Kincsem aus Ungarn und der Schlenderhaner Oleander. Beide sind als Namensgeber der Tribünentürme auf der Rennbahn in Iffezheim verewigt.
Der Große Preis ist aber nicht nur eines der wichtigsten Rennen Deutschlands, sondern hat einen hervorragenden internationalen Ruf – vor allem als ideale Vorbereitung für den Prix de l’Arc de Triomphe, das wichtigste Galopprennen Europas. Mit Marienbard (2002), Danedream (2011) und Torquator Tasso (2021) haben nicht nur drei Pferde direkt nach dem Grand-Prix-Erfolg in Iffezheim später auch in Paris-Longchamp triumphiert, sondern es gibt außerdem zahlreiche Platzierungen im „Arc“ für Pferde, die zuvor in Iffezheim gelaufen waren
Das hohe internationale Interesse belegt auch die Tatsache, dass der Große Preis von Baden auch in dem vom Hong Kong Jockey Club initiierten Worldpool bewettet werden kann.
Klasse-Meiler im 90. Brunner-Oettingen-Rennen
Aber auch das Rahmenprogramm verspricht hochkarätigen Sport. Mit zwölf Prüfungen handelt es sich gleichzeitig um eine Mammutkarte. Der erste Start erfolgt bereits um 11.15 Uhr. Mehrere Rennen werden nach Frankreich übertragen. Mit dem 90. Brunner-Oettingen Rennen (70.000 Euro, 1.600 Meter) präsentiert „Baden Galopp“ gemeinsam mit dem Möbel-Unternehmen Brunner ein weiteres Highlight. Hier sind die Klassemeiler gefordert.
Der Sieg könnte durch Brave Emperor (Luke Morris) nach England gehen, der in dieser Saison mit dem Dr. Busch-Memorial in Krefeld und dem Prix Daphnis in Deauville schon zwei Siege der höchsten Kategorie auf seinem Konto stehen hat. Acht Siege bei zehn Karrierestarts sind schon ein Wort. Eine Bereicherung ist auch der Franzose Angers (Christophe Soumillon), der den Klassiker um das Mehl-Mülhens-Rennen in Köln gewann.
Gestüt Auenquelles Vorjahressieger Dapango (Thore Hammer-Hansen) kehrt an die Stätte seines großen Triumphes zurück. Er nimmt es außerdem mit See Hector (Lukas Delozier) und Arnis Master (Adrie de Vries) auf, die in Düsseldorf im Fritz Henkel Preis die ersten beiden Plätze belegten.
Erstklassige Arabische Vollblüter steuern den „The President of the United Arab Emirates Cup“ (40.000 Euro, 1.600 Meter) an.
Foto-Quelle: Marc Rühl/Deutscher Galopp
