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DFL veröffentlicht Details zu Medienrechte-Ausschreibung

Alleinerwerbsverbot für die Saisons 2025/26 bis 2028/29.
Steffen Merkel, Geschäftsführer der DFL Deutschen Fußball Liga, hat in einem Mediengespräch Details zu Inhalten, Rechtepaketen und dem Auktionsablauf im kommenden Medienrechte-Zyklus erläutert. Die Ausschreibung umfasst alle Begegnungen der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie die Relegationsspiele und den Supercup zwischen dem Deutschen Meister und dem DFB-Pokalsieger. Vergeben werden die Rechte für Deutschland sowie Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol.

Millionen Fans vor den Bildschirmen können sich unter anderem auf noch mehr Perspektiven freuen. Bei Topspielen werden künftig regelmäßig 28 Kameras eingesetzt. Die Medienpartner können zudem weitere Innovationen umsetzen. Neu ist, dass die Partner dafür über ein Innovationsbudget verfügen können. Möglich sind dadurch beispielsweise noch mehr Übertragungen mittels der hochauflösenden UHD-HDR-Technologie. Vorgesehen ist darüber hinaus, dass die DFL gemeinsam mit den Medienpartnern regelmäßig Sonderproduktionen durchführt – wie Übertragungen speziell für Kinder und Jugendliche. Auch zusätzliche Live-Produktionen im Smartphone-optimierten 9:16-Format sind angedacht, ebenso wie eine Ausweitung des Angebots an Spieldaten, mit denen die Medienpartner die Live-Übertragungen anreichern und den Fans zusätzliche inhaltliche Angebote machen können.

Auf ein noch höheres Level wird die Zusammenarbeit zwischen Partnern, Liga und Clubs gehoben. Bereits im Dezember 2023 hat die DFL-Mitgliederversammlung ohne Gegenstimme entschieden, dass in der Rechteperiode ab 2025 eine noch umfassendere Unterstützung von Medienpartnern durch die Clubs möglich wird. Die Berichterstattung über die Bundesliga und 2. Bundesliga bei den Medienpartnern wird sowohl unter der Woche als auch am Spieltag verstärkt. Möglich wird dies unter anderem durch mehr Interviewmöglichkeiten, die Bereitstellung von Club-Inhalten sowie mögliche neue serielle Formate, die unterstützt oder gemeinsam umgesetzt werden. Darüber hinaus kann es neue Kooperationsmöglichkeiten für Partner, Liga und Clubs bei der Veröffentlichung von Social-Media-Clips noch während einer Partie geben, um die Live-Übertragung zu bewerben.

Wesentliche Eckdaten der kommenden Ausschreibung:

  • Bundesliga-Spiele freitags und samstags künftig beim selben Medienpartner

Im Live-Bereich der Bundesliga stehen weiter vier Pay-Pakete im Mittelpunkt. Der jeweilige Erwerber ist berechtigt, die Inhalte per Satellit, Kabel/IPTV, Web-TV und Mobile-TV auszustrahlen. Neu ist, dass eines der ausgeschriebenen Pakete die Rechte zur Übertragung aller Bundesliga-Einzelspiele am Freitag und am Samstag umfasst, die demnach beim selben Medienpartner zu sehen sein werden. Zuvor waren die Spiele am Freitag und am Sonntag in einem Paket gebündelt. Die Spiele am Sonntag sind nun in einem einzelnen Paket zu erwerben. Die Bundesliga-Pay-Pakete umfassen also: die Konferenz der Parallelspiele am Samstagnachmittag (Paket A), alle Einzelspiele am Freitag und am Samstagnachmittag (Paket B), das Topspiel am Samstagabend (Paket C) sowie die Einzelspiele am Sonntag (Paket D).

  • Bewährte Spielplan-Struktur

DFL und Clubs setzen auch ab 2025/26 auf die etablierten Anstoßzeiten. Eine Anpassung erfolgt lediglich insofern, als im nächsten Bundesliga-Medienrechte-Zyklus 15 (bislang: 10) Spiele pro Saison für die am Europapokal teilnehmenden Clubs pro Saison sonntags um 19:30 Uhr ausgetragen werden. Dies erfolgt unter anderem, damit auch nach der ab Sommer 2024 greifenden Ausweitung der internationalen Club-Wettbewerbe die deutschen Teilnehmer entlastet werden können.

  • Das Alleinerwerbsverbot fällt weg

Zum ersten Mal seit der Ausschreibung im Jahr 2012 gibt es kein Alleinerwerbsverbot mehr. Das Bundeskartellamt verzichtet laut seiner vorläufigen Einschätzung darauf, eine sogenannten No-Single-Buyer-Rule in das Konzept der Medienrechte-Ausschreibung verpflichtend zu integrieren. Das bedeutet: Grundsätzlich ist es möglich, dass ein Partner alle vier Bundesliga-Pay-Live-Pakete erwirbt. Ob dieser Fall tatsächlich eintritt, hängt auch von den Angeboten interessierter Bieter ab, die nach den vom Bundeskartellamt geprüften Auktionsregeln der DFL bewertet werden.

  • Etablierte Rechte-Struktur in der 2. Bundesliga

In der 2. Bundesliga gibt es zwei Live-Pakete, die ebenfalls technologieneutral ausgeschrieben werden. Eines (Paket F) umfasst wie gehabt alle Begegnungen der 2. Bundesliga am Freitagabend (18:30 Uhr), Samstagnachmittag (13:00 Uhr) und Sonntag (13:30 Uhr), das andere enthält das Spiel am Samstagabend um 20:30 Uhr (Paket G) und kann weiter für den Pay- und/oder Free-Bereich erworben werden.

  • Mehr Flexibilität im Free-TV

Neben der weiteren Stärkung des Pay-Bereichs werden mindestens neun Live-Spiele im Free-TV übertragen: das Bundesliga-Saisoneröffnungsspiel, das letzte Bundesliga-Freitagsspiel vor der Winterpause, das erste Bundesliga-Freitagsspiel nach der Winterpause, das Saisoneröffnungsspiel der 2. Bundesliga, der Supercup sowie alle vier Relegationsspiele (Paket E). Zudem werden für die Erwerber von Pay-Live-Rechten die Möglichkeiten erweitert, eine bestimmte Anzahl an Spielen auch frei empfangbar auszustrahlen – entweder auf eigenen Kanälen/Plattformen oder durch Kooperationen mit anderen, frei empfangbaren Sendern/Streamingdiensten.

  • Neue Highlight-Rechtepakete

Bei den Highlight-Rechten gibt es neben den Pay-Rechten (Highlight-Clips nach Abpfiff aller Spiele) wie bisher etablierte Rechtepakete für das Free-TV. Zudem gibt es neue Highlight-Rechtepakete zur Verwertung zum Wochenstart bereits ab Montag, darunter ein neues Paket mit Fokus auf digitale Plattformen, das die Ausstrahlung von 90-sekündigen Kurzclips umfasst. Das Rechtepaket zur ersten Free-TV-Berichterstattung am Samstagabend wird in zwei Varianten ausgeschrieben: Zum einen für ein Sendefenster von 18:00 – 20:15 Uhr, zum anderen für ein Sendefenster von 19:15 – 20:15 Uhr. Die inhaltlichen Sendekonzepte sowie der wirtschaftliche Rahmen der Gebote werden darüber entscheiden, welches Szenario umgesetzt wird.

Insgesamt ist in der Ausschreibung die Vergabe von sieben Live- und acht Highlight-Paketen zur Nutzung von audiovisuellen Rechten an 617 Spielen je Saison vorgesehen. Im Audio-Bereich gibt es drei Pakete – jeweils eins für die Verwertung über Web/Mobile und über UKW sowie eins für sogenannte Audio-In-Match-Clips. Das „Digital out of Home“-Paket berechtigt zur Vorführung audiovisueller Inhalte über digitale Werbe- und Informationssysteme.

Die Ausschreibung erfolgt in einem offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren. Das Bundeskartellamt hat in einer vorläufigen Einschätzung die Vereinbarkeit des Vermarktungsmodells mit den kartellrechtlichen Bestimmungen bestätigt und befindet sich in der finalen Überprüfung. Nachdem dieser Prozess verbindlich abgeschlossen ist, wird die DFL allen zugelassenen Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen voraussichtlich ab Mitte Februar übersenden. Die Auktion wird vermutlich im Zeitraum ab Mitte April starten, die Vergabeentscheidungen erfolgen anschließend.

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