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Galopp MH: Ex-Derbyfavorit Karpino als Stargast

Zweiter-Start für fünfjährigen Wöhler-Hengst nach langer Pause.


Das Beste kommt zum Schluss! Das gilt auch für den Zusatzrenntag am Montagabend (24. Juli) auf der Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg (erster von insgesamt acht Starts um 17.55 Uhr). In der abschließenden Tagesprüfung, die gegen 21.10 Uhr als „Prix Saint-Cloud“ über die Bühne gehen soll und mit 5.000 Euro dotiert ist, bekommen die Besucher auf der beliebten Familien-Rennbahn einen besonderen „Stargast“ zu sehen. Mit dem fünfjährigen Hengst Karpino, der von Erfolgstrainer Andreas Wöhler (Foto) im ostwestfälischen Gütersloh für Besitzer aus Katar vorbereitet wird, kommt kein Geringerer als der Derbyfavorit von 2015 in Mülheim an den Ablauf. Für Karpino ist es der zweite Start nach einer fast zweijährigen Pause.

Als Zwei- und Dreijähriger hatte Karpino drei Rennen bestritten, war dabei ungeschlagen geblieben und hatte seine Besitzer bereits Prämien von 135.500 Euro verdient. Unter anderem gewann er mit dem Mehl-Mülhens-Rennen auf der Bahn in Köln-Weidenpesch einen Klassiker des deutschen Galopprennsports, wurde spätestens danach als Sieganwärter für das Deutsche Derby in Hamburg-Horn gehandelt. „Er war bis dahin zweifellos der Beste seines Jahrgangs“, sagt Trainer Wöhler.

Es kam jedoch eine langwierige Verletzung dazwischen, die Karpino nicht nur die Teilnahme am „Rennen der Rennen“ kostete, sondern ihn für mehr als eineinhalb Jahre außer Gefecht setzen sollte. Auf einer Reha-Anlage seines Besitzers in England wurde der dunkelbraune Hengst behandelt und behutsam wieder aufgebaut. Vor einigen Monaten kehrte Karpino in den Rennstall von Andreas Wöhler zurück und feierte Anfang Juli während der Derbywoche in Hamburg ein vielbeachtetes Comeback, auch wenn es dort für den 15:10-Favoriten zunächst „nur“ zum dritten Platz gereicht hatte.

„Er muss nach der langen Pause erst wieder seinen Rhythmus finden, beim ersten Start fehlte ihm noch etwas die Puste“, analysiert der Trainer. Auch deshalb wählte er für seinen Schützling in Mülheim eine Meilenprüfung (1.600 Meter) aus. Die Distanz in Hamburg war noch 200 Meter länger. „Wir haben uns vorgenommen, Karpino Schritt für Schritt wieder in eine bessere Klasse zu führen, werden dabei aber nichts überstürzen“, so Wöhler: „Er hat einen so starken Charakter, dass wir für die weitere Entwicklung sehr zuversichtlich sind.“

Am Raffelberg trifft Karpino, der von Wöhlers Stalljockey und viermaligem Champion Eduardo Pedroza geritten wird, auf sechs Gegner. Es ist das kleinste Feld des Tages. Dabei schätzt Wöhler besonders den vierjährigen Hengst Baroncello aus dem Kölner Trainingsquartier von Jung-Trainer Andreas Suborics sowie den sechsjährigen Wallach Forgino, den Toni Potters im niedersächsischen Großenkneten vorbereitet, als starke Gegner ein. „Beide sind gutklassige Pferde. Um sie zu bezwingen, muss sich Karpino definitiv steigern“, betont Andreas Wöhler. Baroncello, der dem Wittener Ingenieur Dr. Reinhard Beine gehört, wird vom neunmaligen Championjockey Andrasch Starke (Köln) geritten. Für Forgino wurde der Italiener Marco Casamento verpflichtet, der erst kürzlich in Zweibrücken mit drei Siegen auftrumpfte.

Auch die Mülheimer Farben sind zum Tagesabschluss am Raffelberg vertreten. Trainer Jens Hirschberger bringt für das Gestüt Auenquelle von Karl-Dieter Ellerbracke (Rödinghausen) und Peter-Michael Endres (Duisburg) die vierjährige Stute Vallante mit Jockey Alexander Pietsch (Köln/Mülheim) an den Start. Für Vallante ist es ebenfalls das erste Engagement nach einer langen Pause. Sie war zuletzt Ende Oktober 2016 in Hannover gelaufen. Komplettiert wird das Feld vom fünfjährigen Wallach Isandro mit Daniele Porcu (Düsseldorf) im Sattel sowie den beiden Stuten Independencia mit Jozef Bojko (Gütersloh) und Modina, geritten von Esther Ruth Weißmeier (Sonsbeck).

Insgesamt wurde der erst recht kurzfristig ausgeschriebene After Work-Renntag am Raffelberg, der vom französischen Wettanbieter PMU unterstützt und auch vom ersten bis zum letzten Rennen ins Nachbarland übertragen wird, von den Rennställen und Trainingsquartieren ausgezeichnet angenommen. Für die insgesamt acht Prüfungen wurden 85 Pferde angegeben, so dass es in fast allen Rennen zweistellige Starterzahlen gibt. Neben Jens Hirschberger, der drei Pferde aufbietet, sind auch seine vier Mülheimer Trainerkollegen Yasmin Almenräder, Doris Smith, Bruce Hellier und William Mongil allesamt beim Renntag vor der eigenen Haustür engagiert.

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