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RWE ernennt Willi Lippens zum Ehrenmitglied

Fast fünfstündige Mitgliederversammlung mit zahlreichen Zahlen und Fakten.

Auf der insgesamt fast fünfstündigen Mitgliederversammlung des West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen am Sonntag wurde der frühere Torjäger Willi „Ente“ Lippens (auf dem Foto 2.v.r.) für seine großen Verdienste um den Verein von der Hafenstraße zum neuen Ehrenmitglied ernannt. Von 1965 bis 1976 sowie 1979 bis 1981 spielte der heute 68-Jährige für RWE. Mit 172 Spielen und 79 Toren ist Lippens sowohl Rekordspieler als auch Rekordtorschütze der Essener in der Bundesliga. Insgesamt war der legendäre Angreifer, der nur ein Länderspiel für die Niederlande bestritt, sogar in 447 Spielen für die Rot-Weissen am Ball und erzielte 238 Treffer.

Die 379 Mitglieder in der Messe Essen feierten das RWE-Idol mit Standing Ovations und Willi Lippens versprach: „Ich werde dem Verein immer treu bleiben, denn ich habe RWE viel zu verdanken. Ich möchte es aber erleben, dass der Verein noch einmal eine oder zwei Klassen höher spielt.“ Damit sprach er wohl allen RWE-Fans aus der Seele.

Insgesamt 879.000 Euro für Transfers von Mesut Özil

Vorsitzender Dr. Michael Welling ließ die sportlich enttäuschende, aber wirtschaftlich durchaus erfolgreiche Saison 2013/2014 Revue passieren und gab Einblicke in die finanzielle Situation des Traditionsvereins. Die wichtigsten Zahlen: RWE schloss das abgelaufenen Geschäftsjahr zwar unter dem Strich mit einem kleinen Minus von rund 5.000 Euro ab, steigerte jedoch seine Gesamterlöse (aus Spielbetrieb, Sponsoring, Merchandising, Transfergelder etc.) im Berichtszeitraum um fast 1,3 Millionen Euro auf 5,8 Millionen Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2013 waren 1,74 Millionen Euro Guthaben auf dem Konto, das positive Eigenkapital des Vereins betrug 670.000 Euro.

Für den Transfer des ehemaligen RWE-Nachwuchskickers und heutigen Nationalspielers Mesut Özil von Werder Bremen zu Real Madrid hatten die Rot-Weissen als Ausbildungsentschädigung 240.000 Euro erhalten, für Özils Wechsel von Real zu Arsenal London (für geschätzte 50 Mio. Euro) fließen in drei Raten insgesamt 639.000 Euro an den Regionalligisten. Da der Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter des einstigen Düsseldorfer Medien-Unternehmens VVA über abgetretene Transferrechte noch nicht beendet ist und mittlerweile in der zweiten Instanz verhandelt wird, haben die Essener insgesamt 400.000 Euro der Özil-Gelder als Rückstellung auf ein Treuhandkonto eingezahlt. „Damit sind wir auf der sicheren Seite. Wir sind jedoch überzeugt, dass unsere Rechtsauffassung bestätigt wird und wir dann auch über dieses Geld verfügen können“, so Michael Welling.

Sponsoren-Einnahmen auf 3,69 Millionen Euro gestiegen

Die Sponsoren-Einnahmen stiegen seit der Insolvenz von 1,3 Millionen Euro (in der NRW-Liga-Saison 2010/2011) über 2,0 und 3,0 Mio. Euro in der letzten Spielzeit auf 3,69 Mio. Euro an. Die Anzahl der Partner wurde seitdem auf 257 mehr als verdoppelt. Für die neue Saison rechnet RWE mit einem ähnlich hohen Sponsorenaufkommen und einem Zuschauerschnitt von 7.500 (inklusive 4.100 Dauerkarten). Der Etat für die erste Mannschaft steigt um 21 Prozent.

Der neue Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen stellte sich den RWE-Mitgliedern zunächst vor, begründete seine bereits eingeleiteten Maßnahmen (Trainerwechsel, personeller Umbruch innerhalb des Kaders, Abschaffung der U 23) und blickte auf die neue Saison voraus, in der die Essener wieder ganz oben in der Tabelle mitmischen wollen. Einzige Neuigkeit in Bezug auf den Kader: Mittelfeldspieler Christoh Sauter, der in den Planungen der Essener keine Rolle mehr gespielt hatte, schließt sich nach seiner Vertragsauflösung dem Oberligisten FC Arminia Ludwigshafen an. Bei Linksverteidiger Roberto Guirino und Mittelfeldspieler Benjamin Wingerter, die vertraglich noch gebunden sind, wird weiterhin eine möglichst einvernehmliche Trennung angestrebt.

„Wir haben den Kader zwar ein wenig verkleinert, sind aber schon gut aufgestellt“, so Dr. Harttgen, der außerhalb des Platzes noch einige „Baustellen“ sieht, beispielsweise bei der Installierung eines hauptamtlichen Physiotherapeuten oder im Scoutingbereich.

Vorstand und Aufsichtsrat einmütig entlastet

Aufsichtsrats-Vorsitzender und Ex-Stadtdirektor Christian Hülsmann lobte die „exzellente Zusammenarbeit“ mit dem Vorstand, nahm Stellung zum inzwischen zumindest unterschriftsreifen Pachtvertrag mit der städtischen Tochter GVE als Stadioneigentümerin und verteidigte auch die Maßnahmen des Sportvorstandes wie etwa die Trennung vom langjährigen Cheftrainer Waldemar Wrobel. „Das war auch aus unserer Sicht unausweichlich, denn irgendwann ist der Zauber verflogen“, so Hülsmann: „Waldemar Wrobel hat aber seinen Platz in den RWE-Geschichtsbüchern sicher und wird bei uns immer ein gern gesehener Gast sein.“

Nach einer längeren Aussprache, bei der sich Hülsmann, Welling und Harttgen auch einigen kritischen Fragen (vor allem zur U 23-Abmeldung) stellten, wurden Vorstand und Aufsichtsrat einmütig entlastet.

Rahn-Statue kehrt an die Hafenstraße zurück

Weitere Ankündigungen: Am Montag, 23. Juni, steigt die Mannschaft von Trainer Marc Fascher wieder in das Training ein. Am Freitag, 27. Juni, wird das neue RWE-Trikot vorgestellt. Eine Woche später erhält passend zum 4. Juli, dem 60. Jahrestag des „Wunders von Bern“ (deutscher WM-Titel 1954) ,die Bronzestatue von Vereinslegende Helmut „Boss“ Rahn, die aktuell an der Seumannstraße steht, ihren endgültigen Platz am Stadion an der Hafenstraße.

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