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Leverkusen: Rudi Völler verurteilt Pyro-Attacke

Kameramann bei 2:3 gegen Gladbach verletzt – Auch Ordnerin betroffen.

Noch vor dem Anpfiff der Bundesligapartie zwischen Bayer 04 Leverkusen und Borussia Mönchengladbach (2:3 nach 2:0-Führung der Leverkusener) kam es am Samstagabend zu einem gravierenden Zwischenfall mit Pyrotechnik und Feuerwerkskörpern. Eine Pyro-Rakete aus der Leverkusener Nordkurve traf einen TV-Kameramann und verletzte ihn so schwer, dass er ärztlich behandelt werden musste. Er konnte allerdings die Heimreise mit dem eigenen Pkw antreten. Außerdem erlitt eine Ordnerin ein Knalltrauma.

Die Leverkusener „Fans“ wollten nach eigenen Angaben mit ihrer Pyroshow dagegen protestieren, dass eine von der Feuerwehr aus Brandschutzgründen untersagte Choreographie nicht stattfinden durfte. Wegen des Pyro-Einsatzes musste das Spiel später angepfiffen werden. Dem Verein droht jetzt eine hohe Geldstrafe.

„Es waren sehr unschöne Szenen. Das tut uns leid und ist uns unangenehm. So etwas darf nicht passieren. Es hätte etwas noch Schlimmeres passieren können“, sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler (Foto). Trainer Roger Schmidt ergänzte nach dem Spiel bei „Sky“: „Das hat im Stadion nichts zu suchen. Das war wie ein Feuerwerk, ein großes Risiko für alle. Das ist sehr schade.“

Inzwischen nahm Bayer 04 Leverkusen offiziell vor den Vorfällen Stellung und kündigte Konsequenzen an:

„Bayer 04 Leverkusen bedauert den Einsatz und die Folgen von Pyrotechnik und Feuerwerkskörpern vor dem Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach sehr und distanziert sich von dieser Aktion einiger weniger Fans. Leider wurden auch zwei Personen verletzt, denen der Verein eine baldige und komplette Genesung wünscht.

Bayer 04 unterstützt seine Fans in vielfältiger Weise. Der Klub hat aber immer wieder deutlich gemacht, dass jegliche Art von Pyrotechnik, Gewalt und Diskriminierung nicht toleriert wird. Dies wurde und wird auch fortwährend kommuniziert – so auch im Vorfeld der jüngsten Bundesliga-Partie. Eine Gruppe von Fans scheint jedoch der Auffassung zu sein, dass ein Stadion ein rechtsfreier Raum sei und diese gefährlichen und vom Gesetzgeber größtenteils verbotenen Feuerwerkskörper zur Stimmung unbedingt dazugehören. Die überwiegende Anzahl der übrigen Besucher hat am Samstag erneut durch gellende Pfiffe, „Ultras raus“-Rufe sowie verbale Unmutsbekundungen nach den Vorfällen deutlich gemacht, dass man derartige Aktionen im Stadion  weder gutheißt noch billigt.

Im Vorfeld hatte Bayer 04 alles versucht, eine in der Vorwoche aus Sicherheitsgründen von der Feuerwehr verbotene Choreografie für das Spiel gegen Mönchengladbach zu retten. Der Verein hatte finanzielle und personelle Unterstützung angeboten, um  die überdimensionalen Banner in einen sicherheitstechnisch unbedenklichen Zustand bringen zu lassen. Am Tag vor dem Bundesligaspiel hatten Feuerwehr und Stadt Leverkusen jedoch auch die neuen Banner verboten und mit Sanktionen bei Zuwiderhandlung gedroht. Nicht zuletzt die aktuelle Pyro-Aktion hat nachhaltig bewiesen, warum die Verantwortlichen bei Stadt, Feuerwehr und letztlich auch des Vereins so handeln mussten. Jetzt gab es zwei Verletzte, aber es ist leicht auszumalen, was passieren könnte, wenn durch Pyro-Brennstäbe ganze Banner über den Köpfen der Besucher in Brand geraten würden.

Bayer 04 wird alles versuchen, die Verantwortlichen zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen – auch im Interesse des Ansehens und der überwiegenden Masse seiner Fans.“

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