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Rot-Weiss Essen: Stehende Ovationen für Jubilar Barchfeld

Seit 70 Jahren im Verein – Umsatz 2017 gesunken – 62.000 Euro Verlust.
Ein Höhepunkt der Mitgliederversammlung beim West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen war am Sonntag die Ehrung des langjährigen Mannschaftsbetreuers und Zeugwarts Günter Barchfeld (Foto), der bei der Veranstaltung in der Messe Essen für 70 Jahre (!) Mitgliedschaft im Traditionsverein von der Hafenstraße ausgezeichnet wurde. Barchfeld wurde ebenso mit stehenden Ovationen gefeiert wie der ehemalige Essener Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Reiniger, der den Rot-Weissen immerhin seit 40 Jahren angehört.

Wie der Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig berichtete, schloss der Verein das Geschäftsjahr 2017 mit einem Fehlbetrag von 62.119,28 Euro ab. Dabei sank der Umsatz des Vereins im Vergleich zum Vorjahr (6,650 Millionen Euro) sogar um rund 873.000 Euro auf 5,777 Mio. Euro. Grund dafür waren unter anderem Mindereinnahmen aus dem Spielbetrieb in Höhe von mehr als 300.000 Euro (unter anderem durch den Rückgang um ca. 1.000 Zuschauer pro Heimspiel), aus dem Merchandising und dem Catering. Außerdem schlug im ersten Halbjahr 2017 auch noch der Ausstieg des früheren Großsponsors „Innogy“ (früher RWE AG) mit 150.000 Euro zu Buche.

Durch Konsteneinsparungen in Höhe von etwa 820.000 Euro konnte das Defizit dennoch in Grenzen gehalten werden. Allein die Personalkosten (für den Gesamtverein, inklusive erster Mannschaft und Jugendabteilung) wurden noch unter der Regie des damaligen Vorsitzenden Prof. Dr. Michael Welling (inzwischen für den FSV Mainz 05 tätig) um fast 500.000 Euro auf ca. 2,9 Millionen Euro gegenüber 2016 reduziert.

Um die Einnahmeseite zu verbessern, stellte Wellings Nachfolger Marcus Uhlig das Projekt „#19,07“ vor. Dabei will der Verein um Partner werben, die bereit sind, den Verein zwei Jahre lang jeden Monat mit 19,07 Euro zu unterstützen. Als Gegenleistung sollen diese auf einer neuen Anzeigetafel im Stadion Essen verewigt werden. Als Ziel gab der RWE-Vorstand an, auf diesem Wege 300 Unterstützer gewinnen zu wollen. Das würde für den Verein Mehreinnahmen in Höhe von 68.652 Euro pro Saison bedeuten. Von der Versammlung wurden Uhlig, Vorgänger Welling und auch der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Dr. André Helf jeweils mit großer Mehrheit entlastet.


Für die neue Saison 2018/2019 planen die Rot-Weissen mit einem weitgehend unveränderten Haushalt. Das Budget für die erste Mannschaft (zuvor ca. 1,5 Millionen Euro) wurde jedoch leicht angehoben, obwohl die Qualifikation für den DFB-Pokal erstmals seit vier Jahren verpasst worden war. „Damit tritt der Verein in Vorleistung, um die Wahrscheinlichkeit für sportlichen Erfolg zu erhöhen“, sagt Marcus Uhlig (Foto), der noch die Verpflichtung eines dritten Torhüters und eines flexibel einsetzbaren Offensivspielers ankündigte. „Mit dem aktuellen Stand von 19 Feldspielern und zwei Torhütern sind aber aber schon sehr zufrieden und insgesamt gut aufgestellt“, so Uhlig weiter.

Die Vorgabe für die Mannschaft und die Sportliche Leitung um Cheftrainer Karsten Neitzel und Sportdirektor Jürgen Lucas wurde nach dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz der Vorsaison klar formuliert. „Es muss unser erstes Ziel sein, länger und enger oben mitzuspielen. Dafür müssen wir uns alle gemeinsam ins Zeug legen“, betonte Uhlig.

Die insgesamt dreistündige (und damit im Vergleich zu den Vorjahren deutlich kürzere) Mitgliederversammlung verlief insgesamt äußerst harmonisch. Die einzige Kontroverse gab es um eine geplante Satzungsänderung. So hatte die Vereinsführung vorgeschlagen, aus Kostengründen künftig auf eine schriftliche Einladung für jedes Mitglied zur Jahreshauptversammlung verzichten zu können und stattdessen eine Veröffentlichung der Tagesordnung auf der Internetseite des Vereins als Ersatz vorzunehmen. Damit waren jedoch zahlreiche Mitglieder nicht einverstanden und setzten durch, dass es bei einer schriflichen Einladung bleibt. Statt sämtliche Einladungen auch postalisch zu verschicken, ist jedoch künftig eine Umstellung auf einen E-Mail-Versand möglich, sofern das jeweilige Mitglied zustimmt.

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