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Trinks will mit Schweinfurt im DFB-Pokal gegen Schalke 04 überraschen

U 17-Europameister von 2009: „Ich stand mir oft selbst im Weg“


Mit einem spektakulären Freistoßtor zum 2:1-Finalsieg gegen die Niederlande schoss Florian Trinks (Foto), heute 26 Jahre alt, die deutsche U 17-Nationalmannschaft 2009 zum Europameister-Titel. Während Teamkollegen wie Mario Götze, Shkodran Mustafi, Marvin Plattenhardt sowie die beiden Torhüter Marc-André ter Stegen und Bernd Leno A-Nationalspieler oder sogar Weltmeister wurden, startet Mittelfeldspieler Trinks jetzt gerade einen Neuanfang in der 4. Liga. Der ehemalige Bundesligaprofi des SV Werder Bremen und Doublegewinner mit dem ungarischen Spitzenklub Ferencvaros Budapest will nun mit dem ambitionierten 1. FC Schweinfurt 05 in der Regionalliga Bayern und am Freitag, 20.45 Uhr, auch im DFB-Pokal gegen den deutschen Vizemeister FC Schalke 04 für Aufsehen sorgen.

Im Interview für FUSSBALL.DE spricht Florian Trinks mit MSPW-Redaktionsleiter Ralf Debat über das bevorstehende Pokalduell mit dem Champions League-Teilnehmer aus Gelsenkirchen, seine Ziele mit dem 1. FC Schweinfurt 05 und den Karriereknick.

FUSSBALL.DE: Seit zehn Tagen sind Sie beim 1. FC Schweinfurt 05, haben die ersten Einsätze hinter sich. Wie haben Sie sich in Unterfranken eingelebt, Herr Trinks?
Florian Trinks:
Ich habe mich sehr gut eingelebt, verstehe sogar die Sprache der Leute hier schon (lacht). Dass meine Lebensgefährtin Katja aus Oberfranken kommt und ich einige Jahre in Fürth gespielt hatte, hilft mir dabei. Jetzt fehlt uns nur noch eine eigene Wohnung in Schweinfurt.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft, die nach sechs Spieltagen noch unbesiegt ist und sich in der Spitzengruppe festgesetzt hat?
Trinks:
Absolut positiv. Ich habe gleich gespürt, dass im Team einiges an Potenzial steckt. Das 1:1 zuletzt in Augsburg hat allerdings auch gezeigt, dass wir noch einiges lernen und uns verbessern müssen. Wenn wir dauerhaft ganz oben mitspielen wollen, dann müssen wir solche Spiele künftig für uns entscheiden. Vor allem bei der Kommunikation auf dem Platz sehe ich noch einige Luft nach oben.

Der Verein hat gerade auf Profibedingungen umgestellt. Spüren Sie eine Aufbruchstimmung?
Trinks:
Auf jeden Fall. Für die 4. Liga haben wir Super-Fans, auch die Trainingsbedingungen sind top. Jeder von uns hat den Traum, nach oben zu kommen. Den wollen wir uns erfüllen.

Ist der Aufstieg in die 3. Liga denn schon in dieser Saison ein realistisches Ziel?
Trinks:
Ich denke, dass drei bis vier Mannschaften am Ende um die Meisterschaft mitspielen werden. Da wollen wir auf jeden Fall dabei sein. Dazu werden sicherlich auch der FC Bayern München II und der SV Wacker Burghausen sowie eine Überraschungsmannschaft gehören. Mit unserem guten und ausgeglichenen Kader sowie dem bereits vorhandenen Teamspirit sehe ich schon eine große Chance, ganz oben anzugreifen.

Was haben Sie sich ganz persönlich vorgenommen? Welche Rolle wollen Sie in der Mannschaft einnehmen?
Trinks:
Aufgrund meiner Erfahrung sehe ich mich schon in einer Führungsrolle, wenn ich meine beste Form auf den Platz bringen kann. Dafür muss ich aber gesund bleiben und wieder richtig fit werden. Dann möchte ich der Mannschaft Halt geben und gerne auch mit Toren oder Vorlagen mithelfen, möglichst erfolgreich zu sein.

Am Freitag steht mit dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Champions League-Teilnehmer FC Schalke 04 ein besonderer Höhepunkt auf dem Programm. Rechnen Sie sich insgeheim eine Chance gegen den deutschen Vizemeister aus?
Trinks:
Da bin ich lieber etwas vorsichtig. Drei Spielklassen Unterschied sind schon ein Brett. Realistisch betrachtet treffen wir auf einen Gegner, der auf allen Positionen deutlich besser besetzt ist als wir und mit Domenico Tedesco einen ausgewiesenen Taktiker auf der Bank hat. Ich glaube auch nicht, dass die Schalker den Fehler machen werden, uns zu unterschätzen. Dennoch werden wir selbstverständlich alles dafür tun, um die Partie für ganz Schweinfurt zu einem Fußballfest zu machen. Wir haben keine Angst, wollen mutig auftreten.

Als Nachwuchsfußballer schienen Ihnen nach dem Gewinn des U 17-Europameistertitels 2009 alle Türen offen zu stehen. Mal direkt gefragt: Warum spielen Sie jetzt nicht in der 1., sondern in der 4. Liga?
Trinks:
Da sind viele Dinge zusammengekommen. Rückblickend muss ich ehrlich zugeben, dass ich nicht der einfachste Charakter war und mit Kritik sehr schlecht umgehen konnte. Da war ich bisweilen beratungsresistent, hatte nicht die nötige Geduld und stand mir damit oft selbst im Weg. Daraus habe ich gelernt. Hinzu kamen auch einige langwierige Verletzungen wie eine neunmonatige Schambeinentzündung, ein Meniskus- und ein Syndesmosebandriss. Für diese Saison hatte ich eigentlich noch einen Vertrag für die 3. Liga beim Chemnitzer FC , doch nach der Insolvenz und dem folgenden Abstieg war ich vereinslos.

Das ganze Interview lesen Sie auf FUSSBALL.DE.

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