Startseite / Fußball / Regionalliga / Regionalliga West / RWE-Trainer Karsten Neitzel: „Haben nichts zu verschenken“

RWE-Trainer Karsten Neitzel: „Haben nichts zu verschenken“

51-Jähriger vor dem Gastspiel beim Tabellenführer FC Viktoria Köln.
Für den Traditionsverein Rot-Weiss Essen, der sich am Ostersonntag, 14 Uhr, beim FC Viktoria Köln vorstellt, geht es im Saisonendspurt in der Regionalliga West „nur“ noch um die bestmögliche Platzierung. Die Tabellenspitze ist (zu) weit entfernt, mit dem Abstiegskampf hat RWE auch nichts zu tun. Dennoch hat sich Trainer Karsten Neitzel (51) mit seinem Team gerade für das Duell mit der Viktoria einiges vorgenommen. Wir sprachen mit dem Fußball-Lehrer.

Beim 0:0 gegen die U 23 von Borussia Dortmund mussten Sie zahlreiche Spieler ersetzen. Wie ist es um die personelle Situation vor der heutigen Partie gegen die Viktoria bestellt?
Neitzel:
„Für unseren Innenverteidiger Philipp Zeiger ist die Saison nach einem Muskelbündelriss gelaufen. Gleiches gilt auch für die Offensivspieler Florian Bichler und Max Wegner, die nach ihren Innenband-Teilrissen im Knie Schienen tragen müssen. Cedric Harenbrock und David Jansen stehen uns ja schon seit längerer Zeit nicht zur Verfügung. Kevin Freiberger, der acht Monate wegen eines Kreuzbandrisses gefehlt hatte, klagte zuletzt auch wieder über Beschwerden. Es gab aber auch positive Nachrichten. Lukas Scepanik konnte gegen den BVB mit einem Kopfschutz spielen, Jonas Erwig-Drüppel wurde erstmals nach seiner Sehnenverletzung im Oberschenkel wieder eingewechselt. Außerdem hoffe ich, dass Kevin Grund gegen Viktoria Köln wieder spielen kann. Verletzungsbedingte Ausfälle werde ich aber ohnehin nicht als Ausrede für schlechte oder schwächere Leistungen hinstellen oder gelten lassen. Wir werden auch in Köln auf jeden Fall eine Mannschaft auf den Platz bringen, die in der Lage ist, eine gute Leistung abzurufen.“

Betrachtet man die gesamte Saison, ist es aber schon bemerkenswert, wie viele Spieler – über teils längere Zeiträume – durch verschiedenste Verletzungen nicht zur Verfügung standen oder nach wie vor stehen. Hat das einen erfolgreicheren Saisonverlauf verhindert?
Neitzel:
„Auch hier werde ich es nicht auf die Verletzungen schieben. Wir hätten beispielsweise dennoch nicht zu Hause gegen den SV Lippstadt 08 oder die U 23 von Fortuna Düsseldorf verlieren oder gegen den SV Straelen nur unentschieden spielen müssen. Auch bei den Niederlagen in Köln oder Bonn lag es sicher nicht an Spielern, die uns gefehlt haben. Zählt man diese fehlenden Punkte mal zusammen, dann kann man sich leicht ausrechnen, wo wir vielleicht stehen könnten. Aber das ist schon Vergangenheit.“

Die Tabellenspitze ist uneinholbare 16 Punkte entfernt, die Abstiegszone beruhigende zwölf Zähler. Worum geht es jetzt im Saisonendspurt noch?
Neitzel:
„Es bleibt dabei: Wir wollen das Bestmögliche aus dieser Spielzeit herausholen. Das gilt für die erreichten Punkte, das gilt für die Platzierung. Um es klarzustellen: Ich habe auch bei keinem Spieler das Gefühl, dass er die Saison jetzt einfach austrudeln lassen möchte. Ganz im Gegenteil! Für RWE geht es in jedem Spiel um etwas und so werden wir auch weiterhin auftreten. Wir haben nichts zu verschenken. In keiner Partie.“

Gegen die U 23 von Borussia Dortmund reichte es zuletzt auch trotz der Personalprobleme zu einem 0:0. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Neitzel:
„Unter dem Strich haben die Jungs – vor allem im Spiel gegen den Ball – einen guten Job gemacht. Gegen die spielstarken Dortmunder, gegen die wir in der Hinrunde noch 0:5 und in einem Testspiel im Winter 0:4 unterlegen waren, haben wir diesmal kaum etwas zugelassen. Dass es in der Offensive noch Luft nach oben gibt, dürfte aber auch klar sein. Insgesamt war es eine vernünftige Leistung und ein gerechtes Ergebnis. Schade nur, dass uns in der Schlussphase bei zwei guten Möglichkeiten der Lucky Punch verwehrt geblieben ist. Das hätte uns allen gutgetan.“

Die Viktoria spürt im Rennen um die Meisterschaft den Atem von Rot-Weiß Oberhausen. Sind Sie überrascht, dass es noch einmal so eng geworden ist?
Neitzel:
„Nicht unbedingt, auch wenn die Viktoria sicher über den stärksten Kader der Liga verfügt. Aber es heißt nicht umsonst, dass im Fußball nahezu alles möglich ist und jedes Spiel erst einmal gespielt werden muss. Auch die Viktoria-Spieler sind nur Menschen, können mal den einen oder anderen schlechten Tag erwischen.“

Was haben Sie sich mit Ihrem Team vorgenommen?
Neitzel:
„Wir wollen eine gute Leistung abrufen und im besten Fall die drei Punkte mitnehmen.“

Das könnte Sie interessieren:

„Grünes Licht“: Alemannia Aachen erhält Zulassung für 3. Liga

Ligaprimus der Regionalliga West muss lediglich Auflagen erfüllen.