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FC Schalke 04: Sportvorstand Jochen Schneider kündigt Konsequenzen an

Nach Rassismus-Vorwürfen gegen Fans beim Pokal-Krimi gegen Hertha BSC.
Nach dem Einzug des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 in das Viertelfinale des DFB-Pokals (durch ein 3:2 nach Verlängerung gegen Hertha BSC/MSPW berichtete) wurden von Berliner Seite Rassismus-Vorwürfe laut. So sollen Schalker Anhänger den dunkelhäutigen Hertha-Profi Jordan Torunarigha während der regulären Spielzeit rassistisch beleidigt haben, so dass er zunächst gar nicht mehr weiterspielen wollte. In der Verlängerung sah Torunarigha dann wegen einer Unsportlichkeit (Getränkekiste auf den Boden geworfen) auch noch die Gelb-Rote Karte (100.), so dass Schalke 04 schließlich in Überzahl durch einen Treffer des eingewechselten Benito Raman (115.) für die Entscheidung sorgte.

Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider (Foto) kündigte unmittelbar nach Spielende Konsequenzen an, sollten die Personen ermittelt werden, die Torunarigha beleidigt hatten. „Das Thema des Herthaner Spielers Torunarigha überlagert das ganze Spiel, was einfach sehr traurig ist“, so Schneider: „Ich bin im Nachgang der Partie über die Thematik der rassistischen Beleidigungen informiert worden und habe mich darüber 20 Minuten lang mit Hertha-Geschäftsführer Michael Preetz unterhalten. Wir können uns nur im Namen des FC Schalke 04 bei Jordan Torunarigha entschuldigen. Es ist ein Drama, dass so etwas in der heutigen Zeit noch passiert. Wir müssen schauen, ob wir über Videobilder den oder die Verantwortlichen dafür ausfindig machen können. Wenn dies der Fall sein sollte, werden wir das entsprechend sanktionieren.“

Vorfall wird ausführlich geprüft und zur Anzeige gebracht

Inzwischen nahm der Verein auch offiziell Stellung. „Der FC Schalke 04 nimmt die Aussagen des Spielers von Hertha BSC, Jordan Torunarigha, hinsichtlich rassistischer Aussagen und Laute gegen ihn während des Pokalspiels am Dienstagabend sehr ernst“, schreibt der Verein. „Gemeinsam mit der Polizei Gelsenkirchen, dem Sicherheitsdienst und internen Quellen, wie beispielsweise der kürzlich eröffneten #stehtauf-Anlaufstelle, wird der Fall ausführlich geprüft.“

Der S04-Vorstand dazu: „Von Seiten des Vereins gibt es null Toleranz für ein solches Verhalten. Wir werden alles dafür tun, dass wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, ausfindig machen und mit Konsequenzen belegen. Ein solches Verhalten verstößt nicht nur gegen Stadionordnung, Leitbild und Satzung des FC Schalke 04, sondern widerspricht auch all unseren Werten. Wir werden mit Sanktionen reagieren und die Vorfälle auch entsprechend zur Anzeige bringen.“

Auch der DFB-Kontrollausschuss hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen.

Weitere Stimmen zum Pokal-Spiel von der Schalker Homepage:

S04-Cheftrainer David Wagner: „Es war ein verdienter Sieg für uns, weil die Jungs wahnsinnig viel investiert haben. Es war ein tolles Fußballspiel für jeden Zuschauer. Für meinen Platzverweis habe ich keinerlei Erklärung. Ich habe mir die Bilder angeschaut, meine Hand war auf seinem Hals, ja. Ich versuche aber mehr, dass alle die Balance halten. Der Spieler wirft dann die Wasserkiste hin. Wenn rassistische Äußerungen gegen Jordan Torunarigha gefallen sind, möchte ich mich im Namen des FC Schalke 04 bei dem Spieler und bei Berlin entschuldigen.“

Hertha-Cheftrainer Jürgen Klinsmann: „Wir sind natürlich enttäuscht und verärgert. Wir haben eine sehr gute Partie gespielt – vor allem die ersten 70 Minuten. Das hat richtig Spaß gemacht, zuzuschauen. Ich habe den Jungs ein großes Kompliment gemacht.“

Schalke-Profi Michael Gregoritsch: „Wir haben 120 Minuten lang Gas gegeben und alles reingeworfen. Durch die riesengroße Freude haben wir direkt ein paar Körner Energie zurückbekommen, dieser Sieg beflügelt uns. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass wir dran sind und das Tor machen können. Hoffnung habe ich daraus gezogen, weil ich um die Qualität weiß, die wir haben, um solch ein Spiel noch zu drehen. In der Halbzeit haben wir es auch angesprochen, dass wir ein Tor benötigen, dann steht das Stadion Kopf – und dann ist es genau so passiert. Dann ist es schwer für eine Auswärtsmannschaft, hier zu bestehen. Am Ende war es ein absolut verdienter Sieg.“

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