Startseite / Fußball / RWE-Trainer Christian Neidhart: „Möglichst bald zurück in die 3. Liga“

RWE-Trainer Christian Neidhart: „Möglichst bald zurück in die 3. Liga“

Neuer Trainer peilt mit Traditionsklub Rot-Weiss Essen Aufstieg an.
Mit dem Abschied vom bisherigen Cheftrainer Christian Neidhart (Foto) endete beim Drittligisten SV Meppen eine Ära. Im DFB.de-und FUSSBALL.DE-Interview spricht der 51 Jahre alte Fußball-Lehrer mit MSPW-Redaktionsleiter Ralf Debat über seine siebenjährige Amtszeit im Emsland und seine neue Aufgabe beim Traditionsklub Rot-Weiss Essen in der Regionalliga West.

DFB.de: Nach 270 Pflichtspielen als Cheftrainer des SV Meppen endete Ihre siebenjährige Amtszeit mit einem 4:3 gegen Ihren Heimatklub und künftigen Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Hätten Sie sich einen besseren Abschied wünschen können, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Es war definitiv ein schöner und gelungener Abschied, nicht nur wegen des Sieges. Mit Rang sieben haben wir eine für den SV Meppen sehr gute Platzierung erreicht, können mit der Saison insgesamt sicher sehr zufrieden sein. Auch wenn vielleicht sogar noch ein wenig mehr für uns drin war.

DFB.de: Wie haben Sie die Reaktion der Fans empfunden, die sich bei Ihnen nach der Partie unter anderem mit einem großen Transparent bedankt haben?

Neidhart: Das hat mich schon sehr gefreut. Ich habe es zwar gehofft, dass sie mich nach sieben Jahren nicht so einfach gehen lassen. (lacht) Dennoch war es eine tolle Geste.

DFB.de: Sie hatten sich bereits vor einigen Wochen entschieden, um die Auflösung Ihres Vertrages zu bitten und zu Rot-Weiss Essen in die Regionalliga West zu wechseln. War dennoch etwas Wehmut dabei?

Neidhart: Selbstverständlich. Sieben Jahre für einen Verein zu arbeiten, noch dazu unter dem Strich durchaus erfolgreich, geht auch an mir nicht spurlos vorbei. Wir haben in Meppen mit allen Verantwortlichen gut zusammengearbeitet, mit dem Team einiges erreicht. Den Weg des Vereins und der Mannschaft werde ich weiterhin mit großem Interesse verfolgen.

DFB.de: Was bleibt nach sieben Jahren beim SV Meppen bei Ihnen vor allem hängen?

Neidhart: Der gemeinsame Aufstieg in die 3. Liga im Jahr 2017 war der mit Abstand schönste Moment. Erst im Elfmeterschießen gegen den SV Waldhof Mannheim zu gewinnen, war unglaublich emotional. Das hätte kein Drehbuchautor besser hinbekommen.

DFB.de: Mal ehrlich: Hatten Sie das Gefühl, das Maximum erreicht zu haben, das unter den aktuellen Rahmenbedingungen in Meppen möglich ist?

Neidhart: Diese Frage stellt sich ja jeder Trainer eigentlich ständig. Mir war schon klar, dass es keine Selbstverständlichkeit für den SV Meppen ist, in der 3. Liga so gut abzuschneiden. Wenn sich die wirtschaftlichen Möglichkeiten nicht verbessern, wird es schwer, dieses Niveau dauerhaft zu halten oder sich sogar noch zu verbessern. Das heißt aber nicht, dass es nicht möglich ist, wenn man viele richtige Entscheidungen trifft. Für mich war – vielleicht auch ein wenig durch die Corona-Krise – einfach deutlich geworden, dass es ein guter Zeitpunkt ist, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Die habe ich in Essen gefunden.

DFB.de: Zahlreiche Spieler werden den Verein ebenfalls verlassen. Fürchten Sie, dass Ihr bisheriges Team auseinanderfällt und in der 3. Liga nicht mehr so gut bestehen kann?

Neidhart: Das glaube ich nicht. Grundsätzlich strebt jeder Fußballer nun einmal nach Höherem. Es ist aber nicht das erste Mal, dass einige wichtige Stammspieler den SV Meppen verlassen. Wir hatten schon in den vergangenen Monaten, als ein Wechsel für mich noch gar kein Thema war, einige Ideen, was die Kaderplanung betrifft. Jetzt wird es vor allem die Aufgabe von Sportvorstand Heiner Beckmann und des neuen Cheftrainers sein, gute Spieler nach Meppen zu holen, um speziell die Lücken in der Offensive zu schließen und eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen. Warum soll das nicht wieder gelingen? Der Markt ist gerade in diesen schwierigen Zeiten groß genug.

DFB.de: Was werden Sie an der 3. Liga am meisten vermissen?

Neidhart: Vor allem die großen und fast immer gut gefüllten Stadien sowie die sehr guten Platzverhältnisse. Da werde ich mich zumindest bei Auswärtsspielen schon umgewöhnen müssen. Auch deshalb ist es mein Ziel, möglichst bald in die 3. Liga zurückzukehren. Am besten schon in einem Jahr.

Das komplette Interview mit Christian Neidhart lesen Sie auf DFB.de und FUSSBALL.DE.

Foto-Quelle: SV Meppen

Das könnte Sie interessieren:

SGS Essen: Ehrenmitgliedschaft an Klaus Diekmann verliehen

Jubilar war seit Neuausrichtung 20 Jahre Mitglied im Aufsichtsrat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert