21-Jähriger unterschreibt Fünf-Jahres-Vertrag bei den „Blues“.
Kai Havertz (Foto) hat das Quartier der deutschen Nationalmannschaft in Stuttgart verlassen. Grund dafür ist der inzwischen feststehende Transfer von Bayer 04 Leverkusen zum englischen Top-Klub FC Chelsea, bei dem der 21-Jährige einen Fünf-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Mit einer Ablösesumme von kolportierten 80 Millionen Euro, die mit Bonuszahlungen angeblich noch bis auf 100 Millionen Euro anwachsen kann, ist Havertz der teuerste deutsche Fußballer aller Zeiten.
Oliver Bierhoff, Direktor Nationalmannschaften und Akademie, sagt: „Kai gehört die Zukunft – im Verein wie in der Nationalmannschaft. Natürlich wäre uns lieber gewesen, wenn er sich beim Start in die neue Länderspiel-Saison voll und ganz auf die Nationalmannschaft hätte konzentrieren können. Aber wir sind uns der Bedeutung für Bayer 04 Leverkusen und Kai bewusst und wollen damit verantwortungsvoll umgehen. Gleichzeitig ist es für den deutschen Fußball auch eine Auszeichnung und Anerkennung, wenn junge deutsche Spieler bei internationalen Top-Vereinen gefragt sind. Von der Erfahrung, die diese Spieler im Ausland sammeln, sowohl sportlich als auch hinsichtlich der Persönlichkeitsentwicklung, kann auch die Nationalmannschaft profitieren. Mit Rudi Völler standen wir hierzu in ständigem Austausch, um gemeinsam eine gute Lösung zu finden.“
Rudi Völler sagt: „Kai hat zehn Jahre lang für uns gespielt, vier Jahre davon in unserer Lizenzmannschaft. In dieser Zeit ist er bei uns Nationalspieler geworden und hat trotz seiner Jugend bereits Herausragendes geleistet. Für mich ist er schon jetzt Weltklasse, mit Sicherheit einer der Besten, die jemals für Bayer 04 gespielt haben. In den kommenden Jahren wird Kai auch in der extrem fordernden englischen Liga beweisen, welch großartiger Fußballer er ist.“
Für Bayer-Sportdirektor Simon Rolfes ist Havertz‘ Weggang „sportlich natürlich ein Verlust. Kai ist ein wunderbarer Spieler, dem sowohl in der Premier League als auch in der deutschen Nationalmannschaft die Zukunft gehört“, unterstreicht der Ex-Nationalspieler. „Er wird sich in England auf allerhöchstem Niveau ganz sicher durchsetzen und ein beeindruckendes Beispiel dafür abgeben, wie sich bei Bayer 04 junge Spieler entwickeln können – gefördert und geformt in Mannschaften mit großen Möglichkeiten und Ambitionen.“
Kai Havertz: „Ich möchte allen von Herzen danken“
Havertz verlässt Leverkusen, wo er im Nachwuchsleistungszentrum „Kurtekotten“ zu einem außergewöhnlichen und von fast allen europäischen Top-Klubs umworbenen Profi heranreifte, mit durchaus zwiespältigen Gefühlen: „Ich war so lange hier und habe mit so vielen Menschen – mit Trainern, Mitspielern, Betreuern und Fans – wirklich wunderbare Dinge erlebt. Das legt man nicht einfach mit einem Trikottausch ab“, betont der Offensivspieler.
„Ich möchte allen in Leverkusen, die mich in diesen zehn Jahren begleitet und unterstützt haben, von Herzen danken. Hier bin ich groß geworden, hier wurde ich erwachsen – als Fußballer und auch als Mensch“, sagt Havertz. „Aber jetzt sehe ich die Zeit gekommen, etwas Neues zu beginnen. Und auch darauf freue ich mich.“
Foto-Quelle: Bayer 04 Leverkusen