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RWE-Kapitän Dennis Grote: „Stabile Grundlage“

Routinier feiert heute seinen 35. Geburtstag.
Mit einem Auswärtsspiel beim Bonner SC startet der Traditionsverein Rot-Weiss Essen am Samstag, 14 Uhr, in seine elfte Saison in Serie in der Regionalliga West. Die Vizemeisterschaft in der abgelaufenen Spielzeit war das bislang beste Abschneiden des Deutschen Meisters von 1955 und DFB-Pokalsiegers von 1953. Die treuen RWE-Fans hoffen jetzt, dass es in der neuen Saison 2021/2022 noch einen Platz weiter nach oben geht und die Essener mit dem erstmaligen Aufstieg in die eingleisige 3. Liga die ersehnte Rückkehr in den Profifußball schaffen. Angeführt werden die Rot-Weissen von ihrem neuen Kapitän Dennis Grote (Foto), der am Montag seinen 35. Geburtstag feiert. Der erfahrene Mittelfeldspieler nimmt im kicker-Interview Stellung.

Herzlichen Glückwunsch zum 35. Geburtstag! Was wünschen Sie sich für das neue Lebensjahr, Herr Grote? Vor allem Gesundheit und etwas mehr Normalität – im privaten Bereich und im Sport.

Die RWE-Fans wünschen sich nichts so sehr wie den Aufstieg in die 3. Liga. Sie auch? Den würde ich natürlich auch gerne mitnehmen. (lacht) Auf jeden Fall werde ich alles dafür tun, damit wir unser Ziel erreichen.

Warum klappt es im elften Versuch? Ich kann nichts versprechen, sehe aber gute Voraussetzungen für uns. Mit unseren Leistungen in der letzten Saison haben wir eine stabile Grundlage geschaffen, auf der wir weiter aufbauen können. Ich sehe unser Team gut gerüstet für den nächsten Anlauf.

In der Vorsaison reichten selbst 90 Punkte nicht zum Titel. Hat Sie das noch einmal zusätzlich angestachelt? Klar ist, dass ein Punkteschnitt von 2,25 Zählern pro Partie schon oft zum Aufstieg gereicht hat. Dafür können wir uns aber nichts kaufen und das zählt auch jetzt nicht mehr. Ich muss dazu sagen, dass wir durchaus noch mehr Punkte hätten holen können. Deshalb muss es unser Ansatz sein, aus jedem einzelnen Spiel das Maximale herauszuholen.

Im Kader gab es einen recht großen Umbruch. War das notwendig? Dass es vor einer Saison Veränderungen im Kader gibt, ist normal. Ich sehe das daher nicht so dramatisch. Ich würde eher sagen, dass der Kern unseres Teams weitgehend zusammengeblieben ist. Wir haben nur zwei oder drei Stammspieler verloren.

Als Nachfolger von Marco Kehl-Gomez wurden Sie von Trainer Christian Neidhart zum neuen Kapitän ernannt. Wie sehen Sie Ihre Rolle im Team? Für mich ändert sich eigentlich nur, dass ich jetzt bei den Spielen die Binde am Arm trage. Ich habe mich auch schon vorher intensiv eingebracht und immer versucht, die jungen Spieler zu unterstützen. Das wird auch so bleiben.

Obwohl fast alle Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden mussten, sammelte RWE an der Hafenstraße 56 von 60 möglichen Punkten. Lässt sich das wiederholen? Von den nackten Ergebnissen her wird das schwer zu toppen sein. Dennoch ist klar, dass wir eine Heimmacht bleiben wollen – erst recht mit unseren Fans im Rücken. Ich habe jetzt schon häufiger die Behauptung gehört, wir wären zu Hause nur wegen der Geisterspiele so erfolgreich gewesen. Diese These wollen wir unbedingt widerlegen. Wir alle freuen uns sehr darauf, an der Hafenstraße wieder vor Publikum spielen zu dürfen.

In welchen Bereichen besteht noch Luft nach oben? Verbessern können wir uns in allen Bereichen. Vor allem müssen wir bei unserer Chancenverwertung effektiver werden, können noch mehr Tore erzielen. In der letzten Saison haben wir uns auch zu viele einfache Gegentore eingefangen. Auch das geht besser.

RWE wurde diesmal nicht zum haushohen Aufstiegsfavoriten erklärt. Ihr früherer Verein SC Preußen Münster bewegt sich mindestens auf Augenhöhe. Wie bewerten Sie die Ausgangsposition? Münster hatte schon in der abgelaufenen Spielzeit eine sehr gute Mannschaft. Nach der sehr starken Rückserie ist es nahezu zwangsläufig, dass auch dort jetzt Platz eins gefordert wird. Mal sehen, wer mit diesem Anspruch am besten zurechtkommt.

Könnten noch weitere Teams in das Aufstiegsrennen eingreifen? Auch Fortuna Köln und Rot-Weiß Oberhausen gehören sicher zu den Kandidaten. Die U 23-Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und des 1. FC Köln können ebenfalls eine gute Rolle spielen. Vielleicht kommt noch ein Überraschungsteam dazu, mit dem niemand rechnet.

Wie wichtig wird ein guter Saisonstart sein? Genauso wichtig wie möglichst konstante Leistungen über die gesamte Saison hinweg oder wie ein starker Endspurt. Wie gesagt: Es geht in jedem einzelnen Spiel darum, alles herauszuholen.

Zum Abschluss noch ein Blick zwölf Monate voraus: Würden Sie sich mit dann 36 Jahren auch noch mal eine Saison in der 3. Liga zutrauen oder wäre der Aufstieg ein optimales Karriere-Ende? Ganz ehrlich: Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Genau wie diesmal werden wir uns irgendwann zusammensetzen und gemeinsam entscheiden, was Sinn machen könnte. Ausschließen würde ich weder das eine noch das andere.

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