31-jähriger Offensivspieler bereitete drei Treffer gegen Fortuna II vor.
Sinnbildlich für den Aufschwung beim Wuppertaler SV steht Marco Stiepermann. Der 31-jährige Offensivspieler, vor Saisonbeginn als „Königstransfer“ vom SC Paderborn 07 aus der 2. Bundesliga verpflichtet, war – ebenso wie das gesamte Team – lange Zeit deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Beim überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf, dem vierten Dreier in Serie für die Bergischen, zeigte der gebürtige Dortmunder jedoch seine ganze Klasse, bereitete gleich drei Treffer mustergültig vor.
Die „Denkpause“, die der neue WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan (41) dem früheren Bundesliga- und Premier-League-Profi Stiepermann kürzlich mit zwei Partien auf der Ersatzbank verordnet hatte, verfehlte offenbar ihre Wirkung nicht. „Marco wusste selbst, dass er bislang nicht so performt hatte, wie es seinen Fähigkeiten entspricht. Gegen Düsseldorf hat man deutlich gesehen, dass er Spaß am Fußball hat“, lobte Dogan im kicker-Gespräch.
Das konnte Marco Stiepermann selbst nur bestätigen. „Gerade mir tut es auf jeden Fall extrem gut, auch mit Scorerpunkten zu unserem Sieg beigetragen zu haben“, erklärte der frühere Junioren-Nationalspieler, von dessen Vorarbeitet die beiden Doppeltorschützen Kevin Hagemann und Serhat Semih Güler profitierten. „Es ist eine Riesenlast von mir gefallen, was mich umso mehr freut“, so Stiepermann.
Hüzeyfe Dogan macht den deutlichen Aufwärtstrend im Bergischen Land aber nicht so sehr an einzelnen Spielern fest, sondern sieht beim gesamten Team eine positive Entwicklung. „Die Mannschaft hat sich in den zurückliegenden Wochen gefunden. Jeder ist für jeden da, der absolute Wille ist in jeder Szene erkennbar“, meint der WSV-Trainer. Der große Konkurrenzkampf im Kader tut sein Übriges. Gegen Düsseldorf wurden beispielsweise mit Moritz Montag, Tobias Peitz oder Valdet Rama gestandene Spieler eingewechselt, die ebenfalls den Anspruch haben, in der Startformation zu stehen. Gleiches gilt für Torhüter und Kapitän Sebastian Patzler sowie Justus Henke, Roman Prokoph oder Jeron Al-Hazaimeh, die sogar 90 Minuten auf der Bank blieben.
Riesengroß ist jetzt die Vorfreude auf das Topspiel am kommenden Samstag, 14 Uhr, beim Spitzenreiter SC Preußen Münster. „Ich bin davon überzeugt, dass es ein richtig geiles Spiel wird, egal wie es am Ende ausgeht“, sagt Marco Stiepermann: „Wir haben es uns in den letzten Wochen hart erarbeitet, dass es ein Spitzenspiel wird, auf das sich jeder freuen kann. Wir nehmen viel Rückenwind mit nach Münster.“
Für Trainer Dogan kommt es in Münster – ebenso wie für Sportdirektor Stephan Küsters sowie Lion Schweers, Jeron Al-Hazaimeh, Kevin Rodrigues Pires oder Marco Königs – zum Wiedersehen mit seinem früheren Verein. In der Saison 2010/2011 schaffte er mit dem SC Preußen unter Trainer Marc Fascher den Aufstieg in die 3. Liga, absolvierte 18 Einsätze, wurde aber im Saisonendspurt nicht mehr berücksichtigt. Jetzt will er den Ligaprimus mit dem WSV ärgern. „Münster verfügt über ein Team mit herausragender Qualität. Dennoch wollen wir dort etwas mitnehmen“, kündigt Dogan an.
Foto-Quelle: Otto Krschak/Wuppertaler SV