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Rot-Weiss Essen: Großes Defizit anschaulich und transparent erläutert

Traditionsklub ist gezwungen, ab sofort schwarze Zahlen zu schreiben.
Der Drittligist Rot-Weiss Essen und seine Fan- und Förderabteilung (FFA) veranstalteten am Dienstag im „Assindia“-VIP-Bereich des Stadions an der Hafenstraße einen Informationsabend zur wirtschaftlichen Situation des Traditionsklubs („Kleine JHV“). Für die überraschend harmonisch verlaufene Veranstaltung, auf der im Nachgang zur aus dem Ruder gelaufenen Mitgliederversammlung im Juni offen gebliebene Fragen transparent beantwortet wurden, war eine Vorab-Anmeldung notwendig. 400 angemeldete Mitglieder (mehr ließen die Räumlichkeiten nicht zu) waren vor Ort, rund 2.000 Interessierte verfolgten permanent die fast vierstündige Veranstaltung via Livestream auf Youtube.

Für den Vorstand nahmen Vorsitzender Marcus Uhlig (auf dem Foto links) und Finanzvorstand Sascha Peljhan (rechts), für den Aufsichtsrat der Vorsitzende Dr. André Helf und Finanzexperte Hans-Henning Schäfer (Steuerberater und Wirtschaftsprüfer) ausführlich Stellung. Sie beantworteten – entweder im Rahmen ihrer Vorträge oder später einzeln – die vorab eingereichten Fragen der Mitglieder, stellten sich zum Abschluss aber auch einer offenen Fragerunde.

Vor allem Schäfer verdeutlichte anschaulich und transparent, wie es im Geschäftsjahr 2022 zu einem Defizit von mehr als 3,6 Millionen Euro kommen konnte und warum die Verbindlichkeiten auf rund 5,6 Millionen Euro angewachsen sind sowie auch, weshalb ein Großteil dieser Verbindlichkeiten (insgesamt 4,9 Mio. Euro durch Darlehen von Sascha Peljhan und eines weiteren Gönners) den Klub aktuell nicht belasten (qualifizierter Rangrücktritt, spätere und „gedeckelte“ Rückzahlung nur, wenn sich der Verein in der Gewinnzone befindet). Peljhan legte sogar von sich aus sämtliche Konditionen seines Darlehens in Höhe von drei Millionen Euro („Um die Wahrscheinlich des Aufstiegs zu erhöhen“) offen und erntete dafür viel Anerkennung.

Als Fazit wurde genannt: Trotz des Defizits sei RWE „nicht überschuldet“, es gebe „keine wirtschaftliche Krise“ und die „Liquidität war zu jedem Zeitpunkt gesichert“. Die Mitglieder nahmen die ausführlichen Erklärungen mit viel Wohlwollen zur Kenntnis, auch wenn es auch noch einige kritische Nachfragen gab.

Denn klar wurde auch: Einen „Puffer“ durch die (weitgehend aufgebrauchten) Darlehen hat RWE jetzt nicht mehr, sondern ist – auch durch die Auflagen des DFB für die 3. Liga – regelrecht gezwungen, wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Das Geschäftsjahr 2023 muss mit einem Gewinn  von mindestens 160.000 Euro abgeschlossen werden, sonst drohen Sanktionen wie Geldstrafen oder gar ein Punktabzug. Die Verantwortlichen sehen den Verein – auch durch diverse Sparmaßnahmen – auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen.

Wichtig: Die „Kleine JHV“ als Informationsformat ist nicht mit der außerordentlichen Jahreshauptversammlung (JHV) zur Fortführung der im Juni vorzeitig beenden Jahreshauptversammlung 2023 zu verwechseln, die für Mitte/Ende Oktober geplant wird. Dort soll unter anderem die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 nachgeholt werden, sofern die Mitglieder mehrheitlich zustimmen. Nähere Infos dazu will der Verein bald bekanntgeben.

Foto-Quelle: Rot-Weiss Essen

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