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SV Lippstadt 08: Volle Rückendeckung für Trainer Felix Bechtold

Sportlicher Leiter Dirk Brökelmann glaubt an die Wende.
Erst Rot Weiss Ahlen, zuletzt auch die SSVg Velbert und der FC Wegberg-Beeck: Fast alle Klubs, die sich in der Regionalliga West zwölf Spieltage vor dem Saisonende in der Abstiegszone befinden, haben in dieser Saison bereits den Trainer gewechselt. Die einzige Ausnahme bildet der SV Lippstadt 08. Dort steht nun schon seit mehr als viereinhalb Jahren Felix Bechtold (Foto) in der Verantwortung. Nur Julian Hesse vom Aufsteiger FC Gütersloh (vier Jahre und elf Monate) ist ligaweit noch etwas länger als Cheftrainer im Amt. Zuvor hatte der inzwischen 32-jährige Bechtold, der als aktiver Spieler mit den Lippstädtern im Sommer 2018 in die Regionalliga West aufgestiegen war, seinen Vorgänger Daniel Berlinski als Assistent unterstützt.

Dass sich auch nach dem glatten 0:3 bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf und bei weiterhin fünf Punkten Rückstand zum rettenden 14. Platz nichts an der eingespielten Konstellation ändert, geschieht in Lippstadt nicht allein aus Grüden der Kontinuität, sondern vor allem aus fester Überzeugung. „Ich habe Felix Bechtold nun schon seit fast fünf Jahren aus nächster Nähe erlebt, wir haben unter anderem in der vergangenen Saison unsere erfolgreichste Spielzeit der Vereinsgeschichte hingelegt“, sagt der Sportliche Leiter Dirk Brökelmann im kicker– und MSPW-Gespräch. „Wenn ich sehe, wie er das Team vorbereitet, das Training leitet und mit den Spielern umgeht, bin ich zuversichtlich, dass wir bald wieder in die Spur finden werden.“

Außerdem stellt der langjährige Sport-Chef Brökelmann klar: „Die Vereine bewerten das Innenleben immer für sich selbst. Wenn ich allerdings von außen einen Blick auf die ersten vier Ligen werfe, finde ich kaum ein Beispiel, bei dem die Entscheidung, den Trainer zu wechseln, das Nonplusultra war.“

Entsprechend nimmt der 50-Jährige die Mannschaft in die Pflicht. „Ich habe volles Verständnis dafür, dass unsere Fans nach dem Schlusspfiff in Düsseldorf ihren Unmut geäußert haben“, so Brökelmann. „An der Leistung gibt es auch nichts schönzureden. Solche Auftritte können wir nicht akzeptieren. Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht zu liefern. Dass es innerhalb der Truppe stimmt, hat man unter anderem beim 1:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen gesehen. Wir lassen uns durch die sportlich schwierige Situation nicht auseinanderbringen.“

Ein bemerkenswerte Beispiel für die große Geschlossenheit: Der kurz vor Weihnachten an Lymphdrüsenkrebs erkrankte Innenverteidiger Luis Allmeroth, der als Spieler pausieren muss, ist in dieser Zeit in die Arbeit des Trainerteams integriert. „Er unterstützt zum Beispiel bei der Analyse, wenn er sich zwischen den Chemotherapie-Zyklen dazu in der Lage fühlt“, beschreibt der Sportliche Leiter. „Es ist schön, ihn zumindest so bei uns zu haben. Er ist nicht nur ein guter Fußballer, sondern auch eine tolle Persönlichkeit.“

Gemeinsam soll nun auch im Heimspiel am Samstag (ab 14 Uhr) gegen den Tabellendritten Fortuna Köln nach zehn vergeblichen Anläufen möglichst wieder die volle Punktausbeute her. „Das wird eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für uns. Fortuna Köln hat einen top besetzten Kader, die Spitze ist noch nicht außerhalb der Reichweite. Wir sind allerdings nicht in der Situation, uns Spiele rauszupicken, in denen Punkte für uns wahrscheinlicher sind. Jede Partie ist für uns wie ein Endspiel“, stellt Brökelmann klar.

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