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Oberliga: Spvg Schonnebeck verzichtet auf möglichen Aufstieg

Heimische Anlage am Schetters Busch ist nicht regionalliga-tauglich.
Obwohl die Spvg Schonnebeck in der Oberliga Niederrhein in der Spitzengruppe mitmischt, wird der Essener Klub keine Zulassung für die Regionalliga West beim Westdeutschen Fußballverband (WDFV) beantragen. „Die Verantwortlichen der Spvg Schonnebeck haben sehr intensiv die Möglichkeiten der Beantragung einer Zulassung für die Regionalliga West in der Saison 2024/2025 geprüft und sind zu dem bitteren Ergebnis gekommen, dass ein Antrag aufgrund der aktuell noch nicht vorhandenen regionalliga-tauglichen Heimspielstätte nicht gestellt wird“, teilte der Verein offiziell mit.

Frank Isert (auf dem Foto in der Mitte), 1. Vorsitzender der Seniorenabteilung der „Schwalben“, erklärt dazu: „Es ist Fluch und Segen zugleich, dass wir in diese Situation gekommen sind, uns damit auseinanderzusetzen. Die Mannschaft sorgt mit ihren tollen Leistungen für viel Freude bei unseren Zuschauern. Allerdings muss man auch sehen, dass die Sportfreunde Baumberg verdientermaßen einen enormen Punktevorsprung aufweisen und sportlich in dieser Saison den Aufstieg verdient hätten. Unabhängig davon, ob der Tabellenführer einen Lizenzantrag stellen wird, sind wir im Verein zu dem Entschluss gekommen, dass wir unseren bewährten Schonnebecker Weg nicht verlassen wollen, gesund zu wachsen und nicht aus purer Euphorie und Aktionismus zu handeln.“

Die Suche nach einer möglichen Spielstätte mit Regionalliga-Tauglichkeit gestaltete sich insgesamt sehr schwierig. In Essen gibt es mit dem Stadion an der Hafenstraße derzeit lediglich eine Spielstätte, die den neuen Anforderungen des WDFV gerecht wird. Dieses Stadion wird jedoch bereits durch zwei Mannschaften (Drittligist Rot-Weiss Essen und Frauen-Bundesligist SGS Essen) regelmäßig frequentiert und ist daher für einen dritten Mieter nicht nutzbar.

Ein Ausweichen in die unmittelbare Nachbarschaft – wie zum Beispiel nach Wattenscheid oder Velbert – wäre nicht nur mit einem sich wiederholenden sehr hohen logistischen Aufwand verbunden, sondern führe auch zu einer enormen finanziellen Belastung durch damit verbundene Mietkosten. „Hochgerechnet müssten dann im Schnitt mindestens 550 Zuschauer unsere Spiele in einer Nachbarstadt besuchen, nur um die Mietkosten zu stemmen“, betont Isert. „Von zusätzlichen Einnahmen zur Deckung der Kosten für Sicherheit und des eigentlichen Etats kann daher gar nicht ausgegangen werden, legt man unseren Zuschauerschnitt von 326 in den bisherigen Oberliga-Heimspielen in dieser Saison zugrunde. Wir haben viele treue Partner an unserer Seite, aber einen Sponsor, der diese deutlich sechsstelligen Kosten für uns übernimmt, ist wie für die meisten Sportvereine im Ruhrgebiet nicht mal am Horizont zu erkennen.“

Daher möchte die Spvg Schonnebeck einen solchen Aufstieg dann auch am heimischen Schetters Busch nicht nur feiern, sondern auch umsetzen. „Wir arbeiten bereits sehr akribisch daran, dass wir ab dem kommenden Jahr nie mehr in diese Situation kommen, dass ein Zulassungsantrag an der Spielstätte scheitert“, betont Frank Isert. „Der Schetters Busch ist unsere Heimat und diesen wollen wir auch für einen möglichen zukünftigen Aufstieg in die Regionalliga ausbauen.“ Gespräche bezüglich eines Projektes für den Essener Norden, um Regionalliga-Fußball, aber auch so genannte Risikospiele im Niederrheinpokal künftig in der gewohnten Spielstätte austragen zu dürfen, fanden mit Vertretern der Stadt sowie der Sport- und Bäderbetriebe bereits statt.

„Natürlich ist das extrem schade, da sich die Mannschaft das – für den Fall eines Verzichts der Baumberger – verdient hätte“, erklärt Christian Leben (links), Sportlicher Leiter der Essener. „Wir spielen einen erfolgreichen und sehr ansehnlichen Fußball, wie ich finde. Aber ich verstehe den Vorstand nach Austausch aller Argumente vollends. Wir geben diese Saison dennoch keineswegs auf und haben natürlich weiterhin das Ziel, möglichst weit oben in der Oberliga-Tabelle zu landen. Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht, wenn man eine solche Entscheidung treffen muss. Wir haben eine junge und zukunftsfähige Mannschaft. Wir werden viele junge und vielversprechende Talente hinzubekommen und bereiten uns, wie auch der gesamte Verein, auf den möglichen Tag X vor. Getreu unserem Motto: Das Beste kommt noch.“

Foto-Quelle: Spvg Schonnebeck

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