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Galopp Iffezheim: Wallach Sioux lässt Yasmin Almenräder strahlen

Schützling von Rennbahn-Fotograf Marc Rühl siegt als großer Außenseiter.
Das Thema „Indianer“ ist derzeit zwar deutschlandweit in aller Munde, aber von dem nach einer Gruppe von nordamerikanischen Indianervölkern benannten siebenjährigen Wallach Sioux hatte am Samstag auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden kaum jemand gesprochen. Denn der von Yasmin Almenräder (Foto) in Mülheim trainierte Sohn des früheren Derbysiegers Kamsin aus der Zucht und im Besitz des Stalles „MarcRuehl.com“ von Rennsport-Fotograf Marc Rühl galt im ersten Höhepunkt der „Großen Woche“ als Riesenaußenseiter.

Das hinderte Sioux bei regnerischer Witterung nach einem Glanzritt der 25-jährigen Belgierin Anna van den Troost aber nicht am völlig unerwarteten Erfolg in einem mit 25.000 Euro dotierten Rennen über 2.800 Meter als am wenigsten beachtetes Pferd im achtköpfigen Feld. Zur Quote von 194:10 Euro beherrschte der schon mehrfach auf dieser Ebene mitmischende, aber nie siegreiche Sioux Start-Ziel seine Konkurrenten nach Belieben.

„Wir hatten uns die Taktik so überlegt, und sind froh, dass unser Pferd an der Spitze nicht ernst genommen wurden. Es hat einfach alles gepasst“, gaben Besitzer Marc Rühl und seine Ehefrau Gabi später zu, die in Bedburg zu Hause sind und normalerweise für das Ablichten der Pferde anderer Besitzer zuständig sind. Aber aus ihrer kleinen, doch feinen Zucht kamen schon mehrfach Top-Pferde. Sioux brachte beim sechsten Erfolg seiner bisher 18 Starts umfassenden Laufbahn 15.000 Prämie nach Hause.

„Ich hatte mich sehr gefreut, dass es geregnet hatte, daher hatten wir auch die Taktik geändert. Es hat bestens funktioniert“, schilderte Siegreiterin Anna van den Troost. Sioux, der nun ein Gastspiel in Italien antreten könnte, wandelte auf den Spuren von Vorjahressieger Loft, der sich inzwischen sogar im Belmont Cup in New York auszeichnete. Ganz zuletzt eroberte Gestüt Röttgens Ankunft, dessen Fernziel laut Trainer Markus Klug das Silberne Band der Ruhr in Mülheim sein könnte, noch Platz zwei vor dem schwedischen Gast Auenfürst (Eduardo Pedroza: „Die Strecke war schon etwas weit, aber die Leistung stark“) und der Engländerin Alerta Roja.

Klasse-Einstand von Schiergen-Hengst Nasomo

Fünf Jahre sind es her, seitdem Navaro Girl für den Stall Nizza des Freiburger Privatbankiers Jürgen Imm die „Baden-Württemberg-Trophy“ 2017 in Iffezheim gewann. Und das Talent scheint die damals ebenfalls von Peter Schiergen in Köln vorbereitete Stute an ihren zweijährigen Sohn Nasomo weitergegeben zu haben, denn im einleitenden 1.400 Meter-Rennen gab der 56:10-Mitfavorit unter Champion Bauyrzhan Murzabayev vor Saint Cloud und Jonatan einen beeindruckenden Einstand.

„Er hat noch keine größeren Nennungen, da wir ihn in Ruhe aufbauen wollen“, sagte Peter Schiergen. „Diesmal passte direkt alles.“ Freuen durften sich auch die Turffreunde Baden, denn ihre junge Hoffnung Night Counter hielt sich als Vierter gut. „Das wird ein sehr gutes Pferd“, erklärte Trainer Gerald Geisler.

Drei Starter hatte Trainer Frank Fuhrmann (Möser bei Magdeburg) in einem 1.200-Meter-Handicap, und mit Tommorah (96:10) mit Maxim Pecheur und Jungle Spirit stellte er auch die beiden Erstplatzierten.

Den ersten Iffezheimer Erfolg des Meetings gab es in einer 1.200 Meter-Prüfung, als Stall Brasiliens Tashbeeh (Quote: 69:10) locker gegen Laterani und Shymay voraus war. Der England-Import aus dem Quartier von Gordan Batistic sollte vor einer sehr guten Zukunft stehen. Im Sattel saß mit Thore Hammer-Hansen der 22-jährige Sohn des früheren Iffezheimer Trainers und Klasse-Jockeys Lennart Hammer-Hansen, der normalerweise in England aktiv ist, aber die „Große Woche“ für ein Heimspiel nutzte. „Eigentlich dachte ich, dass der Boden zu weich für ihn wäre, aber er war dennoch überlegen“, berichtete der junge Reiter. Und ein emotional sehr bewegter Gordan Batistic fügte an: „Tashbeeh hatte früher gesundheitliche Probleme. Wir sind alle sehr froh, dass er so toll in Gang gekommen ist und hier gewonnen hat.“

Erster Meetingssieg für Top-Jockey Andrasch Starke

Zu seinem ersten Meetingssieg bei der „Großen Woche“ kam Top-Jockey Andrasch Starke in einem 1.800 Meter-Rennen mit dem von Christian Sprengel in Hannover für Hans-Georg Fabian trainierten Sporting Hunter (69:10). Die Viererwette mit Modulation, Feuerblume und Saguaro auf den Plätzen zwei bis vier bezahlte 11.859:10 Euro.

Die abschließende Viererwette in der Reihenfolge Little Hercules, den die 21-jährige Amateur-Championesse Antonia von der Recke (Weilerswist) für ihren Vater Christian steuerte, vor Asifa, Brijury und Ossiline in einem 2.000 Meter-Handicap brachte 111.038:10 Euro.

Der Gesamtumsatz in den acht Rennen betrug 383.156,74 Euro.

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