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Wattenscheids Toku: Viel Respekt erarbeitet

SGW-Trainer erklärt Gründe für überraschend gutes Abschneiden.

In der letzten Saison musste West-Regionalligist SG Wattenscheid 09 lange um den Klassenverbleib zittern, jetzt mischt der Traditionsverein auf Rang vier in der Spitzengruppe mit. Trainer Farat Toku (Foto) erklärt im kicker-Interview die Gründe für das gute Abschneiden bis zur Winterpause.

Wattenscheid überwintert völlig überraschend auf Platz vier. Haben Sie auch im Urlaub auf den Azoren ab und zu auf die Tabelle geschaut, Herr Toku?

(lacht) Aktuell blicken wir in der Tat gerne auf die Tabelle. Der vierte Platz nach der Hälfte der Saison ist der Lohn für harte Arbeit. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man da auch nicht mehr von Zufall reden. Wir werden uns nun aber sicher nicht auf der guten Platzierung ausruhen.

Was war der wichtigste Baustein für das bisherige Abschneiden?

Die Mannschaft ist extrem schnell zu einer Einheit geworden. Alle Zugänge passten auf Anhieb optimal in das Gefüge. Der gute Start mit nur einer Niederlage aus den ersten sechs Partien hat den einen oder anderen zusätzlich über sich hinauswachsen lassen. Dennoch gibt es Luft nach oben. In jedem Training arbeiten wir daran, das gewisse Etwas aus jedem Einzelnen herauszukitzeln.

Erwarten Sie eine schwierigere Restrunde?

Dank unserer Leistungen haben wir uns viel Respekt erarbeitet. Die Gegner werden sich nun noch besser auf uns einstellen. Wir müssen die Vorbereitung daher nutzen, um unser Spiel variabler und damit den nächsten Schritt zu machen.

Mit welcher Zielsetzung nehmen Sie die zweite Saisonhälfte in Angriff?

Nach 18 Partien stehen 32 Zähler zu Buche. Es geht nun für uns darum, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Das wäre wichtig, um früh Planungssicherheit zu haben.

Wie sieht es mit Neuzugängen aus?

Bisher sind wir von Verletzungen weitgehend verschont geblieben. Es darf allerdings nicht allzu viel passieren. Den Verlust von Burak Kaplan mit einem Kreuzbandriss haben wir prima weggesteckt. Wenn aber mehrere Leistungsträger über einen längeren Zeitraum ausfallen, wird es eng. Wir müssen schauen, ob wir bis Ende Januar einen Spieler finden, der ins Budget passt und uns verstärkt.

Ein externer Sponsor ermöglicht ein zehntägiges Trainingslager in der Türkei. Wie wichtig ist das?

Alle haben sich riesig darüber gefreut. Es ist das erste Wattenscheider Trainingslager seit vielen Jahren. Das haben sich die Jungs auch dank ihrer Leistungen verdient. Es ist ein großer Vorteil, die Mannschaft über mehrere Tage beisammen zu haben. So können wir uns intensiv mit der Taktik beschäftigen und außerhalb des Platzes noch enger zusammenwachsen.

Sie haben die Winterpause auch dazu genutzt, um an der A-Lizenz zu basteln. Wie ist der Stand?

Einige Unterrichtsblöcke kommen noch, die Prüfung ist im Februar. Der Zeitpunkt passte hervorragend.

Zu Ihren „Klassenkameraden“ gehören unter anderem die ehemaligen Bundesligaspieler Christian Wetklo, Marco Haber und Martin Pieckenhagen. Wieviel Flachs ist bei so einem Lehrgang dabei?

Mit der Gruppe macht es großen Spaß. Der Lehrgang ist jedoch auch sehr lernintensiv. Der Austausch mit den Dozenten und den anderen Teilnehmern ist hochinteressant, weil jeder eine andere Sicht auf den Fußball besitzt. Ich versuche, die Bausteine herauszufiltern, die zu meiner Spielidee passen.

Nach der A-Lizenz käme der Fußball-Lehrer. Ist das ein persönliches Ziel?

Daran verschwende ich keinen Gedanken. Mein Fokus liegt auf der A-Lizenz und einer möglichst guten Restrunde mit Wattenscheid. Klar, als Leistungssportler hat man immer das Ziel, so hoch wie möglich zu kommen. Das geht aber nur Schritt für Schritt mit harter Arbeit.

Gute Leistungen wecken auch immer Begehrlichkeiten. Könnte die Wattenscheider Mannschaft im Sommer auseinanderbrechen?

Wenn einer meiner Spieler die Chance hat, den nächsten Schritt – vielleicht sogar in eine höhere Liga zu machen – würde mich das mit Stolz erfüllen. Wir können in Wattenscheid aber etwas aufbauen, Großes erreichen. Ganz besonders wollen wir Identität schaffen. Die Fans sollen über die Mannschaft sagen: Das sind die Jungs aus Wattenscheid. Interview: Thomas Ziehn/MSPW

 

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