Startseite / Pferderennsport / Galopp / Galopp: Hilft Heimvorteil im Marathon-Rennen?

Galopp: Hilft Heimvorteil im Marathon-Rennen?

Mülheim: Heutiger Fronleichnams-Renntag lockt mit acht Prüfungen.

Die Freunde des Galopprennsports dürfen sich freuen. Denn fünf Tage nach dem 20. Sparkassen-Renntag mit rund 8.000 Zuschauern öffnet die Galopprennbahn am Mülheimer Raffelberg erneut ihre Pforten. Am heutigen Donnerstag (Fronleichnam) gehen ab 16.55 Uhr acht Prüfungen über die Bühne. Die „Preisgeldtöpfe“ sind prall gefüllt. Insgesamt 50.000 Euro werden ausgeschüttet. Der französische Wettanbieter PMU unterstützt den vierten Renntag am Raffelberg in diesem Jahr. „Wir gehen damit kein finanzielles Risiko ein“, stellt Rennvereins-Präsident Hans-Martin Schlebusch klar.

Nicht ganz so häufig kommen Langstreckenrennen über 2.900 Meter im Rennkalender vor. In Mülheim werden am Donnerstag gleich zwei dieser Prüfungen entschieden. In dem mit 7.000 Euro dotierten „Prix Toulouse“ kommt es sogar zu einem Mülheimer „Klassentreffen“. Vier der insgesamt neun Teilnehmer werden am Raffelberg trainiert.

Routinier Bruce Hellier hofft dabei auf ein gutes Abschneiden seines Schützlings Guardian Angel. Nach sechs Starts in diesem Jahr steht ein Sieg für den neunjährigen Wallach zu Buche. Ende Januar war er auf der Sandbahn in Neuss erfolgreich. Beste Platzierung auf der Grasbahn war bisher ein fünfter Platz auf der Heimatbahn in Mülheim. „Guardian Angel wird zum ersten Mal in einem Rennen über 2.900 Meter an den Start gehen“, sagt sein 76-jähriger Trainer, der den Wallach für den Stall Heberingshof von Dierk Finke (Alpen) vorbereitet. „Über 2.500 Meter konnte er bereits gewinnen. Nun soll er sich über eine noch längere Distanz beweisen. Im Training hat er gezeigt, dass er gut auf dem Posten ist.“

Gleich zwei Chancen auf einen Heimsieg hat Helliers „Stallnachbarin“ Julia Römich. Sie schickt mit dem sechsjährigen Wallach Balu einen Spezialisten für lange Distanzen sowie mit dem siebenjährigen Wallach Landadel einen „anpassungsfähigen Allrounder“ ins Rennen. Balu, in Mülheim geritten vom Italiener Francesco Ladu, gewann in dieser Saison vier seiner zwei Starts. Im belgischen Mons war er jeweils über die 2.850 Meter-Distanz nicht zu bezwingen, einmal landete er dabei unmittelbar vor Landadel. „Balu ist kein ganz einfaches Pferd, obwohl er inzwischen im Rennen seriöser geworden ist. Doch vor allem in der Startphase gibt er sich manchmal bockig“, so Römich, die auch Besitzerin von Balu ist.

Balus Stallgefährte Landadel ist weniger problematisch. „Ein sehr umgängliches Pferd, das sich allen äußeren Gegebenheiten problemlos anpasst. Er ist zwar nicht unbedingt ein Spezialist für lange Distanzen. Sie kommen ihm aber durchaus entgegen“, sagt Julia Römich. Landadel konnte in diesem Jahr ebenfalls in Mons punkten, gewann eine Prüfung über 2.850 Meter. Am Fronleichnamstag wird der Belgier Koen Clijmans der Jockey sein.

Der ebenfalls in Mülheim als Trainer beheimatete französische Trainer William Mongil bietet Sarina auf. Für die fünfjährige Stute ist es der zweite Auftritt in diesem Jahr. Beim Saisoneinstand reichte es am Raffelberg zu Rang sieben in einem 2.000 Meter-Rennen um 8.500 Euro. Als Jockey wurde Robin Weber aus Neuss verpflichtet, der seine Ausbildung bei Trainer Henk Grewe in Köln absolviert.

Als frischer Sieger nimmt der von Markus Klug (Köln-Heumar) trainierte und von Eugen Frank (Köln) gerittene Sworn Terz das Mülheimer „Marathon-Rennen“ in Angriff. Vor knapp drei Wochen hatte der vierjährige Hengst bei einer 2.500-Meter-Prüfung auf der Rennbahn in Mannheim triumphiert.

Für den Stall von Trainer Christian von der Recke (Weilerswist) startet Vabinsaru mit Jockey Jozef Bojko (Gütersloh). Seine ersten drei Auftritte in diesem Jahr auf Sand endeten allesamt auf einem dritten Rang.

Der Respekt bei den Mülheimer Trainern vor der Konkurrenz ist groß. „Sworn Terz und Vabinsaru sind starke Gegner. Aber mein Balu ist auch gut drauf. Soll er gewinnen, muss er aber vor allem erst einmal an Landadel vorbei“, meint Römich – und hofft insgeheim auf zwei Spitzenplatzierungen für ihre beiden Pferde.

Auch für das zweite Steherrennen am Raffelberg war der Andrang groß. Im „Prix Nancy“, ebenfalls über die 2.900-Meter-Distanz, geht es um Prämien von 6.000 Euro. Auch für diese Prüfung wurden neun Pferde eingeschrieben. Für die von Christian von der Recke für das Gestüt Römerhof (Erftstadt) trainierte vierjährige Stute Nessaya ist unter Amateurreiterin Lena Maria Mattes (Saarbrücken) der zweite Sieg hintereinander möglich. Mülheimer Pferde sind hier nicht am Start.

Dafür nutzen in den anderen Rennen alle Trainer vom Raffelberg die Möglichkeit, ihre Pferde vor der eigenen „Haustür“ laufen zu lassen. Neben Römich, Hellier und Mongil bieten auch Yasmin Almenräder, Doris Smith und Jens Hirschberger Starter auf.

Das könnte Sie interessieren:

Galopp: Früherer „Winterfavorit“ Best of Lips triumphiert in Mailand

Sechsjähriger Suborics-Hengst gewinnt Rennen um 100.100-Euro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert