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Essener Derby: David gegen Goliath

MSPW-Exclusiv: Vorschau zum Lokalduell zwischen Kray und RWE im Kicker-Sportmagazin.

Vorfreude auf das Essener Derby: FCK-Präsident Günther Oberhols (l.) und RWE-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Welling

Alle Mühe gab sich RWE-Trainer Waldemar Wrobel, die Vorfreude auf das Auswärts-
Derby im eigenen Stadion gegen den FC Kray unter Flutlicht am Karsamstag (ab 18
Uhr) nicht allzu sehr zu trüben. Doch vor dem Prestigeduell mit dem kleinen Nach-
barn aus dem Essener Osten sitzt der Stachel vom 0:1 im Spitzenspiel gegen Fortu-
na Köln etwas tiefer. „Wir möchten die Niederlage nun im Derby wieder gutmachen“,
begann Wrobel und führte – vielleicht nicht ganz unfreiwillig – aus: „wobei das ei-
gentlich gar nicht geht“.

Fest steht bei allem Frust: Der Traditionsverein mischt trotz der zweiten Heimnieder-
lage weiterhin im oberen Drittel mit, liegt damit mehr als nur im Soll. Trotzdem wurde
durch den Dämpfer im angekündigten „Härtetest“ gegen eine reifer wirkende Kölner
Fortuna, der eine starke Anfangsphase zum Sieg reichte, die zumindest im Umfeld
wachsende Euphorie und Aufstiegshoffnung ausgerechnet vor dem mit Spannung er-
wartetem Derby ausgebremst.

„Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken und dem Spiel lange nachtrauern.
Aber diese drei verlorenen Punkte können uns am Saisonende noch sehr weh tun“,
brachte Neuzugang Daniel Schwabke, der Stammtorwart Hendrik Bonmann (bei der
U 19-Nationalmannschaft) bei seinem Heimdebüt gut vertreten hatte, im Gespräch
mit dem kicker die Stimmung vieler Fans auf den Punkt. Kurz schütteln, wieder Voll-
gas geben und die Konkurrenz noch ein wenig ärgern lautet die Marschroute von
Waldemar Wrobel für die ausstehenden zwölf Partien: „Die Runde ist für uns noch
längst nicht abgeläutet.“

Das trifft wohl eher auf den Stadtrivalen zu, bei dem schon die Planungen für die
nächste Oberliga-Saison laufen. Für den FC Kray ist das Duell mit RWE der wohl
letzte große Höhepunkt des Regionalliga-Abenteuers. „Mit dem Derby geht ein
Traum in Erfüllung: Es ist mit Abstand das größte Spiel der Vereinsgeschichte“, so
FCK-Präsident Günther Oberholz. „2011 haben wir noch auf Asche gespielt und nun
treten wir im großen Stadion gegen Rot-Weiss an. Das ist so, als würden wir statt
in einer Jugendherberge plötzlich in einem noblen Sterne-Hotel einchecken.“ Auch
dem Aufsteiger wird der Rückschlag der Rot-Weissen gegen Fortuna Köln wohl we-
niger gut geschmeckt haben. Schließlich hofft Oberholz im zweiten und womöglich
letzten Punktspiel-Derby gegen RWE auf eine große Kulisse.

Der umtriebige Clubchef rechnet mit 8.000 bis 10.000 Besuchern. Ein neuer Ver-
einsrekord (bisher 4.200 Zuschauer beim 2:0 im Relegationsrückspiel gegen den
KFC Uerdingen 05) stellt der FCK damit auf jeden Fall auf. Erst ab etwa 8.000 Fans
würden sich der Umzug und der organisatorische Aufwand für Kray auch finanziell
lohnen. Sportlich wurde das Aufeinandertreffen zum Duell „David gegen Goliath“
ausgerufen. RWE-Vorsitzender Dr. Michael Welling: „Es wird ein Fest für alle Essener
Fußballfans.“

 

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