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18-Jähriger wird gegen FSV Vohwinkel und SV Lippstadt in den Kader rücken.
Nach seinem ersten Saisontor, das Spitzenreiter Rot-Weiss Essen das 1:0 gegen den Bonner SC und damit den fünften Sieg in Serie beschert hatte, nahm sich Rot-Weiss Essens Mittelfeldspieler Timo Brauer (28) selbst ein wenig auf die Schippe. „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn“, scherzte der gebürtige Essener, hatte damit aber auch nicht ganz Unrecht. Seit seiner Rückkehr an die Hafenstraße im Jahr 2016 hat der zuverlässige Abräumer, der aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken ist, bislang nämlich gerade einmal einen Treffer pro Saison erzielt. Nun erfüllte Brauer sein „Soll“ schon am 6. Spieltag – und versetzte die RWE-Fans unter den 10.217 Zuschauern in Euphorie.
„Es war eine überragende kämpferische Leistung“, schwärmte RWE-Kapitän Benjamin Baier (30) im Gespräch mit dem Fachmagazin „kicker“ und MSPW, sah aber trotz der ungewohnten Erfolgsserie auch noch genügend Luft nach oben. „Wir hätten viel früher für klare Verhältnisse sorgen müssen, sind mit unseren Chancen fahrlässig umgegangen“, so Baier, der jedoch noch ein Sonderlob für den Matchwinner parat hatte: „Timo hat mit unglaublichen Willen und in bester Stürmer-Manier den Ball über die Linie gedrückt.“
Auch Cheftrainer Karsten Neitzel (50), unter dessen Regie die Rot-Weissen zehn von 16 Pflichtspielen gewannen (drei Remis, drei Niederlagen) war von der Leistung angetan. „Die Jungs machen den Fans und auch mir aktuell sehr viel Spaß. Sie fighten um jeden Meter“, meinte der Fußball-Lehrer, der dabei aber nicht vergaß, dass RWE auch einige brenzlige Situationen überstehen musste. „Durch die jüngsten Erfolge hat die Mannschaft einen ganz besonderen Teamspirit entwickelt und ist in ihrem Offensivdrang kaum zu bremsen. Durch unsere Power mussten wir öfter, als mir lieb war, gefährliche Konter-Situationen überstehen“, so Neitzel: „Deswegen sah es manchmal ein wenig wild aus. Ich werde der Mannschaft bei ihrer bevorzugten Spielweise aber keine Grenzen setzen, lasse sie lieber von der Leine.“
Einziger Wermutstropfen: Wegen einer Tätlichkeit am Bonner Stürmer David Mikel Bors vor der Essener Trainerbank sah RWE-Ersatztorhüter Robin Heller in der Nachspielzeit (90.+4) die Rote Karte und muss nun mit einer Sperre rechnen. „Da sind die Emotionen auf beiden Seiten übergekocht“, sagt Neitzel. „Fakt ist, dass wir einen Strafen-Katalog haben, der für Robins unüberlegte Handlung nun in Kraft tritt.“
Da der dritte Torhüter Marcel Lenz (27) nach seiner langwierigen Muskelverletzung erst in der übernächsten Woche wieder in das Training einsteigen soll, dürfte U 19-Schlussmann Jonas Kersken (18) im Pokalspiel gegen den FSV Vohwinkel (Mittwoch) und in der Liga gegen den SV Lippstadt 08 (Samstag) in den Kader rücken.
