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RWE: Viele „Baustellen“ nach 0:3 in Wattenscheid

RWE-Trainer Jan Siewert: „Das war indiskutabel“.

Der neue RWE-Trainer Jan Siewert (Foto) brachte es im kicker-Gespräch nach der bitteren 0:3-Pleite im Derby bei der SG Wattenscheid 09, die den Essener Fehlstart perfekt machte, auf den Punkt. „Wir hätten wohl noch drei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“, legte der 33-Jährige den Finger in eine Wunde. Vor allem in den starken ersten 25 Minuten ließen Marcel Platzek und Neuzugang Vojno Jesic beste Möglichkeiten aus, scheiterten jeweils am überragenden 09-Schlussmann Edin Sancaktar. Torchancen gab es für die Essener, die nur eine Woche zuvor noch ein 9:1-Spektakel gegen den TuS Erndtebrück abgeliefert hatten, auch noch im weiteren Verlauf der Partie, allerdings wurden die Bemühungen immer hilfloser.

Besonders bedenklich stimmte, wie die Rot-Weissen nach dem überraschenden Rückstand durch einen sehenswerten Treffer von Linksverteidiger Koray Kacinoglu von einer Minute auf die andere völlig aus dem Tritt gerieten, kaum mehr Zweikämpfe gewannen und fast um die weiteren Gegentore „bettelten“. Die glänzend eingestellten Gastgeber nutzten das eiskalt aus. „Das Verhalten nach dem 0:1 war indiskutabel“, sagte Siewert und kündigte an, „mit der Mannschaft hart ins Gericht zu gehen“. Auch Kapitän Moritz Fritz sprach Klartext: „Wir haben komplett unsere Linie verloren und überhaupt nicht mehr ins Spiel gefunden. Das tat sehr weh.“

Weitere „Baustellen“ für Siewert: Innenverteidiger Philipp Zeiger, in der letzten Saison noch eine Bank, war bei seinem Startelf-Comeback (für den angeschlagenen Richard Weber) völlig von der Rolle, Rechtsverteidiger Iyad Al-Khalaf wirkte überfordert, Offensivspieler Cebio Soukou ist meilenweit von seiner Bestform entfernt.

Die Wattenscheider dagegen strahlten um die Wette. „Wir machen aktuell viel aus unseren Möglichkeiten. Jeder Zuschauer im Stadion hat die Leidenschaft unserer Mannschaft gesehen“, lobte Trainer Farat Toku. Trotz des gelungenen Starts bleiben die Schwarz-Weißen aber auf dem Teppich. „Das waren drei wertvolle Punkte gegen den Abstieg“, so Schlussmann Sancaktar.

 

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