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RL West: Gute Chancen auf Direktaufstieg

DFB-Präsident Grindel hofft auf Kompromisslösung beim Bundestag.


Im Rahmen einer Regionalkonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für den Bereich des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) stellten DFB-Präsident Reinhard Grindel (auf dem Foto rechts – neben DFB-Mediendirektor Ralf Köttker) sowie Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff, der aus Essen stammt, in der Arena des Zweitligisten MSV Duisburg unter anderem die Pläne für die zukünftige DFB-Akademie vor, die auf dem Gelände der bisherigen Galopprennbahn in Frankfurt entstehen soll und in der sämtliche Nationalmannschaften und DFB-Abteilungen unter einem Dach zusammenfinden werden. Über das Projekt, das bis zu 150 Millionen Euro kosten soll, wird auf dem Außerordentlichen DFB-Bundesliga am Freitag, 8. Dezember, abgestimmt.

„Unsere Pläne in Sachen DFB-Akademie sind bei inzwischen allen fünf Regionalkonferenzen auf breite Akzeptanz gestoßen. Ich gehe von einer großen Zustimmung beim Bundestag aus“, gab sich Reinhard Grindel zuversichtlich: „Es war uns wichtig, dieses Jahrhundertvorhaben des DFB allen Delegierten genau vorzustellen und Fragen zu ermöglichen. Es ist deutlich geworden, dass dieses Projekt dazu beitragen wird, weiterhin Spitzenleistungen unserer Nationalmannschaften zu ermöglichen. Mit dem Verlauf der Regionalkonferenzen bin ich sehr zufrieden.“

„Mit der Akademie schaffen wir die Voraussetzung dafür, um auf Dauer an der Weltspitze bleiben zu können. Der gesamte DFB wird dadurch gestärkt“, betonte Oliver Bierhoff, der auch als Projektleiter fungiert.

DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge erläuterte die Finanzierung: „Wir werden einen Großteil der Investitionen aus unserem Eigenkapital abdecken können. Nach aktuellem Stand würden wir 73,5 Millionen Euro über Banken finanzieren, dabei allerdings äußerst niedrige Zinsen zahlen und uns die Möglichkeit zu hohen Sondertilgungen einräumen lassen.“

Ebenso wie bei der Akademie erwartet DFB-Chef Grindel auch beim Grundlagenvertrag zwischen dem deutschen Profi- und dem Amateurfußball nach den Diskussionen der letzten Wochen und Monate „eine breite Zustimmung beim Bundestag“.

Vier Aufsteiger – Aber vier oder fünf Regionalligen?

Noch nicht endgültig geklärt ist dagegen die geplante Änderung der Aufstiegsregelung zwischen der 3. und 4. Liga. Als sicher gilt bisher nur, dass die Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga von drei auf vier erhöht werden soll. Das sehen sämtliche Anträge der verschiedenen Landes- und Regionalverbände vor.

Um jedem Regionalliga-Meister künftig den Aufstieg in die 3. Liga zu ermöglichen, müsste es demnach eine Reduzierung der bisherigen fünf auf dann nur noch vier Staffeln geben. Das aber ist genau der Knackpunkt. Denn am liebsten würden alle fünf Verbände ihre bisherigen Regionalligen (Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern) in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben. Die Forderung, dass alle Meister aufsteigen müssen, ließe sich dann aber nicht umsetzen.

Um Klarheit zu schaffen und möglichst noch einen breiten Konsens zu erreichen, soll beim DFB-Bundestag zunächst über einen Antrag aus Bayern, Niedersachsen und Baden abgestimmt werden, der die Kriterien festlegen soll, nach denen eine Reduzierung von fünf auf vier Regionalliga-Staffeln erfolgen könnte. Wichtigster Punkt dabei: Eine künftige Regionalliga-Staffel müsste mindestens ein Fünftel aller 55.000 im DFB organisierten Vereine repräsentieren, also rund 11.000 Klubs. Das trifft aktuell nur auf die Regionalligen West (12.500) und Südwest (16.500) zu, nicht aber auf Nord, Nordost und Bayern (jeweils ca. 9.000 Vereine).

Das heißt: Sollte dieser Antrag eine Mehrheit finden, dann würden die Regionalligen West und Südwest selbst bei einer Reduzierung auf vier Staffeln in ihrer bisherigen Form erhalten bleiben und damit auch einen Direktaufsteiger in die 3. Liga bekommen. Aus Nord, Nordost und Bayern müssten in diesem Fall zwei neue Staffeln entstehen, was aus geographischen Gründen nur dann funktionieren könnte, wenn die Nordost-Staffel aufgeteilt und jeweils zur Hälfte dem Norden und Bayern zugeschlagen würde. Genau dieses Szenario wollen die Nordost-Klubs und auch der Verband freilich verhindern.

DFB-Präsident Reinhard Grindel lässt durchblicken, welche Lösung er präferiert: „Ich bin ein großer Fan davon, die Regionalliga Nordost zu erhalten, wenn das gewünscht wird. Dann muss man aber auch offensiv sagen, dass in diesem Fall nicht alle Meister aufsteigen können. Ich hoffe, dass wir einen Kompromiss finden, der möglichst von allen mitgetragen wird, um Kampfabstimmungen zu vermeiden. Ich könnte mir als mögliche Lösung gut vorstellen, dass der Westen und Südwesten jeweils einen Direktaufsteiger bekommen und die beiden anderen Aufsteiger dann jeweils zwischen den drei Staffeln Nord, Nordost und Bayern ermittelt werden. Noch aber ist nichts entschieden.“

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