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Galopp: Favoritin Well Timed ist „Diana“-Siegerin

Ullmann-Stute gewinnt Stuten-Derby um 500.000 Euro in Düsseldorf.
Für Besitzer Georg Baron von Ullmann gewann die dreijährige Stute Well Timed (Foto) am Sonntag auf der Galopprennbahn in Düsseldorf als 32:10-Favoriten den mit 500.000 Euro dotierten „Henkel-Preis der Diana“, auch gelaufen als Deutsches Stuten-Derby. Mit Jockey Filip Minarik (Köln) im Sattel verwies die von Jean-Pierre Carvalho (Bergheim) trainierte Well Timed die von Henk Grewe (Köln) vorbereitete Night of England (53:10), geritten vom achtmaligen Championjockey Andrasch Starke (Langenfeld), auf den zweiten Platz. Dritte wurde die 220:10-Außenseiterin Wonder of Lips (Trainer: Andreas Suborics/Köln) mit Alexander Pietsch (Bonn).

Dass die 300.000 Euro Siegprämie auf das Konto von Well Timeds Besitzer gehen würde, war schon in vorentscheidender Phase zu erkennen, denn die in dieser Saison bei vier Starts weiterhin ungeschlagene Stute (Gewinnsumme nun 357.300 Euro) hatte einen Bilderbuch-Rennverlauf.

Minarik etablierte Well Timed sofort an zweiter Position hinter der in flotter Fahrt führenden Come on City, dahinter hatte auch Night of England sofort eine optimale Ausgangslage vor der Co-Favoritin Sand Zabeel, die wie Come on City erst vor wenigen Tagen für 50.000 Euro nachgenannt worden war. Dina und Area sah man im Elferfeld (Realeza war wegen einer leichten Verletzung abgemeldet worden) zunächst auf den letzten beiden Positionen.

Als Come on City auf der Zielgeraden abbaute, zog Well Timed schnell an die Spitze, doch noch war die Partie nicht gelaufen, denn Night of England war zumindest auf gleicher Höhe mit ihr, doch in der Manier einer Klassestute packte die Favoritin nochmals groß an und löste sich wieder mit eindreiviertel Längen Vorsprung. Der klassische Triumph war perfekt.

Jockey Filip Minarik, für den es nach 2012 mit Salomina der zweite Diana-Sieg war, erklärte: „Es ist alles so gekommen wie erwartet. Ich hatte schon die Tage gesagt, wie gut Well Timed gearbeitet hatte. Ich war so optimistisch. Heute morgen bin ich aufgewacht und war unheimlich nervös, denn eigentlich konnte ja nichts schiefgehen, aber ich übe den Sport jetzt seit 28 Jahren aus, und in meiner Karriere ist auch nicht immer alles nach Plan gegangen. Sie ist eine Klassestute mit einem Riesenherz. Von zweiter Stelle hatten wir ein optimales Rennen. Ich bin sehr glücklich.“

Hochzufrieden war auch Henk Grewe, der Betreuer der zweitplatzierten Night of England: „Sie ist ein Super-Rennen gelaufen. Einen Moment dachte ich, sie könnte gewinnen, aber dann hat die Gegnerin noch einen Satz gemacht.“

Destino mit Bahnrekord zum Gruppesieg

Das Deutsche Derby 2018 wurde im wichtigsten Rennen des Rahmenprogramms deutlich bestätigt: Im „Fritz Henkel Stiftung Rennen“ (55.000 Euro, 2.400 Meter) stand die Form haargenau. Denn der von Markus Klug (Köln-Heimar) für das Gestüt Park Wiedingen trainierte Derby-Zweite Destino gewann unter Martin Seidl (Köln) vor dem damaligen Vierten Salve Del Rio.

Der heiße 19:10-Favorit Destino, ein Bruder von Star-Galopper Dschingis Secret, packte Mitte der Zielgeraden von vierter Position aus mächtig an. Auch wenn der Soldier Hollow-Sohn im Endkampf deutlich aus seiner Spur geriet, entwickelte er den größten Schwung und eroberte einen sicheren Vorsprung von einer halben Länge. Eine starke Vorstellung des Dreijährigen, der beim siebten Start seinen zweiten Triumph feierte und seine Gewinnsumme mit den hier verdienten 32.000 Euro auf 183.350 Euro steigerte.

Jockey Martin Seidl in einem ersten Statement: „Wir hatten einen Super-Rennverlauf. Mitte der Zielgeraden hing er etwas zur Seite, vielleicht war der Boden für ihn einen Tick zu fest. Aber er hat sein heutiges Ziel erreicht.“ Mit 2:24, 07 Minuten stellte Destino einen neuen Bahnrekord auf dieser Distanz in Düsseldorf auf.

Trainer Markus Klug, der zudem den Drittplatzierten Devastar stellte, der zu Beginn der Gegenseite die Führung übernommen hatte und sich lange verteidigte, sagte: „Das Ergebnis war so, wie wir uns das erhofft hatten. Zwar lief Destino etwas nach außen, sonst hätte er noch leichter gewonnen. Aber das war schon eine starke Leistung. Devastar hat eine weitere Top-Leistung gezeigt, das Pferd ist der Wahnsinn.“

Auch Helmut von Finck (München) war überglücklich: „Es ist ein Traum, Züchter und Besitzer von solchen Pferden wie Destino und Devastar zu sein.“

Erster Zweijährigen-Sieger für Suborics

Deutlich gesteigert gegenüber seinem Debüt in Frankreich war Stall Lintecs Zweijähriger Rip Van Lips (46:10) im einleitenden 1.500 Meter-Rennen für den jüngsten Jahrgang. In einer spannenden Entscheidung hielt Alexander Pietsch mit dem Rip Van Winkle-Sohn einen sicheren Vorteil gegen Lacento und Wilder.

Trainer Andreas Suborics feierte seinen ersten Sieg mit einem Zweijährigen. Sein Kommentar: „In Frankreich hat er einen Lernstart absolviert. Heute liefen gute Gegner. Man hat deutlich gesehen, dass er noch weitere Wege braucht. Wir werden nun überleben, ob wir im Herbst wieder nach Frankreich oder in den Preis der Winterkönigin gehen.“ Der Favorit Elegant Man ließ die meisten Chancen schon am Start, machte ganz außen spät noch Boden gut.

Erfolgreichster Reiter im Rahmenprogramm war der Niederländer Adrie des Vries, der dreimal erfolgreich war.

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