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Bundesliga: Reinhard Rauball wird als DFL-Präsident verabschiedet

Rückzug nach zwölf Jahren – Amt bei Borussia Dortmund nicht betroffen.
Reinhard Rauball (Foto), Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, wird am Mittwoch bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) als Chef der deutschen Profiklubs verabschiedet. Bereits vor einem Jahr hatte der 72-jährige Jurist, der im gesamten deutschen Fußball für seine besonnene und ausgleichende Art geschätzt wird, seinen Rückzug bei einer Sitzung des DFL-Präsidiums bekanntgegeben. Als 1. DFB-Vizepräsident bleibt Rauball noch bis zum DFB-Bundestag im September im Amt. Sein Amt beim BVB ist davon aber nicht betroffen.

An die DFL-Spitze werden statt Rauball im Rahmen einer Strukturreform der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung, Christian Seifert, sowie Rauball-Vertreter Peter Peters (Finanzvorstand beim BVB-Rivalen FC Schalke 04) rücken.

Reinhard Rauball gab folgende persönliche Erklärung ab:

„Zwölf Jahre stand ich als Präsident an der Spitze der DFL. Gemeinsam mit den Klubs, ihren Vertretern in den Gremien und der DFL-GmbH konnte einiges im Sinne des deutschen Profi-Fußballs erreicht werden. Fakt ist aber genauso: Aktuell stehen Bundesliga und 2. Bundesliga vor bedeutenden Weichenstellungen – mit Blick auf die sportliche und wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich, aber auch in Bezug auf das Verhältnis der Klubs und der beiden Ligen untereinander. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Wir müssen daher als DFL einiges für uns selbst neu definieren. Dazu gehört auch die Frage: Was ist der beste organisatorische Rahmen, die richtige Struktur für die DFL und ihre Gremien?

Vor diesem Hintergrund hatte ich bereits im April 2018 das Gespräch mit meinen beiden Stellvertretern Peter Peters und Helmut Hack gesucht. Gemeinsam waren wir überzeugt davon, dass die DFL als Zusammenschluss der 36 Klubs eine neue zeitgemäße Organisationsform benötigt. Der Wunsch der Klubs nach Teilhabe war in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Gleichzeitig haben Bundesliga und 2. Bundesliga zunehmend individuelle Interessen entwickelt. Beides galt es zu berücksichtigen, ohne das bewährte Prinzip der Solidarität aufzugeben.

Bei diesen Überlegungen ging es auch ganz konkret auch um die Rolle des DFL-Präsidenten als ‚oberster Repräsentant‘ – eine Rolle, die aus meiner Sicht angesichts der Vielzahl an unterschiedlichen Aufgaben, Interessen, Ansprüchen und Wünschen kaum mehr von einer Person ausfüllbar ist. Für die DFL muss gelten: Strukturen und Kompetenzen richten sich konsequent an den Herausforderungen der Zukunft aus, nicht an Satzungen von gestern und erst recht nicht an einzelnen Personen.

Nach intensiven Überlegungen habe ich mich deshalb entschieden, nicht erneut für ein Amt bei der DFL zur Verfügung zu stehen. Wenn der Weg in die Zukunft bereitet ist, ist es nur folgerichtig, dass ab sofort auch Jüngere in einer neuen DFL-Struktur Führung und Verantwortung übernehmen. Mein Entschluss bezieht sich ausschließlich auf meine Tätigkeit bei der DFL und nicht auf meine Zukunft bei Borussia Dortmund. In den letzten zwölf Monaten habe ich alles dafür getan, um möglichst ein bestelltes Feld zu hinterlassen.“

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