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Christian Britscho in Wattenscheid: „Starten quasi bei null“

Neuer Trainer des Ex-Bundesligisten soll den Klub stabilisieren.
Als Polizeibeamter kennt sich Christian Britscho (50/Foto) mit Detailarbeit bestens aus. Auch deshalb scheint der künftige Trainer des Regionalliga-Aussteigers SG Wattenscheid 09 für die Herkulesaufgabe des Neuanfangs an der Lohrheide bestens geeignet. Schließlich steht bislang – zumindest offiziell – mit Innenverteidiger Norman Jakubowski (27), der im Sommer vom niedersächsischen Bezirksligisten SV Wilhelmshaven nach Wattenscheid zurückkehren wird, erst ein Spieler des künftigen Kaders fest.

„Um ehrlich zu sein, ist diese Konstellation einer der Hauptgründe, warum ich diese Aufgabe voller Vorfreude übernehme“, sagt Britscho. „Ich betrachte das als Chance, die man in einem Trainerleben nicht zweimal bekommt. Wir starten praktisch bei Null und können alle Mosaiksteinchen neu zusammenfügen. Das ist extrem herausfordernd, aber auch äußerst spannend.“

Britscho, der fast ein Jahrzehnt lang Nachwuchsmannschaften des benachbarten Profiklubs VfL Bochum trainiert und auch beim Wuppertaler SV zunächst als U 19- und später als Cheftrainer gearbeitet hatte, passe zu „100 Prozent in das von uns definierte Anforderungsprofil“, wie es Wattenscheids neuer Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo formuliert.

Schließlich hatte Christian Britscho nicht nur viele Jahre im Nachwuchsbereich bewiesen, dass er junge Mannschaften entwickeln und Talente fördern kann. Als aktueller Trainer des ehemaligen Zweitligisten Rot Weiss Ahlen, bei dem er noch bis zum Ende dieser Saison unter Vertrag steht, kennt er auch bestens die Oberliga Westfalen, in der die SGW aller Voraussicht nach künftig an den Start gehen wird, auch wenn „vorsichtshalber“ für den Fall einer Annullierung der Saison auch ein Zulassungsantrag zur Regionalliga West gestellt worden war (der kicker und MSPW berichtete).

Als Tabellendritter sind die Ahlener unter Britschos Regie in der Oberliga aktuell nur drei Zähler von einem Aufstiegsplatz entfernt, haben aber im Vergleich zur Konkurrenz aus Wiedenbrück und Meinerzhagen auch noch zwei Nachholpartien in der Hinterhand und damit noch gute Aufstiegs-Chancen, sollte die Saison sportlich beendet werden können. „Christian hat mit Ahlen in eineinhalb Jahren 73 Punkte geholt und überhaupt an allen bisherigen Wirkungsstätten im positiven Sinne seine Spuren hinterlassen“, erklärt Pozo y Tamayo.

Aus Ahlen bringt Britscho auch seinen Co-Trainer Timo Janczak (38) mit. Beide haben Verträge bis zum Ende der Saison 2020/2021 unterschrieben. „Die SG 09 ist ein großartiger Verein mit einer sehr bewegten Geschichte“, weiß der neue Trainer. „Jetzt liegt es an uns, die Zukunft zu gestalten. Ich freue mich auf die neue Aufgabe, quasi direkt vor meiner Haustüre. Ich hoffe auf die Unterstützung der Fans, Mitglieder und Sponsoren, wenn wir den sportlichen Neuanfang mit einer jungen und entwicklungsfähigen Mannschaft angehen.“ Um die Fans möglichst schnell mit ins Boot zu nehmen, hat der Verein schon den Dauerkarten-Verkauf für die nächste Saison gestartet und lockt mit einem „Frühbucher-Bonus“.

Zurückhaltend gibt sich Britscho allerdings bei der möglichen Zielsetzung. „So ein kompletter Neuaufbau bringt natürlich mit sich, dass man mit solchen Prognosen sehr vorsichtig sein muss“, so der neue SGW-Hoffnungsträger. „Da bitte ich auch um Geduld, bevor man da irgendeine Platzierung raushaut. Das wäre zum heutigen Zeitpunkt unpassend. Wir wissen ja auch beispielsweise gar nicht, wie sich die Liga zusammensetzt.“

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