Vizemeister hofft bis Freitag auf die Spielgenehmigung für 32-Jährigen.
Nach einer rund dreiwöchigen „Probezeit“ war alles klar. Ex-Bundesligaprofi Marco Terrazzino (32), der schon seit Ende August beim Wuppertaler SV mittrainiert hatte, gehört ab sofort zum Kader des Vizemeisters. Der gebürtige Mannheimer könnte schon am Freitag, 19.30 Uhr, im Heimspiel in Velbert gegen den SC Wiedenbrück seinen Einstand geben, sofern die Spielgenehmigung rechtzeitig vorliegt. Da der gebürtige Mannheimer zuletzt in Polen (beim Erstliga-Absteiger Lechia Gdansk) aktiv war und es sich damit um einen internationalen Transfer handelt, muss die Freigabe durch den dortigen Verband erteilt werden. Sämtliche notwendigen Unterlagen hat der WSV eingereicht.
Klar ist: In den Planungen von WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan (42) spielt Terrazzino auf Anhieb eine wesentliche Rolle. „Marco soll in unserer Offensive die Kreativität noch erhöhen“, sagt Dogan zum kicker. Dabei könnte der einstige Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold (2009 als U 18-Kicker) entweder als zweite Spitze oder auch im offensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Im Testspiel gegen die U 21 des SC Paderborn 07 (2:1), gegen die der WSV wenige Tage zuvor noch seine erste Niederlage in der Meisterschaft kassiert hatte (1:4), war Terrazzino bereits erstmals als Gastspieler für seinen neuen Klub am Ball und hinterließ einen vielversprechenden Eindruck.
Neben seinen fußballerischen Qualitäten soll der Neuzugang, der im nahen Witten wohnt, auch mit seiner großen Erfahrung als Führungsspieler beim Titelaspiranten vorangehen. Immerhin hat Marco Terrazzino unter anderem schon 73 Partien in der Bundesliga (TSG Hoffenheim und SC Freiburg) sowie 131 Begegnungen in der 2. Bundesliga (Karlsruher SC, VfL Bochum, Dynamo Dresden und SC Paderborn 07) auf dem Buckel. Hinzu kommen unter anderem auch 15 Partien für deutsche Junioren-Nationalmannschaften sowie bis zum Sommer 48 Einsätze in der polnischen Ekstraklasa.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass Marco uns verstärken und seine große Erfahrung einen positiven Einfluss auf unser Team haben wird“, erklärt Wuppertals Sportlicher Leiter Gaetano Manno (41), der Terrazzino nach einigem Zögern (auch wegen der Hoffnung auf bessere Angebote) davon überzeugen konnte, beim Traditionsverein im Bergischen Land zu unterschreiben. „Natürlich müssen wir weiterhin hart arbeiten, um unsere Ziele zu erreichen. Aber mit Marco an Bord haben wir zweifellos eine wertvolle Ergänzung gefunden“, so Manno weiter. Terrazzino selbst sagt voller Vorfreude: “ Die Jungs haben mich seit dem ersten Tag sehr gut aufgenommen. Das Gesamtpaket passt hier perfekt für mich.“
Das Debüt des prominenten Zugangs wäre auch deshalb wichtig, weil den Tabellenzweiten (punktgleich mit Spitzenreiter Fortuna Köln) einige personelle Probleme plagen. Unter anderem sind Mittelfeldspieler Lukas Demming (Innenbanddehnung im Knie) und Angreifer Kevin Hagemann (starke Prellung) verletzt. Besonders dünn ist die Personaldecke allerdings in der Innenverteidigung, wo mit Kapitän Kevin Pytlik (drei Spiele Rotsperre) und Lion Schweers (Wadenverletzung) gleich zwei feste Größen der Dreierkette (neben Niklas Dams) wegbrechen. Das könnte die Chance für Durim Berisha, der noch auf sein Saisondebüt wartet, und/oder Ilhan Altuntas (ein Kurzeinsatz) sein.
Auf jeden Fall rechnet Hüzeyfe Dogan gegen Wiedenbrück mit einem „harten Stück Arbeit“ und einem „sehr schwierigen Spiel“. Schließlich ist auch dem WSV-Trainer nicht entgangen, dass die Ostwestfalen ihre beiden einzigen Saisonsiege ausgerechnet gegen die weiteren Top-Teams Rot-Weiß Oberhausen und Fortuna Köln (jeweils 1:0) eingefahren hatten. Das soll dem WSV nicht passieren.
Foto-Quelle: Wuppertaler SV