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Galopp Köln-Weidenpesch: Ittlingerin India holt 61. Preis von Europa

Fünfjährige Stute beschert Manfred Ostermann Prämie von 100.000 Euro.
Die im Besitz des Gestüts Ittlingen (Werne) von Möbel-Unternehmer Manfred Ostermann stehende und auch aus dessen Zucht stammende Stute India (Foto) gewann am Sonntag den 61. Preis von Europa, das bedeutendste Galopprennen des Jahres 2023 auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch. Vor 13.000 Zuschauern setzte sich die fünfjährige Adlerflug-Tochter aus dem in der Domstadt ansässigen Stall von Trainer Waldemar Hickst nach einem erstklassigen Ritt von Jockey Rene Piechulek sicher mit eineinviertel Längen Vorteil in dieser mit 155.000 Euro dotierten Prüfung über die Distanz von 2.400 Metern durch.

In einem hochkarätigen achtköpfigen Feld belegte die aus Irland angereiste Trevaunance unter Top-Amazone Hollie Doyle Platz zwei vor dem Favoriten Siskany (mit Weltklasse-Jockey William Buick), der wie der fünftplatzierte Live Your Dream die Farben des weltweit führenden Godolphin-Stalles von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed trug.

India, Deutschlands aktuell wohl beste Rennstute, holte sich zur Quote von 66:10 beim 17. Karrierestart ihr achtes Rennen, das erste auf höchster Ebene. 100.000 Euro Prämie fließen auf das Konto von Besitzer Manfred Ostermann vom Gestüt Ittlingen. Der Möbel-Unternehmer aus Witten ist seit Jahrzehnten einer der führenden Rennpferde-Eigner in Deutschland.

Trainer Hickst lobt Ritt von Jockey Piechulek

Der Erfolg von India im 61. Preis von Europa ging laut Einschätzung von Experten zu einem großen Teil auch auf das Konto von Jockey Rene Piechulek (München), der in einem flott gelaufenen Rennen im hinteren Drittel den Gang der Dinge abwartete, doch Mitte der Zielgeraden war er außen entscheidend zur Stelle. Die anfangs prominenten Best of Lips und Sirjan waren schnell auf dem Rückzug, während Siskany gute Szenen hatte. Doch gegen India, die zuletzt den Sieg im Fürstenberg-Rennen in Hoppegarten nach Disqualifikation verloren hatte, gab es an diesem Tag kein Ankommen.

Bei besten äußeren Bedingungen und strahlendem Sonnenschein spurtete India in großem Stil zum Sieg im Köln-Highlight. Trevaunance konnte innen noch stark nachsetzen und entriss Siskany Platz zwei. Assistent machte als Vierter noch einigen Boden gut, während sich Live Your Dream als Fünfter ebensowenig entscheidend steigern konnte wie der Union-Sieger Straight, der lange mit Abstand Letzter gewesen war.

„Das war unglaublich, vor so einer tollen Kulisse zu gewinnen“, freute sich Indias Jockey Rene Piechulek, der auch in diesem Jahr von einem großen Triumph zum nächsten eilt. „Ich hatte immer viel Vertrauen in die Stute. Die Gegner habe ich in unserem Nacken gespürt, doch sie hat eine Rieseneinstellung und gab auch heute wieder alles.“

Trainer Waldemar Hickst fügte hinzu: „India verfügt über ein Riesenherz, und es war ein toller Ritt von Rene Piechulek. Sie hatte ja nur gute Formen gezeigt. Eigentlich wollten wir erst in Kanada laufen, haben uns dann aber für Köln entschieden. Der Große Preis von Bayern Anfang November in München könnte noch ein Ziel sein.“

Auch im Team der Zweitplatzierten Trevaunance herrschte Zufriedenheit. „Sie hat noch stark zugelegt. Ich bin sehr zufrieden“, signalisierte Reiterin Hollie Doyle. Siskany lief als Dritter das erwartet gute Rennen, auch wenn er keine Siegchance besaß. „Alles bestens, das war in Ordnung“, verriet Christiane Kaiserer, die Deutsche in Diensten des Teams Godolphin.

Turf-Legende Hein Bollow ritt den ersten Sieger Opponent

Der Preis von Europa wird seit 1963 in der Domstadt ausgetragen. Erster Gewinner war Opponent unter dem legendären Hein Bollow, der 2020 im Alter von 99 Jahren verstarb. Rekordhalter in der Geschichte ist der russische Hengst Anilin mit drei Erfolgen in den Jahren 1965 bis 1967.

Seit 1972 gehört das Rennen zur höchsten Kategorie. India avancierte zur Nachfolgerin von Rebel’s Romance, der 2022 für den Godolphin-Stall von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed den Preis von Europa gegen den damaligen Derbysieger Sammarco für sich entschieden hatte, bevor er den Breeders‘ Cup Turf, eines der weltgrößten Galopprennen in den USA, an sich brachte.

Foto-Quelle: Marc Rühl/Deutscher Galopp

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