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SV Rödinghausen: Ungewohnte Rolle für Kapitän Daniel Flottmann

39-jähriger Innenverteidiger glänzt als echter Teamplayer.
Die nackten Zahlen sind alarmierend. Der SV Rödinghausen, der vor Saisonbeginn in der Regionalliga West nach den Plätzen sechs und vier in den beiden zurückliegenden Spielzeiten zumindest zum engeren Kreis der Aufstiegsaspiranten gezählt wurde, belegt nach neun Runden mit gerade einmal neun Punkten einen Abstiegsplatz.

Während die Heimbilanz mit drei Siegen und nur einer (vermeidbaren) Niederlagen gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach noch den Ansprüchen genügt, gingen sämtliche fünf Auswärtspartien verloren, zuletzt sogar 1:4 beim Aufsteiger FC Wegberg-Beeck. Da nutzten unter dem Strich auch 70 oder 80 Prozent Ballbesitz nichts.

Zuvor war bei den drei 0:1-Niederlagen bei den Spitzenteams Alemannia Aachen, Wuppertaler SV und 1. FC Bocholt „alles gegen uns gelaufen“, wie Trainer Carsten Rump (42) betont. Während seine Mannschaft zum Teil beste Chancen nicht nutzen konnte, schlugen die Konkurrenten zweimal in den Schlussminuten und einmal in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit mit einem traumhaften Freistoß zu. „In allen drei Partien waren wir mindestens gleichwertig, standen am Ende aber mit leeren Händen“, so der Ex-Profi.

Rump, in Rödinghausen seit etwas mehr als zwei Jahren im Amt und mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2025 ausgestattet, bleibt jedoch auch in der bislang kritischsten Phase unter seiner Regie betont positiv. „Ich bin ein Kämpfer und arbeite mit dem Team Tag für Tag hart daran, dass wir uns verbessern. Von negativen Gedanken lasse ich mich nicht runterziehen“, sagt der Fußball-Lehrer im kicker-Gespräch. Rump richtet den Blick in der Tabelle nicht nach unten, sondern „klar nach oben“ und will von einem drohenden Abstiegskampf nichts wissen. Der Trainer weiter: „Auch wenn die Ergebnisse aktuell nicht stimmen, ist unsere Mannschaft nach wie vor in der Lage, jeden Gegner in dieser Liga zu besiegen.“

Das sollen die Ostwestfalen im besten Fall bereits am kommenden Samstag ab 14 Uhr unter Beweis stellen, wenn sich mit der U 21 des SC Paderborn 07 der derzeit beste Aufsteiger am Wiehen vorstellt und im Gegensatz zum SVR völlig befreit aufspielen kann. Carsten Rump hofft auf einen ähnlichen Befreiungsschlag wie beim 1:0-Heimsieg vor zehn Tagen gegen die U 21 des 1. FC Köln, als zumindest die Serie von vier Niederlagen nacheinander gestoppt werden konnte. „Da haben uns die Fans herausragend unterstützt und geholfen“, so Rump, der bei allem Kampfgeist aber auch genau weiß, dass bei einem weiteren Rückschlag auch im beschaulichen Rödinghausen die Unruhe im Umfeld wachsen würde.

Genau wie Carsten Rump ist auch die Vereinsführung weiterhin von der Qualität des Kaders überzeugt und vertraut dem bisher stets erfolgreichen Trainer. Geschäftsführer und Sport-Chef Alexander Müller verschließt aber auch nicht die Augen vor der Realität. „Wir alle sind gefordert, jetzt Lösungen zu finden und die Trendwende auf Dauer zu schaffen“, so Müller.

Eine „Lösung“ könnte Regionalliga-Rekordtorjäger Simon Engelmann (34) sein, der zuletzt die Partie beim FC Wegberg-Beeck – nicht zum ersten Mal – krankheitsbedingt verpasst hatte. Nach bislang fünf Einsätzen wartet „Engel“ noch auf sein erstes Saisontor. Zeitnah soll er in das Training einsteigen und könnte gegen Paderborn eine Option für den Kader sein.

Einer, der über viele Jahre eine feste Größe in der SVR-Innenverteidigung war, muss sich aktuell mit einer neuen Rolle anfreunden. Kapitän Daniel Flottmann (39/Foto) saß zuletzt dreimal nur auf der Bank, glänzte jedoch als echter Teamplayer. „Flotti hat die Entscheidung professionell aufgenommen und stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft. Er ist nicht nur auf dem Platz ein vorbildlicher Kapitän“, lobt Rump.

Foto-Quelle: SV Rödinghausen

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