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Rot-Weiss Essen: Stürmer sind oft erst als „Joker“ erfolgreich

Vonic entwickelt sich zu einem effektiven und selbstbewussten Angreifer.
Auf kaum einer Position ist der Kader von Rot-Weiss Essen so üppig besetzt wie beim Job des (in der Regel einzigen) Mittelstürmers. Mit dem aktuellen Stammspieler Leonardo Vonic (20/Foto) sowie Ron Berlinski (29) und Moussa Doumbouya (26) stehen Trainer Christoph Dabrowski (45) drei konkurrenzfähige Alternativen zur Verfügung, die noch dazu deutlich unterschiedliche Profile mitbringen.

Das Problem: Die Torausbeute hält sich beim flinken, wendigen und technisch guten Vonic (22 Einsätze/vier Saisontreffer) für eine Sturmspitze ebenso in Grenzen wie – noch mehr – beim äußerst einsatz- und lauffreudigen Berlinski (23/zwei) sowie beim robusten und zweikampfstarken Doumbouya (18/zwei).

Zu Beginn erhielt zunächst Doumbouya, den Dabrowski bereits aus gemeinsamen Zeiten bei Hannover 96 kannte, den Vorzug und absolvierte bis zum 10. Spieltag seine bisherigen sieben Startelf-Einsätze. Er brachte sich gut ins Spiel ein, machte viele Bälle fest, traf aber nur einmal ins Netz (als „Joker“ beim 3:1-Heimsieg gegen Dynamo Dresden). Dann bekam auch Berlinski seine ersten vier Chancen von Beginn an, blieb aber ebenfalls torlos und war erst später wieder als Einwechselspieler erfolgreich (unter anderem beim späten 2:1-Siegtor gegen Arminia Bielefeld).

Mit der ersten Startelf-Nominierung von Neuzugang Vonic, der zuvor seine Torgefährlichkeit mit 22 Saisontreffern für die U 23 des 1. FC Nürnberg in der Regionalliga Bayern unter Beweis gestellt hatte, begann beim 2:1-Derbysieg in Dortmund die Positivserie, die RWE bis in die Spitzengruppe hieven sollte. Bis zur Winterpause markierte zwar auch Vonic nur zwei Tore (eines davon ebenfalls als „Joker“ zum Last-Minute-Sieg gegen den Halleschen FC). Durch seine regelmäßigen Einsatzzeiten und die Erfolgserlebnisse des Teams wuchsen jedoch nach und nach Spielverständnis und Selbstvertrauen. Obwohl er immer noch (zu) viele Chancen auslässt – auch am Dienstag im Nachholspiel beim TSV 1860 München (0:2) beim Stand von 0:0 – ist Vonic inzwischen deutlich effektiver geworden (insgesamt vier Treffer und fünf Torvorlagen) und nach Marvin Obuz (fünf/acht) der Essener Topscorer.

Auffällig: Erst einmal (beim 0:0 in Köln) bot Dabrowski mit Doumbouya und Berlinski eine Doppelspitze von Beginn an auf. Der Erfolg blieb zwar aus. Bei den Aufholjagden gegen Halle (3:2) und Freiburg (4:3) zeigte sich jedoch nach Rückständen und den folgenden Einwechslungen eindrucksvoll, dass RWE auch mit zwei Mittelstürmern auf dem Platz viel Wucht entwickeln kann.

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