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Ex-Profi Roberto Hilbert: „Habe im Büro nichts zu suchen“

Ex-Nationalspieler war auch für Bayer 04 Leverkusen am Ball.


Mehr als 14 Jahre war Roberto Hilbert Fußballprofi – jetzt zog der ehemalige deutsche Nationalspieler, der auch für Bayer 04 Leverkusen aktiv war, einen Schlussstrich. Der 34-jährige Rechtsverteidiger, der mit dem VfB Stuttgart 2007 Deutscher Meister wurde und mit Besiktas Istanbul 2011 den türkischen Pokal gewann, beendete seine Profikarriere mit sofortiger Wirkung. Von nun an beginnt Hilbert eine Ausbildung zum Athletiktrainer beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, für den er zuletzt noch selbst am Ball war. Außerdem unterstützt er als Spieler ab sofort die U 23-Mannschaft der Franken, die in der Regionalliga Bayern um den Klassenverbleib kämpft.

FUSSBALL.DE: Warum beenden Sie gerade jetzt Ihre Profikarriere, Herr Hilbert?
Roberto Hilbert:
Die SpVgg Greuther Fürth ist auf mich zugekommen und hat mir angeboten, auch nach meinem Karriereende im Verein tätig zu sein. Mit der Möglichkeit, eine Ausbildung als Athletiktrainer zu beginnen, habe ich mich sofort angefreundet. Der Athletik- und Fitnessbereich hat es mir auch als Spieler schon immer angetan. Da ich nun 34 Jahre bin und zuletzt ohnehin nicht mehr allzu oft zum Einsatz kam, habe ich mich dazu entschlossen, diese Möglichkeit sofort wahrzunehmen und einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Die Vorfreude ist groß.

Sie bleiben Greuther Fürth dennoch auch als Spieler treu und wechseln in die U 23-Mannschaft, die in der Regionalliga Bayern kickt. Welche Rolle nehmen Sie im Team ein?
Hilbert:
Ich werde auf jeden Fall versuchen, meine Erfahrungen als Profi bestmöglich an die Talente weiterzugeben und ein Vorbild für die jungen Spieler zu sein. Am Trainingsbetrieb werde ich regelmäßig teilnehmen. Ob ich aber auch Spiele absolvieren werde, steht noch gar nicht fest. Bis zum ersten Pflichtspiel Anfang März wird das geklärt sein.

Gab es Alternativen zu diesem Karriereschritt?
Hilbert:
Klar, die gab es. Der Verein hat mir offen gelassen, ob ich erst einmal noch weiter Fußball spielen möchte – womöglich sogar bei einem anderen Klub – oder auf Anhieb meine Ausbildung beginnen möchte. Ich war aber der Meinung, dass es jetzt genau der richtige Moment ist, um aufzuhören. Derzeit wird noch mein Ausbildungslehrplan erstellt und schon bald geht es los.

Sie wurden Deutscher Meister mit dem VfB Stuttgart, türkischer Pokalsieger mit Besiktas Istanbul und Sie absolvierten acht Länderspiele für das DFB-Team. Außerdem spielten Sie lange für Greuther Fürth und Bayer 04 Leverkusen. Wo hatten Sie Ihre schönste Zeit?
Hilbert:
Der Meistertitel in meinem ersten Jahr mit dem VfB Stuttgart war natürlich ein absoluter Höhepunkt. Aber auch die Zeit im DFB-Team und die drei Jahre in Istanbul bei einem großartigen Klub mit fantastischen Fans will ich nicht missen. Es fällt mir schwer, mich auf eine Station festzulegen. Insgesamt kann ich wohl sagen, dass ich eine erfolgreiche Karriere hingelegt habe. Darauf bin ich sehr stolz – auch, weil ich mich für einen Weg entschieden habe, den wohl nicht viele gehen.

Wie meinen Sie das?
Hilbert:
Ich habe mich step by step bis in die Bundesliga gekämpft und Geduld bewiesen. Während andere Spieler es nicht abwarten können, so hoch wie möglich zu spielen, und in jungen Jahren deshalb oft falsche Entscheidungen treffen, bin ich auf dem Boden geblieben. Nach meinen Jahren im Nachwuchsbereich des 1. FC Nürnberg und bei der SpVgg Greuther Fürth war ich zunächst in die Regionalliga zum 1. SC Feucht gewechselt. Parallel zum Fußball habe ich damals eine Ausbildung zum Bürokaufmann abgeschlossen. Danach ging es zurück zu Fürth, wo ich in der 2. Bundesliga zwei Jahre Profiluft schnuppern konnte, ehe es zum VfB Stuttgart ins Oberhaus ging.

Sie sind also auch ausgebildeter Bürokaufmann. Wäre das für die Zukunft auch ein interessanter Beruf für Sie?
Hilbert:
Nein, auf keinen Fall. Im Büro habe ich nichts zu suchen. (lacht)

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