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U 17-Meisterschaft: 14. Finale für BVB oder „Wunder von Wolfsburg“?

B-Junioren von Borussia Dortmund gegen VfL Wolfsburg gefordert.
Die U 17 von Borussia Dortmund hat gute Chancen, bereits zum 14. Mal das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft zu erreichen. Nach dem 4:1 (2:1) des Titelverteidigers im Halbfinalhinspiel gegen den Nord/Nordost-Staffelsieger VfL Wolfsburg gehen die Schwarz-Gelben am Samstag (ab 15 Uhr) mit drei Toren Vorsprung in das Rückspiel. Auf Gastgeber VfL, der noch nie das Finale erreicht hat, wartet gegen den in dieser Saison noch unbesiegten BVB eine äußerst schwierige Aufgabe.

Mit einem kleinen Vorteil empfängt bereits am Samstag (ab 11 Uhr) der West-Tabellenzweite 1. FC Köln den Süd/Südwest-Meister FC Bayern München im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim. Das erste Duell in der bayerischen Landeshauptstadt hatte der FC 1:0 für sich entschieden. Damit würde den Kölnern vor eigenem Publikum schon ein Remis reichen, um in das Endspiel am Sonntag, 16. Juni (ab 13 Uhr, live bei Sport1) einzuziehen.

VfL-Trainer Steffen Brauer gibt sich kämpferisch

Steffen Brauer (51), der bereits seit 2015 die U 17 des VfL Wolfsburg trainiert, gibt sich vor dem erneuten Duell mit dem aktuellen Deutschen Meister aus Dortmund trotz des deutlichen Rückstands aus dem Hinspiel kämpferisch. „Ich weiß um den Charakter meiner Mannschaft, die im Rückspiel alles reinwerfen wird“, kündigt Brauer zuversichtlich an.

Aus seiner Sicht entsprach das Ergebnis des Hinspiels nicht unbedingt dem Spielverlauf. „Wir hatten in der ersten Viertelstunde Probleme, ins Spiel zu finden, und mussten dann einem einfachen Rückstand hinterherlaufen“, so der VfL-Trainer: „Wir haben aber eine gute Reaktion gezeigt, das Kommando übernommen und das 1:1 erzielt. In dieser Phase haben wir es versäumt, noch einen Treffer nachzulegen. Durch eine Unachtsamkeit bekommen wir kurz vor der Pause den erneuten Rückstand. Im zweiten Abschnitt hat Dortmund etwas umgestellt, Wucht und Entschlossenheit gezeigt und das Quäntchen Glück gehabt. Das Spiel hätte nicht so ausgehen müssen, aber der BVB war eiskalt.“

Nun soll im Rückspiel möglichst noch die Wende gelingen. Zu welchen Leistungen die „Wölfe“ fähig sind, hatte das Team beispielsweise am letzten Spieltag der regulären Saison gezeigt, als im Spitzenspiel beim SV Werder Bremen unbedingt ein Sieg gelingen musste, um den ersten Verfolger Hertha BSC auf Distanz zu halten. Wolfsburg setzte sich 4:1 durch. Dieses Ergebnis würde gegen den BVB zumindest reichen, um ein Elfmeterschießen um den Einzug in das Endspiel zu erzwingen.

Titelverteidiger BVB will erneut auf Sieg spielen

Die Dortmunder, die während der gesamten Spielzeit 2019/2020 noch keine Niederlage einstecken mussten, werden in Wolfsburg selbstbewusst auftreten. „Wir sind noch in jedes Spiel gegangen, um es zu gewinnen. Das wird diesmal nicht anders sein“, erklärt BVB-Meistertrainer Sebastian Geppert (Foto) im Gespräch mit DFB.de. Soll heißen: Die Schwarz-Gelben wollen auch in Wolfsburg auf Sieg spielen und es nicht darauf ankommen lassen, das Finale mit einer möglichst knappen Niederlage zu erreichen. Allerdings fügt Geppert noch hinzu: „Wir wissen, dass wir uns im Vergleich zum Hinspiel in eigenen Bereichen steigern müssen. So haben wir zumindest phasenweise nicht gut verteidigt.“

Offen ist noch der Einsatz von Defensivspieler Lion Semic, der am Mittwoch nach einem Zusammenprall mit dem Wolfsburger Luca Friedrichs bereits während der ersten Halbzeit wegen einer Platzwunde an der Stirn ausgewechselt werden musste.

Während der VfL Wolfsburg noch auf seine erste nationale Meisterschaft im U 17-Bereich wartet, könnten die Dortmunder mit ihrem insgesamt schon achten Titel alleiniger Rekordmeister werden. Aktuell liegen sie mit dem VfB Stuttgart gleichauf. Außerdem hat es seit der Einführung der A- und B-Junioren-Bundesliga (2003 und 2007) noch kein Klub geschafft, gleichzeitig die A- und B-Junioren-Meisterschaft zu gewinnen. Teil eins der Aufgabe ist erfüllt: Die Dortmunder U 19 hatte sich den Titel schon vor einer Woche durch ein spektakuläres 5:3 im Finale über Gastgeber VfB Stuttgart gesichert.

Für 1. FC Köln ist dritter Finaleinzug möglich

Borussia Dortmunds Ligakonkurrent 1. FC Köln kämpft bereits am Samstag (ab 11 Uhr) gegen den FC Bayern München vor eigenem Publikum um die Qualifikation für das Endspiel. „Dass wir im Franz-Kremer-Stadion spielen dürfen, ist für uns alle ein Höhepunkt“, sagt Trainer Martin Heck gegenüber DFB.de. Zweimal stand eine Kölner U 17 bislang im Finale um die Deutsche Meisterschaft – und holte auch jeweils den Titel (1990 und 2011).

Trotz des 1:0-Vorsprungs aus dem Hinspiel in München stellt der angehende Fußball-Lehrer Heck klar: „Es ist nach wie vor alles offen. Wir müssen im Rückspiel mindestens genauso gut spielen, wenn nicht noch besser.“ Für den rotgesperrten Vincent Friedsam wird erneut Daniel Adamczyk zwischen den Pfosten stehen. Für ein mögliches Finale wäre Friedsam dann aber wieder spielberechtigt.

Bayern-Trainer Klose traut seinem Team „alles zu“

Trotz der Hinspielniederlage traut Weltmeister Miroslav Klose, seit Saisonbeginn U 17-Trainer beim FC Bayern München, seiner Mannschaft „weiterhin alles zu“. Der Ex-Nationalspieler erklärt: „In der ersten Halbzeit des Hinspiels hatte ich meine Mannschaft nicht wiedererkannt. Da konnten wir die Nervosität nicht ablegen, waren zu ängstlich. Nach der Pause haben wir aber ein besseres Gesicht gezeigt, waren lauffreudiger, haben Einstellung und Herz gezeigt. Daran gilt es, im Rückspiel anzuknüpfen. Das Team hat auswärts schon häufig überzeugt.“

Der FCB könnte sich mit einem Sieg in Köln zum dritten Mal hintereinander und zum achten Mal insgesamt für das Finale qualifizieren. Verzichten muss Klose dabei auf den erst 15 Jahre alten Yusuf Kabadayi, der im Hinspiel bereits während der ersten Halbzeit wegen groben Foulspiels die Rote Karte gesehen hatte. Außerdem musste Jamie Lawrence verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

Halbfinale wird im Pokalsystem ausgetragen

Das Halbfinale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft wird im Pokalsystem mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. Besteht nach Austragung des Hin- und Rückspiels Punktgleichheit, so entscheidet die Tordifferenz. Steht auch hiernach kein Sieger fest, so wird dieser im Anschluss an das Rückspiel ohne Verlängerung durch Elfmeterschießen ermittelt. Das bedeutet: Die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstor-Regelung kommt in diesem Fall nicht zur Anwendung.

Endet das Finale am Sonntag, 16. Juni, (ab 13 Uhr, live bei Sport1) nach Ablauf der regulären Spielzeit von 80 Minuten mit einem Unentschieden, so erfolgt eine Verlängerung von zweimal zehn Minuten. Steht auch nach der Verlängerung kein Sieger fest, wird die Entscheidung durch Elfmeterschießen herbeigeführt.

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