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Schalke: Polizei-Einsatz in der Nordkurve

Die Einsatzkräfte hatten rund um das Champions League-Spiel gegen Saloniki viel zu tun.

Viel zu tun hatte die Polizei beim und rund um das Champions League-Spiel zwischen dem FC Schalke 04 und PAOK Saloniki (1:1). Kurz nach dem Ausgleich der Griechen kam es in der Schalker Nordkurve zu Tumulten. Anhänger der Hausherren gerieten mit Einsatzkräften aneinander. Die Beamten setzten Pfefferspray ein. Erst nach einer Viertelstunde war es wieder ruhig. Grund für die Auseinandersetzungen: Die Schalker, die eine Fan-Freundschaft mit Vardar Skopje (Mazedonien) pflegen, hatten eine mazedonische Fahne gehisst. Die UEFA wollte die Flagge wegen der Feindschaft zwischen Griechen und Mazedoniern entfernt haben.

Auch die Saloniki-Fans hatten bereits vor dem Spiel für Einsätze der Polizei gesorgt. Hier der Bericht:

„Auf Grund der Champions League Begegnung FC Schalke 04 gegen PAOK Saloniki reisten gestern Morgen (21. August) zahlreiche Fans in Richtung Gelsenkirchen. Gegen 16:45 Uhr hielten sich bis zu 150 PAOK-Fans im Dortmunder Hauptbahnhof auf um mit Zügen in Richtung Gelsenkirchen zu reisen.

Während des Aufenthaltes zündeten Unbekannte einen „Rauchtopf“ im Personentunnel. Durch den Rauch verletzte Personen wurden bislang nicht bekannt. Die Dortmunder Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und Landfriedensbruch ein.

Die 150 Saloniki-Fans reisten anschließend weiter in Richtung Gelsenkirchen und wurden gegen 17:30 Uhr durch die Bundespolizei im Gelsenkirchener Hauptbahnhof in Empfang genommen. Um weiteren Missbrauch von Pyrotechnik zu verhindern, wurden die Fans noch im Hauptbahnhof durch Einsatzkräfte von Bundes- und Landespolizei durchsucht. Während der polizeilichen Maßnahmen wurden bei zwei griechischen Staatsangehörigen (20 und 22 Jahre) mehrere Polenböller und Signalfackeln sichergestellt. Beide Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Vermutlich um der Strafverfolgung zu entgehen, entsorgten mehrere Fans pyrotechnische Gegenstände im Bahnhof. Unter anderem stellten Bundespolizisten Polenböller, Signalfackeln und einen Schlagstock sicher. Die Gegenstände wurden durch Entschärfer der Bundespolizei fachgerecht entsorgt.

Gegen 18:20 Uhr mussten Einsatzkräfte auf dem Vorplatz gegen circa 70 Gastfans vorgehen, da diese Schalker-Fans provozierten. Unter Begleitung von Bundespolizisten wurden die Fans zum Südausgang gebracht, wo sie durch Busse zum Stadion transportiert wurden.

Die Rückreisephase begann bereits vor Ende der Spielbegegnung und blieb weitestgehend ohne Vorkommnisse. Die PAOK-Fans nutzten mehrere Regelzüge in Richtung Essen und Dortmund. Lediglich ein Schalker Fan musste kurzzeitig in Gewahrsam genommen werden, weil er massiv griechische-Fans provozierte.

Im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei wurden insgesamt 8 Strafanzeige gefertigt, unter anderem wegen Körperverletzung und  Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz.“

Reaktion des FC Schalke 04 auf den Polizei-Einsatz in der Nordkurve:

Der Einsatz der Polizei war weder mit den Verantwortlichen des Clubs abgestimmt, noch wäre er von diesen auch nur ansatzweise gefordert oder gutgeheißen worden. Die Faktenlage, die zu seiner Durchführung führte: In der Nordkurve hatten Fans ein Banner des „Komiti Skopje“ der Ultras von Vardar Skopje präsentiert, welche mit den Ultras der Königsblauen befreundet sind. Nach Ansicht der Polizei habe dieses Banner den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt.

Durch dieses Banner fühlten sich die Fans von PAOK Saloniki massiv provoziert. Die Situation im Gästeblock eskalierte, die griechischen Anhänger drohten mit einem „Angriff“ auf die Nordkurve und damit, einen Spielabbruch herbeizuführen. Nicht unerwähnt bleiben soll jedoch die Tatsache, dass im Gästeblock zuvor Böller sowie Pyrotechnik gezündet wurden und zudem zahlreiche Transparente mit ebenfalls provokanten Botschaften hingen.

Appellen und Aufforderungen der Polizei, das Skopje-Banner nicht länger in der Nordkurve zu zeigen, leisteten die Anhänger jedoch nicht Folge. Was die oben geschilderten drastischen Konsequenzen hatte. „Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf“, verurteilte Vorstandsmitglied Peter Peters das Vorgehen. „Wir sehen daher dringend Gesprächsbedarf. Dieser Vorfall muss unbedingt aufgearbeitet werden.“

 

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