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Traben GE: Weniger als zunächst geplant

Am Nienhausen Busch 23 statt der angekündigten 40 Renntage im Jahre 2015.

Das scheint mehr zu werden als zunächst befürchtet. Heute teilt der neue Verein Gelsentrabpark e.V. mit, dass es im kommenden Jahr 23 Renntage auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn geben soll. Zunächst waren rund 40 Renntage angekündigt worden, aber da spielte der Wettanbieter German Tote, eine Tochtergesellschaft der deutschen Galopprennvereine, wohl nicht mit. German Tote soll dem Vernehmen nach bereits in der jüngsten Vergangenheit bei den Trabern finanziell eingesprungen sein, unter anderem als Sponsor des Deutschen Traberderbys in diesem Jahr in Berlin-Mariendorf. Insgesamt soll die Höhe des Engagements bei mehr als einer halben Million Euro gelegen haben.

In einer Pressemitteilung treten die Gelsenkirchener nun ausgerechnet gegen den Rennbahnmieter und Wettanbieter Winrace, ohne den Gelsenkirchen schon längst von einer eklatanten Schieflage bedroht gewesen wäre, böse nach. Von einem „übereilten Rückzug des Vermarkters Winrace“ wird offiziell berichtet. Dabei ist bekannt, dass die Aktivitäten von Winrace vor und hinter den Kulissen mit einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Engagement verbunden gewesen sind.

Immerhin konnte nun „kurzfristig eine Perspektive für den Standort Gelsenkirchen geschaffen werden“, wird mitgeteilt.

Bei sieben der geplanten 23 Renntage (im laufenden Jahr 2014 wird in Gelsenkirchen dank der Unterstützung von Winrace noch 42 mal veranstaltet!) , an denen der Wettanbieter German Tote die Rennbahn am Nienhausen Busch wohl mieten wird, soll es eine Zusammenarbeit mit dem französischen Wettanbieter PMU geben. Im Klartext: Eine Reihe von deutschen Trabrennen wird zu den Zeiten, in denen die Franzosen nicht selbst veranstalten, auf den französischen TV-Wettkanälen gezeigt, wofür die deutschen Veranstalter eine umsatzbezogene Provision von drei Prozent bekommen sollen.

In Gelsenkirchen wird es auch neue Wettkassen geben, für deren Ankauf German Tote finanziell zuständig ist. Das alte Kassensystem sei „als derzeit aktuelle Lösung nicht zufriedenstellend“. Die Gelsenkirchener zeigen sich für die Zukunft optimistisch, denn „in nächster Zeit wird kontinuierlich daran gearbeitet, das Angebot auszuweiten und zu optimieren“.

Unstrittig ist allerdings auch, das noch viele Fragen beantwortet werden müssen, was die Zukunft des deutschen Trabrennsports anbelangt. Bei geplanten Rennpreisen von nur noch 1.600 Euro pro Rennen für die jeweils bestplazierten Teilnehmer wird der Rennsport für nahezu alle Beteiligten ein sattes Zuschussgeschäft, für die französische PMU allerdings nicht. Denn wenn die Wettumsätze nicht stimmen, muss auch entsprechend weniger Provison gezahlt werden. Risikoloser geht es nicht.

 

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