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Trauer um Torjäger Tönnies: Tod mit nur 57 Jahren

Früherer Bundesliga-Stürmer bis zuletzt Stadionsprecher beim MSV Duisburg.
Eine der schillernsten Figuren des Fußballs im Ruhrgebiet ist tot. Der frühere Bundesligastürmer Michael „Tornado“ Tönnies verstarb am Donnerstag im Alter von nur 57 Jahren in einem Essener Krankenhaus. Das gaben seine früheren Vereine MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen bekannt. Der gebürtige Essener Tönnies, der seit vielen Jahren unter schweren Lungenproblemen gelitten hatte, verstarb laut Informationen der „Bild“-Zeitung an einer Lungenembolie. Er war bis zuletzt noch als Stadionsprecher für den MSV im Einsatz.

„Wir sind fassungslos“, hieß es auf der MSV-Internetseite. „Tönni ist heute Nachmittag völlig überraschend verstorben. Wir finden keine Worte. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.“

Duisburgs Präsident Ingo Wald zeigte sich tief betroffen: „Der MSV verliert mit Michael nicht nur einen großen Spieler und eine echte Fußball-Legende, sondern in erster Linie auch einen feinen Menschen und tollen Kumpel.“ Sportdirekter Ivica Grlic betonte: „Die MSV-Familie hat einen ihrer ganz Großen verloren.“ Klubidol Bernard „Ennatz“ Dietz sagte: „Dass er nicht mehr da ist, tut sehr, sehr weh.“

Michael Tönnies absolvierte insgesamt 40 Bundesligaspiele (13 Tore) sowie 140 Zweitligapartien (62 Tore). Seine Stationen waren der FC Schalke 04, die SpVgg Oberfranken Bayreuth,der  1. FC Bocholt, Rot-Weiss Essen, MSV Duisburg und der Wuppertaler SV. In der Saison 1990/91 wurde er als MSV-Profi Torschützenkönig der 2. Liga.

Seine fußballerische Sternstunde erlebte er am 27. August 1991 gegen den Karlsruher SC: Beim 6:2-Erfolg seiner Duisburger erzielte er fünf Tore, darunter ein Hattrick innerhalb von fünf Minuten – und das gegen den damals noch nicht so bekannten späteren Nationaltorhüter Oliver Kahn. 24 Jahre hielt dieser Rekord, ehe Robert Lewandowski ihn am 22. September 2015 gegen den VfL Wolfsburg (5:1) brach. Dem Bayern-Spieler gelangen bei seinem Fünferpack drei Treffer in 3:22 Minuten.

2005 wurde bei dem starken Raucher Tönnies ein Lungenemphysem im Endstadium festgestellt. Jahrelang stand sein Leben „auf der Kippe“, wie er kürzlich auch seine Memoiren treffend betitelte. Im April 2013 wurde erfolgreich eine Lungentransplantation durchgeführt, Tönnies erholte sich und war bis zuletzt voller Tatendrang. So plante er unter anderem ein großes U 19-Turnier, das im Juli in Essen-Stoppenberg erstmals stattfinden soll. Eng verbunden war er auch dem Oberliga-Tabellenzweiten SpVg Schonnebeck, der von seinem jüngeren Bruder Dirk trainiert wird, war dort zwischenzeitlich auch als Sportlicher Leiter tätig.

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