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Galopp: Manfred Ostermann führt Besitzervereinigung bis 2022

Möbel-Unternehmer wiedergewählt – Auch Baumgarten jetzt im Präsidium.
Ohne Gegenstimme ist Möbel-Unternehmer Manfred Ostermann (Foto/Witten) für weitere drei Jahre im Amt des Präsidenten der Galopper-Besitzervereinigung für Vollblutzucht und Rennen (BV) bestätigt worden. Die 81 stimmberechtigten Mitglieder wählten auf der BV-Jahreshauptversammlung am Montag auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden auch den Vizepräsidenten Gregor Baum (Soltau) wieder.

Neu im 15-köpfigen Vorstand sind Lars-Wilhelm Baumgarten (Bad Harzburg), einer der einflussreichsten Spielervermittler im Fußballgeschäft, sowie Stefan Hahne (Vallendar) und Matthias Tamrat (Bremen) vertreten. Jeder der drei Neuen setzte in seiner Bewerbungsrede einen anderen Schwerpunkt. Baumgarten nannte den rückläufigen Pferdebestand vor allem bei den großen Trainern ein „Alarmzeichen“ und versprach kritische Diskussionen. Hahne bemängelte die fehlenden Geldmittel von außen: „Wir finanzieren uns vor allem selbst.“ Und Tamrat sieht seinen Schwerpunkt beim Tierschutz: „Wir haben passende Antworten auf kritische Fragen, müssen sie aber geben.“

Einstieg bei Veranstalter Baden Racing geplant

Vehement sprach sich Ostermann für die Beibehaltung der Züchterprämie aus, die anteilig zum Preisgeld an den Züchter vom Rennverein bezahlt wird. Sie beträgt je nach Alter des Pferdes zwischen 18 und 30 Prozent des Rennpreises. Die Diskussion über eine mögliche Abschaffung verschrecke vor allem die kleinen Züchter mit nur einer oder zwei Zuchtstuten, so Ostermann. Das betreffe in Deutschland gut 75 Prozent aller Züchter. „Die Zucht ist die Grundlage des Galoppsports, die Züchterprämie ist unantastbar.“

„Wir haben eine spannende, aber auch angespannte Situation im Rennsport“, sagte Ostermann, der nun bereits im 14 Jahr die Geschicke der Vereinigung leitet. „Wichtige Kennziffern stagnieren oder sind rückläufig.“ Mit Sorge betrachte man die Situation der Rennvereine, insbesondere des Marktführers Baden Racing. Um das hohe Niveau für Spitzen- und Basissport auf der Galopprennbahn in Iffezheim zu sichern, wollen sich Besitzervereinigung und Baden-Badener Auktionsgesellschaft mehrheitlich an Baden Racing beteiligen, kündigte Ostermann an. „Baden-Baden ist das Highlight des deutschen Galoppsports. Wenn es nicht mehr existiert, dann hat das extrem negative Folgen für den Sport“, so der Präsident. Die mehrheitliche Übernahme sei für Ende 2020, Anfang 2021 geplant. Zuvor werde die BV aber in einer Sondermitgliederversammlung die Pläne vorstellen.

Geschäftsführer Krüger: „Wir stehen für sauberen Sport“

BV-Geschäftsführer Daniel Krüger stellte in seinem Jahresbericht die wichtigsten Kernzahlen vor. 2018 wurden 878 Fohlen geboren, ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Züchter ist aber um 20 auf 500 gesunken, die Zahl der gelaufenen Pferde war mit 2.133 nahezu konstant. 2018 wurden 13,6 Millionen Euro Rennpreise ausgeschüttet, der Wettumsatz betrug 25,4 Millionen Euro – in beiden Fällen nur leicht verändert gegenüber dem Vorjahr. Mit Hinweis auf die deutlich gestiegene Zahl der Dopingproben (von 409 auf 541) sagte Krüger: „Wir stehen für einen sauberen Sport.“

In einem Grußwort sagte der Präsident des Dachverbands Direktorium für Vollblutzucht und Rennen, Dr. Michael Vesper, er sei optimistisch, dass der geplante Gesetzentwurf zur Rückerstattung der Rennwettsteuer von Online-Wettanbietern an die Rennvereine im Spätherbst in den Bundestag verabschiedet werde. Außerdem habe man beschlossen, die vorhandenen Mittel durch den Verkauf der RaceBets-Anteile nicht mehr operativ anzutasten, sondern in die Zukunft des Rennsports zu investieren.

Foto-Quelle: Besitzervereinigung/Baden Racing/Marc Rühl

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