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Nach Verzicht auf 3. Liga: Rödinghausen lobt Meisterprämie aus

Am Sonntag trifft Tabellenführer im Live-Spiel auf Alemannia Aachen.
Am Sonntag, 15 Uhr, wird zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Ligaspiel des SV Rödinghausen live im TV gezeigt. Spartensender „Sport1“ überträgt das Duell mit Alemannia Aachen. Was freilich als Topspiel zwischen dem aufstrebenden und ambitionierten Regionalliga-Tabellenführer und dem traditionsreichen Ex-Bundesligisten gedacht war, hat durch Rödinghausens angekündigten Verzicht auf einen Zulassungsantrag zur 3. Liga einiges an Attraktivität verloren. Zumindest um die Qualifikation für die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nordost geht es für die Gastgeber nicht mehr.

Für Trainer Enrico Maaßen und seine Mannschaft ist das sehr bitter. Schließlich stehen die Chancen auf den Meistertitel und damit auf den größten Erfolg der Historie so gut wie noch nie. Der SVR stellt das erfolgreichste Auswärtsteam, belegt in der Heimtabelle Platz zwei (bei zwei Spielen weniger als Rot-Weiß Oberhausen), hat die meisten Tore erzielt und die zweitwenigsten Treffer kassiert. Das sind sportlich überzeugende Argumente.

Kein Wunder, dass die Enttäuschung beim Team riesengroß war, als die versammelten Vereinsfunktionäre sowie Hauptsponsor Horst Finkemeier vom drittgrößten deutschen Küchenhersteller das Team – gegen ihre Gewohnheit – in der Kabine aufsuchten, um die Entscheidung mitzuteilen und damit den Traum von Drittliga-Fußball in Rödinghausen platzen zu lassen. Es flossen Tränen der Trauer und der Wut.

Dennoch haben der Verein, der vor zehn Jahren noch in der Kreisliga A am Ball war, und seine maßgeblichen Förderer, zu denen insgesamt übrigens rund 190 Unternehmen gehören, auch gute Gründe dafür, den Ball im Kreis Herford im wahrsten Sinne des Wortes flach zu halten. Denn eines war in der Prüfungsphase nach kicker und MSPW-Recherchen deutlich geworden. Obwohl der SVR über ein durchaus modernes Stadion (mit allerdings lediglich rund 2.500 Plätzen) verfügt, hätte nur der komplette Neubau einer wesentlich größeren Spielstätte (Kapazität mindestens 10.001 Zuschauer) an einem anderen Standort eine langfristige Erfüllung der Zulassungskriterien des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die 3. Liga ermöglicht. Am Platz des jetzigen Häcker Wiehenstadions gab und gibt es dafür unter anderem aus räumlichen und verkehrsbedingten Gründen keine nachhaltige Lösung.

Da sich die Verantwortlichen jetzt aber grundsätzlich gegen einen kostspieligen Neubau entschieden, war auch ein zwischenzeitlich angedachter Umzug (beispielsweise nach Lotte) keine wirkliche Option mehr. Das hätte allenfalls für eine Saison Sinn ergeben. Hinzu kommt: Trotz des sportlichen Höhenflugs hat der SVR einen Zuschauerschnitt von gerade einmal etwas mehr als 1.100 Besuchern. Kürzlich sahen gar nur 657 Anhänger das Heimspiel gegen Schlusslicht SV Bergisch Gladbach 09. Auch in der 3. Liga wäre bei den meisten Spielen kein sprunghafter Anstieg zu erwarten, dafür aber wesentlich höhere Kosten.

Dass der SV Rödinghausen sportlich dennoch weiter für Furore sorgen will, unterstrich der Vorstand vor wenigen Tagen. Um die Mannschaft für ihre vorbildliche Einstellung zu belohnen und noch einen weiteren Anreiz zu schaffen, lobte der Verein im Gespräch mit dem Mannschaftsrat eine zusätzliche Meisterprämie aus.

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