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Traben Berlin: „Goldhelm“ Nimczyk tritt als Titelverteidiger an

Im „Marion Jauß Deutsches Stuten-Derby“ geht es um Prämien von 88.350 Euro.
Auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf wird am Samstag (insgesamt 14 Rennen, erster Start wegen der anschließenden Jährlingsauktion bereits um 11 Uhr) unter anderem das Finale des Stuten-Derbys 2020 (13. Rennen/gegen 16.25 Uhr) entschieden. Jene zehn 2017 geborenen „Ladys“, die sich vor zwei Wochen in fünf Vorläufen qualifiziert hatten, kämpfen dabei um Prämien in Höhe von 88.350 Euro.

1989 als eigenständige Prüfung für die jungen Traber-Damen begründet (bis dahin mussten sie sich stets mit dem „starken Geschlecht“ auseinandersetzen), wird mit ihm in diesem Jahr erstmals als „Marion Jauß Deutsches Stuten-Derby“ der im Mai verstorbenen Amateurfahrerin, Besitzerin und Züchterin gedacht, die über Jahrzehnte dem Sport in Berlin auch als Sponsorin eng verbunden war.

Die 32. Auflage des Klassikers kommt wie viele ihrer Vorgänger höchst offen daher, was schon daraus resultiert, dass nur die beiden Erstplatzierten jedes Qualifiers in den Endlauf gekommen sind. So etwas wie der Titelverteidiger ist Deutschlands „Goldhelm“ Michael Nimczyk (Willich), der im Vorjahr mit La Grace nach vielen vergeblichen Versuchen endlich sein erstes Derby gewann. Diesmal hat er mit Kyriad Newport (Foto) eine „Waffe“ zur Hand, die viermal in Folge nicht zu bezwingen war und die Pflicht vor der Kür quasi im Schongang erledigt hat – allerdings in der langsamsten Zeit aller Vorlauf-Siegerinnen. Das könnte ihr einige Reserven erhalten haben, die dringend nötig sind.

Zwar sind, wie es so schön heißt, Zeiten oft Schall und Rauch und die Karten grundsätzlich neu gemischt, doch mindestens die übrigen vier Siegerinnen werden der Stute aus dem Besitz des Berliner Bahneigentümers Ulrich Mommert gehörig auf den Zahn fühlen. Whoopie Diamant hat nach dem verpatzten Stutenlauf zum Buddenbrock-Rennen nachdrücklich gezeigt, was sie kann und war vorneweg von der hoch eingeschätzten Glide be Lucky AS keine Sekunde zu erschüttern.

Und dann sind da noch die drei im schwedischen Trabrennsport gestählten Namanga Bo, Raya und Jeopardy. Von denen ist Namanga Bo, für die erneut Pietro Gubellini aus Italien einfliegt, die reichste und Jeopardy die schnellste der Vorlaufsiegerinnen. Mit der imposanten Braunen will Conrad Lugauer endlich einen Makel in seiner sportlichen Vita merzen. Frei nach Klaus Lage („Tausendmal probiert, tausendmal ist nix passiert“) soll es nun endlich „Zoom“ machen: Ein Sieg in einem deutschen Derby fehlt dem seit mehr als einem Jahrzehnt im Süden Schwedens ansässigen gebürtigen Regensburger trotz zahlreicher vielversprechender Anläufe noch immer. Mit der nach einer amerikanischen Quiz-Show benannten Stute will er den hartnäckigen Bock endlich umstoßen – ausgerechnet im 13. Rennen!

19 jener Stuten, die sich nicht fürs Finale grande qualifizieren konnten, wollen sich Trost im sogenannten „Finale B“ holen. Wegen des gewaltigen Andrangs wird dieser Trostlauf in zwei mit je 10.000 Euro dotierten Abteilungen ausgetragen. Abteilung 1 (5. Rennen) könnte an Night fever Bo oder Heavenly Dreamgirl gehen, die jedoch mit „7“ und „8“ nicht gerade optimale Startplätze gelost haben. In der 2. Division (10. Rennen) ist die Gemengelage nicht viel übersichtlicher. Katalonia aus dem Erfolgsteam Paul Hagoort/Robin Bakker will ihre Disqualifikation aus dem Vorlauf korrigieren, Naomi Bo endlich ihren ersten Sieg landen, Shimmy des Bois die nach drei Treffern im Alltagsgeschäft doch recht deftige Vorlauf-Schlappe vergessen machen. Und auch Kiwi Fortuna geht mit Stuten-Derby-Rekordsieger Heinz Wewering (Berlin) die Aufgabe alles andere als chancenlos an.

Foto-Quelle: Trabrennverein Berlin-Mariendorf/Marius Schwarz

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