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Volldampf in der Schalker „Knappenschmiede“

MSPW berichtet im kicker-Sportmagazin (20. März).

Die Reise durch Europa geht weiter für den FC Schalke 04! Trotz des Ausscheidens der Profis in Madrid bleibt die Champions League Bestandteil im Terminkalender. Es ist die U 19, die die blau-weiße Fahne hochhält, nach dem 3:1 gegen den FC Chelsea im Halbfinale der von der UEFA neu eingeführten Youth League steht. „Wir haben in der Vergangenheit viele Steine umgedreht. Uns nun mit den drei besten Nachwuchsmannschaften Europas messen zu dürfen, macht uns stolz“, richtet Nachwuchsdirektor Oliver Ruhnert den Blick auf die Endrunde in Nyon (Schweiz). Am 11. April kämpfen die Schalker gegen die U 19 des spanischen Spitzenklubs FC Barcelona (4:2 gegen den FC Arsenal) um den Finaleinzug.

Schon jetzt steht fest: Mit Abwehrspieler Marvin Friedrich (18), Kapitän Pascal Itter (18) und dem erst 17-jährigen Torjäger Donis Avdijaj zählen ab dem Sommer drei der größten und begehrtesten Talente aus der „Knappenschmiede“ zum Bundesligakader. Und der langjährige U-19-Trainer Norbert Elgert hat mit dem Schweden Sebastian Hedlund, dem vom 1. FC Kaiserslautern gekommenen Florian Pick oder auch Leroy Sane längst weitere „heiße Eisen“ im Feuer.

Diese enorme Entwicklung, die zuletzt sogar öffentliches Lob vom Erzrivalen Borussia Dortmund erntete (BVB-Boss Hans-Joachim Watzke: „Davon können wir uns bei aller Konkurrenz noch eine Scheibe abschneiden“), dürfte Ruhnert wohl auch selbst nicht so schnell erwartet haben. Nach der Ära Felix Magath installierte Horst Heldt den gebürtigen Iserlohner 2011 zunächst als Sportlichen Leiter der Nachwuchsabteilung und startete damit eine Umstrukturierung. Neben Elgert, den Heldt als „Koryphäe“ bezeichnet, kamen mit Bernhard Trares (U 23) und Ex-Nationalspieler Christian Wörns (U 17) weitere Fußball- Lehrer sowie hauptamtliche Co- Trainer und Scouts. Das Internat wurde auf 18 Plätze erweitert und damit auch das Einzugsgebiet für Verpflichtungen im Juniorenbereich ausgeweitet.

Die erfolgreichen Maßnahmen spiegeln sich nicht nur in der Höchstwertung von drei Sternen bei der Zertifizierung durch DFB und DFL wider. Und die Volldampf-Arbeit in der „Knappenschmiede“ rentiert sich: In der jüngsten Bundesligapartie beim FC Augsburg (2:1) standen Ralf Fährmann, Tim Hoogland, Benedikt Höwedes, Sead Kolasinac, Julian Draxler und Joel Matip in der Startelf. Zusammen mit den Einwechselspielern Max Meyer und Kaan Ayhan – tragende Säulen bei der Schalker U-19-Meistermannschaft 2012 – setzte Trainer Jens Keller sogar acht Eigengewächse ein. Eine Zahl, die selbst auf europäischer Ebene Seltenheitswert besitzt.

„Wenn es eine Art Alleinstellungsmerkmal gibt, dann sind es unsere Mitarbeiter. Der Wille und die Identifikation sind einmalig“, bekräftigt Oliver Ruhnert, der selbst aktuell aber auch bemüht ist, die Euphorie rund um die „Knappenschmiede“ etwas zu bremsen. „Wir haben nicht für alle Zeiten den Stein der Weisen gefunden“, so der Iserlohner Freizeit-Schiedsrichter und Kommunalpolitiker, den Heldt als „Workaholic“ bezeichnet.

Zu einem immer größeren Zugpferd der Schalker Nachwuchsphilosophie entwickelt sich dabei die U-19-Mannschaft, die gleich auf vier Hochzeiten tanzt. In der A-Junioren-Bundesliga, im DFB-Junioren-Vereinspokal (Halbfinale bei Hannover 96 am 30. März) sowie im Westfalenpokal (Viertelfinale bei Rot Weiss Ahlen am 2. April) sowie in der neu eingeführten „Königsklasse“ besitzt die Elgert-Elf Chancen auf einen Titel. Ruhnert: „Ich bin zuversichtlich, dass wir uns in mindestens einem Wettbewerb belohnen.“ Im Finale der Youth League könnte sich gegen Real Madrid – sofern die „Königlichen“ ihr Halbfinale gegen Benfica gewinnen – sogar die Möglichkeit zur Revanche für die „Großen“ bieten.

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