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Kritik von Ex-Profi Christopher Schorch: „Die letzte Gier hat gefehlt“

Bocholts Geschäftsführer Sport und Organisation spricht Klartext.


2024 ist noch nicht das Jahr des 1. FC Bocholt. Die magere Ausbeute von neun Punkten aus den acht Begegnungen seit der Winterpause hat nicht nur dafür gesorgt, dass der vorherige Verfolger Alemannia Aachen inzwischen auf elf Zähler davongezogen ist und souverän die Tabelle anführt. Nach dem 0:1 beim Aufsteiger FC Gütersloh ist das Team von Bocholts Trainer Dietmar Hirsch wegen der um sechs Treffer schlechteren Tordifferenz auch erstmals wieder hinter den Wuppertaler SV auf Rang drei zurückgefallen.

Vor allem offensiv hapert es beim Herbstmeister. So blieb der 1. FC Bocholt nun schon in fünf Partien seit dem Jahreswechsel ohne eigenen Treffer. „Es liegt an Kleinigkeiten“, betont Ex-Profi Christopher Schorch (35/auf dem Foto links), Geschäftsführer Sport und Organisation beim ehemaligen Zweitligisten, im Gespräch mit dem kicker und MSPW. „In einigen Spielen hat die letzte Gier gefehlt, den Ball unbedingt über die Linie drücken zu wollen. Vielleicht haben wir aktuell auch nicht mehr diese Leichtigkeit, die uns noch zu einem früheren Zeitpunkt der Saison ausgezeichnet hatte. An diesen Nuancen arbeiten wir aber.“

Trotz der Abwärtstendenz ist von Frust beim 1. FC Bocholt nichts zu spüren. „Wenn uns vor der Saison angeboten worden wäre, dass wir uns in der aktuellen Tabellenregion bewegen werden, hätten wir das sofort unterschrieben“, stellt Schorch klar. „Es war im Vorfeld überhaupt nicht zu erwarten, dass wir uns mal mit den infrastrukturellen Voraussetzungen für die 3. Liga auseinandersetzen würden.“ Schließlich hatten die Westmünsterländer im letzten Frühjahr gerade noch den Klassenverbleib geschafft, ehe sie in der Hinrunde unter dem neuen Trainer Dietmar Hirsch regelrecht durchstarteten.

Auf die geplanten Baumaßnahmen am Stadion „Am Hünting“ soll der nun deutliche Punkterückstand auf Alemannia Aachen und die allenfalls noch minimale Aufstiegs-Chance keine Auswirkungen haben. Im Gegenteil! Im Sommer werden der Einbau einer Rasenheizung, die Installation einer neuen Flutlichtanlage und die Errichtung einer weiteren Tribüne in Angriff genommen. „Die Stadt Bocholt hat beim Stadion eine Grundsatzentscheidung getroffen“, erklärt Christopher Schorch, für den die positiven Auswirkungen der Saison offensichtlich sind. „Wir haben rund um den 1. FC Bocholt eine Euphorie entfacht. Als ich vor zwei Jahren hier angefangen hatte, lag unser Zuschauerschnitt zwischen 500 und 600. Nun sind wir bei mehr als 2.000 Fans. Das ist ein sehr gutes Grundgerüst für die neue Saison.“

Mit dabei sein werden auch weiterhin die Leistungsträger Marvin Lorch (27) und Jan Wellers (24), die kürzlich ihre Verträge verlängert haben. „Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten Tagen weitere Abschlüsse folgen werden“, so Schorch, der bereits mit insgesamt zwölf Spielern fest planen kann. „In den Gesprächen hat noch kein Spieler signalisiert, dass er sich einen Verbleib nicht vorstellen könnte. Wir werden also keinen so großen Umbruch erleben, wie es noch im zurückliegenden Sommer der Fall war.“

Weitere Argumente für eine Vertragsverlängerung kann und soll der derzeitige Kader am Samstag ab 14 Uhr im Heimspiel gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf sammeln. „Wir wollen unseren Fans wieder etwas bieten und gehen die Aufgabe mit Spaß und Freude an“, blickt Schorch optimistisch nach vorne.

Foto-Quelle: 1. FC Bocholt

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