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Galopp: Novellist fit für Paris

Arbeitssieg für den deutschen Ausnahmegalopper im Großen Preis von Baden.

Der Weltstar Novellist präsentierte sich am Sonntag in Baden-Baden. Und alle kamen – 16.900 Zuschauer erlebten im Longines – Großer Preis von Baden (Gruppe I, 250.000 Euro, 2.400 m) auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden den Autritt und allseits erwarteten Erfolg von Novellist. Der im Besitz des Kölners Dr. Christoph Berglar stehende und von Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh trainierte vierjährige Sohn der Deckhengst-Legende Monsun avancierte im bedeutendsten Galopprennen in Iffezheim zum würdigen Nachfolger der in den vergangenen beiden jahren hier erfolgreichen Ausnahmestute Danedream.

Nach seinen beiden beeindruckenden Triumphen im Grand Prix de Saint-Cloud und in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot absolvierte Novellist hier seine Generalprobe für den mit Spannung erwarteten Start im Prix de l‘ Arc de Triumphe am ersten Oktober-Sonntag in Paris-Longchamp. Im kleinen Fünferfeld galt Novellist unter Jockey Eduardo Pedroza als heißer 13:10-Favorit. Und dieser Rolle wurde der Millionen-Galopper vollauf gerecht, der bei seinem neunten Karrieretreffer beim elften Start 150.000 Euro auf das Kontos seines Besitzers brachte und nun 1.398.123 Euro verdient hat. Ähnlich wie bei Danedream vor einem Jahr war es eine Art von Arbeitssieg.

Eduardo Pedroza ließ sich bei langsamer Fahrt auf keine Spielchen ein und beorderte Novellist gleich an die Spitze. Erst Mitte der Gegenseite wurde er von dem Trainingsgefährten Seismos vorne abgelöst. Meandre, Empoli und Quinzieme Monarque sah man auf den nächsten Plätzen. Hier zog die Fahrt spürbar an, Seismos hatte zwei Längen Vorsprung auf Novellist.

Auf der Zielgeraden erfolgte früh der erste Angriff des Favoriten auf Seismos. Novellist zog rasch in Front, doch lange Zeit wehrte sich Seismos, und auch der Tscheche Meandre hatte außen einen großen Moment. Doch ohne groß gefordert zu werden, setzte sich Novellist mit einer dreiviertel Länge durch. Sicherlich wurde ihm nicht das Allerletzte abverlangt.

Jockey Eduardo Pedroza kommentierte den Triumph wie folgt: „Ich brauchte zwar nicht vorne zu gehen, aber kein anderer wollte das Tempo machen. Es hat alles bestens funktioniert.“
Besitzer Dr. Christoph Berglar sagte: „Für den Trainer war das ein Balanceakt. Das Pferd so hinzubekommen, dass er hier gewinnen kann und dennoch fur den großen Moment in Paris Anfang Oktober vorzubereiten. Das waren ja alles keine schlechten Pferde. Die Leute dachten, es sei ein Elfmeter, aber wie man weiß, können Elfmeter auch verschossen werden.“

Und Trainer Andreas Wöhler wirkte ebenfalls hochzufrieden: „Es lief alles nach Plan. Eddie Pedroza hatte auf Novellist alle Optionen. Als alle anderen abwarteten, hat er entschieden, selbst das Tempo zu bestimmen. Der Hengst hat sich gut beruhigt, später ging er dann hinter Seismos. Es war ein toller Ritt von Eddie. Er hat Novellist eine kurze Aufforderung gegeben, da das Pferd ein wenig zur Seite schaute, als er in Front war. Dass es kein überlegener Sieg werden würde, war mir klar, denn es handelte sich bei fünf Pferden um ein taktisches Rennen. Es war eine perfekte Vorbereitung auf den Arc. Novellist war auf 85 bis 90 Prozent. Das große Ziel kommt in fünf Wochen.“

Auch mit Seismos durfte der Coach zufrieden sein, denn der Karlshofer gab sich als Zweiter nie geschlagen: „Seismos ging immer weiter. Er ist ein großer Steher und lief ein großartiges Rennen.“ Michaela Faust vom Gestüt Karlshof ergänzte: „Das war eine weitere Leistungssteigerung von Seismos. Ich bin sehr stolz auf unser Pferd. Er könnte nun in das Canadian International gehen.“
Eine gute Partie lieferte zudem Meandre als Dritter (Jockey Mirco Demuro: „Er hat sich gesteigert und hatte ein tolles Rennen, er kämpfte am Ende groß“), während Empoli nicht entscheidend weiter kam. „Das Laufen von Empoli geht in Ordnung. Er war ja nahe genug dran bei den vorderen Pferden“, berichtete Trainer Peter Schiergen. Vom letzten Platz kam dagegen Quinzieme Monarque nicht weg. „Am Rennverlauf hat es nicht gelegen. Er war in Position, aber der letzte Tick hat gefehlt. Er zog nicht durch“, so sein Betreuer Jens Hirschberger.

Nun dürfen sich die deutschen Galopp-Fans auf den 6. Oktober freuen, denn dann könnte zwei Jahre nach Danedream Novellist zum nächsten deutschen Arc-Sieger avancieren. Er gilt seit Wochen als Favorit für das bedeutendste Rennen der Welt.

Foto: Rühl.

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