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TC Freisenbruch: Spendenportal knackt 100.000 Euro-Marke

Vereine können auf der Plattform kostenlos einen Online-Shop einrichten.
Die vom Essener Fußball-Kreisliga Club TC Freisenbruch ins Leben gerufene Spendenplattform www.geisterspieltickets.de bietet Vereinen die Möglichkeit, virtuelle Eintrittskarten für ausgefallene Spiele und Events zu verkaufen. Nach rund drei Wochen sind 780 Vereine angemeldet, die gemeinsam schon über 100.000 Euro gesammelt haben.

„Wir sind vom Erfolg unserer Idee überrascht und freuen uns, dass wir so vielen Vereinen in der schweren Zeit helfen können“, berichtet Projekt-Initiator Peter Wingen. Die Vereine können sich kostenlos auf der Webseite anmelden und innerhalb von wenigen Minuten einen kleinen Online-Shop erstellen und dort kostenlos virtuelle Waren verkaufen.

Der Kreativität der Vereine ist dabei keine Grenzen gesetzt. Das virtuelle Angebot der Vereine ist vielfältig und abwechslungsreich. So bietet die FSV Werdohl ein All Inclusive-Ticket mit Eintrittskarte, Bier, Würstchen und einer Kiste Pils für die Mannschaft für 25 Euro an, beim VfR Lasbeck-Stenglingsen können die Fans und Freunde eine Schnuckeltüte für 30 Cent mit Schnullern und Colafläschchen erwerben. Der österreichische Club ATSV Schärding bietet neben Leberkäse Semmel auch einen „niveaulosen Kommentar am Schiedsrichter“ an.

Im internen Ranking des Geisterspielticket-Shops liegen der VfB Empor Glauchau und die SV Lok Glauchau – Niederlungwitz auf Platz eins. Die beiden Vereine aus dem Städtchen Glauchau bei Zwickau haben sich während der Corona Krise zusammengeschlossen und sammeln gemeinsam Spendengelder. Insgesamt sind schon über 2.500 Euro für die beiden Vereine zusammengekommen. Die TuS Rotthausen aus Gelsenkirchen liegt nur knapp hinter den beiden Clubs.

Die drei „Spitzenclubs“ sind vom eigenen Erfolg überrascht und planen nun eigene Charity Maßnahmen. Die Vereine aus Glauchau wollen im Krankenhaus der Stadt eine Pizza Party für Ärzte und Pfleger veranstalten und sie in der aktuell schweren Zeit unterstützen und „Danke“ sagen. TuS Rotthausen verkauft einen virtuellen Kaffee, dessen Erlös für die lokale Obdachlosen Hilfe gedacht ist.

„Die Vereine können die Einnahmen als Spende verbuchen“, erklärt Projektleiter Gerrit Kremer. Die Einnahmen werden jeweils am Monatsende überwiesen. Sollten die von den Einnahmen einbehaltenen Betriebskosten der Online-Plattform die tatsächlichen Kosten übersteigen, wird mit den Mehreinnahmen die Spenden-Initiative #WeKickCorona der Bundesliga Stars Leon Goretzka und Joshua Kimmich finanziell unterstützt.

„Kirchturmdenken können wir uns während der Corona Krise nicht leisten. In dieser schweren Zeit sitzen wir alle im gleichen Boot und müssen zusammenhalten“, erklärt Programmierer Peter Wingen die Motivation des TC Freisenbruch.

Die Idee zur Spendenplattform ist im Online-Forum des Essener Vereins entstanden. Dort kam die Idee auf, es den großen Vereinen nachzumachen und – wie zum Beispiel der VfL Bochum – Eintrittskarten für Spiele zu verkaufen, die nie stattfinden werden.

„Der Umsetzungsaufwand für einen kleinen Verein ist viel zu groß, deshalb haben wir etwas größer gedacht und eine Spendenplattform für alle Vereine erschaffen“, so Wingen. Nach rund drei Wochen sind nicht nur Fußballvereine dabei, sondern Vereine aus allen Sportarten und auch Vereine aus dem Brauchtum, wie zum Beispiel Karnevals- oder Schützenvereine.

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