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Traben GE: St. Leger steigt ohne Derbysieger Velten von Flevo

Von vier Erstplatzierten im „Blauen Band“ ist Sonntag nur Rancoon dabei.
Den dreijährigen Pferden kommt im deutschen Trabrennsport seit jeher große Aufmerksamkeit zuteil, sind sie es doch, die am ersten August-Sonntag auf der Bahn in Berlin-Mariendorf im Derby um Unsterblichkeit kämpfen. Einige der besten Vertreter des aktuellen Derby-Jahrgangs treffen sich am Sonntag im Ruhrgebiet. Auf der einstigen Elitebahn in Gelsenkirchen wird das traditionsreiche Traber-St.-Leger entschieden.

Die 1954 ins Leben gerufene und inzwischen – in Erinnerung an den erfolgreichsten Teilnehmer – mit dem Untertitel „Rolf Dautzenberg-Memorial“ versehene Prüfung ist das Traditionsrennen am Nienhausen Busch und galt lange als klassische Revanche für das Derby, in der der Träger des „Blauen Bandes“ über die längere Strecke vom glücklichsten zum besten Traber seiner Generation aufsteigen konnte.

Diesem Anspruch wird das St. Leger mit seiner Dotation von 20.000 Euro längst nicht mehr gerecht, bietet in diesem Jahr aber mal wieder ein richtig interessantes Teilnehmerfeld, in dem der Derbysieger Velten von Flevo und sein Runner-up Juan Bros freilich fehlen, der in Berlin nur Zentimeter hinter dem Kopf an Kopf über die Linie stürmenden Duo eingelaufene Rancoon (Rudi Haller/Vaterstetten) aber dennoch äußerst schlagkräftige Gegner trifft.

Dem hoch geschossenen und sicher noch entwicklungsfähigen Gast aus Bayern die Stirn bieten könnte etwa der Lasbeker Otero (Josef Franzl/Arget-Sauerlach), der im Vorfeld des Derbys als einer der aussichtsreichsten Kandidaten galt, dann aber ausgerechnet im Vorlauf Grenzen aufzeigte und zumindest an diesem Tag der Außenspur ohne Führpferd nicht trotzen konnte. Besser lief es für den Hellbraunen dann im Trostlauf, den er von der Spitze aus dominierte und am Ende auch gegen den spät auf freie Bahn gekommenen Gladiateur (Michael Nimczyk/Willich) nicht mehr aus der Hand gab.

Dritter im Bunde der Herausforderer ist der diesmal Thomas Panschow (Bladenhorst) anvertraute Juan Les Pins, der anders als die beiden zuvor Genannten den Einzug ins Derby-Finale mühelos schaffte, dann aber als Sechster nicht voll abliefern konnte und drei Wochen später in einem Auktionsrennen eine weitere Niederlage einstecken musste. Bei dieser Gelegenheit präsentierte sich der Hengst insbesondere bis zur Übernahme der Führung eine Runde vor Schluss überschäumend gehfreudig und bereitete so den Boden für den Derby-Vierten, River Flow, auf den man in Gelsenkirchen ebenfalls verzichten muss.

Von den übrigen drei Startern ist Derby-Finalist Jackpot of Steel (Dion Tesselaar/NL) vermutlich eher in der Lage, den Gemeinten in die Parade zu fahren als der nicht vollständig außer Acht zu lassende Orkan von Haithabu (Roland Hülskath/Krefeld) und der noch sieglose Make me happy P (Robbin Bot/Seppenrade).

Zwei Jaxons und drei Stuten

Anstelle einer Stutenabteilung bietet Gelsentrab in diesem Jahr ein „kleines Traber-St.-Leger“, in dem es ebenfalls über 2.600 Meter immerhin um Preisgelder in Gesamthöhe von 10.000 Euro geht. Letztlich haben sich nicht mehr als fünf Teilnehmer für diese Prüfung gefunden, von denen Jaxon Schermer wohl die besten Erfolgsaussichten hat. Der Nachkomme des einstigen Top-Trabers Varenne verfügt über einiges an Laufvermögen, das ihn sogar ins Finale des Deutschen Traber-Derbys brachte, ist aber mit Vorsicht zu genießen. Kann er das Tempo nicht weithegend selbst bestimmen, wird es für Fahrer Michael Nimczyk kniffelig.

Von einem möglichen Ausfall des Favoriten profitieren könnte zuallererst der zweite Jaxon im Feld, Jaxon VS (Kurt Roeges/NL). Der Wallach endete im Derby-Vorlauf nicht weit hinter seinem Namensvetter und muss nach diesem Eindruck vielleicht höher eingestuft werden als C’est si bon (Tim Schwarma/Weeze), die allerdings schon weiß, wie sich ein Erfolg gegen Jaxon Schermer anfühlt. Die Stute setzte sich Anfang Juni knapp gegen den Mommert-Traber durch. Jamaica Ferro (Rob de Vlieger/NL) ist eine weitere interessante Stute, die nach den bisher gezeigten Leistungen über Jersey Muscles (Thomas Panschow) steht.

Wieder Nimczyk-Festspiele?

Insgesamt stehen am Nienhausen Busch ab 13.20 Uhr 13 Rennen auf der Karte, die Berufsfahrer-Champion Michael Nimczyk einmal mehr dominieren könnte. Der bei der letztjährigen St. Leger-Veranstaltung nicht weniger als sechsmal siegreiche „Goldhelm“ steuert zahlreiche chancenreiche Kandidaten, darunter die Siegerin im Trostlauf des Stutenderbys, Marylin Monroe Bo, und Free Bird, der nach dem Erfolg im Dinslakener „Großen Preis der NRZ“ in Berlin überraschend die „Derby-Revanche 2018“ an sich riss und damit einen Sprung in die erweiterte Spitze des Geburtenjahrgangs 2014 machte.

Für das wettende Publikum hält Gelsentrab am Sonntag zwei V6-Wetten (Garantieauszahlung jeweils 3.000 Euro) bereit. Außerdem wird in zwei Rennen die Viererwette angeboten. Hier wird eine Auszahlung von mindestens 3.000 bzw. 4.000 Euro garantiert.

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